Unsere Weltreise

angesteuerte Destinationen


Indien - China - Philippinen - Hongkong - Bangkok - Kambodscha - Australien -
Vietnam - Malaysia - Indonesien - Ecuador - Peru


Indien

Reisebericht
Indien - ein Land mit vielen Gegensätzen!
Nach fast 14 Tagen Aufenthalt, verlassen wir Indien wieder. Wir als absolute Frischlingsbackpacker haben in dieser kurzen Zeit viel gelernt. Es war ein Wagnis hier anzufangen, aber soweit lief alles gut. Angekommen in Delhi und gut vorbereitet wie es sich gehört, hatten wir schon die ersten Schwierigkeiten. Wo ist die Busstation und als gefunden, wann fährt er? Mit dem Plan den wir Zuhause vorbereitet hatten, konnten wir nichts anfangen. Durch unser Backpackeroutfit jedoch, lernten wir schnell Boris, ein Aussteiger aus Kroatien mit Indienerfahrung, kennen und nahmen die erste Hürde. Wir fuhren mit der Metro Richtung Zentrum und nach mehrfachen umsteigen, einem Expresssightseeing im Delhiuntergrund und einem frisch gepressten Saft waren wir fast da. So schnell wie Boris kam ging er auch wieder, danke Mann!

Unser Plan für Indien sah wie folgt aus. Wir bleiben in Delhi für 6 Nächte, dann mit dem Zug weiter auf Agra 4 Nächte, Jaipur 5 Nächte und schliesslich wieder Delhi bis zur Abreise. Man nennt dies, dass Goldene Dreieck Indiens. Pläne sind dazu da, um sie über den Haufen zu werfen? Wir wollten einen Ausflug zum Red Fort unternehmen und als Transportmittel diente eine motorisierte Rikscha. Wie es kommen musste landeten wir natürlich in einer Touristeninformation und diese verkauften uns eine Rundreise. Wir hatten solche Beispiele schon im Vorfeld im Internet gelesen und sind trotzdem darauf eingestiegen. Es wurde uns ein Auto mit Fahrer gestellt und die groben Eckpunkte wurden vorgeplant. Unser Fahrer für diese Zeit hiess Nand, am Anfang ein bisschen verhalten, aber das sollte sich noch legen.

Wir bekamen für diesen angebrochenen Tag einen anderen Fahrer gestellt, besuchten nun endlich das Red Fort, Indian Gate, Präsidenten Palast usw..
Am nächsten Tag ging es früh beizeiten los Richtung Agra und dem schönste Gebäude der Welt, dem Taj Mahal.

Einfach nur wunderschön und weil wir durch Nand angehalten wurden sind diesen Ort so früh es geht zu besuchen, hatten wir das Glück fast allein zu sein. Wir blieben eine Nacht dort, weil sonst ausser dem Agra Fort nicht vielmehr zu sehen ist. Weiter ging es Richtung Jaipur, die Pinke Stadt. Wir blieben hier für 2 Nächte, den Jaipur hat viele Sehenswürdigkeiten. Das Amber Fort und der Monkeytempel zum Beispiel, sind coole Adressen.

Jaipur hat zudem einen alten Stadtkern mit Markt in welchem alle Gebäude aus rotem Backstein bestehen und daher der Name die Pinke Stadt kommt. Wir kauften frisches Gemüse und Nand nahm uns am Abend mit in seine Unterkunft, wo wir kochen konnten. Es war ein gemütlicher Abend und wir lernten Freunde von Nand und deren Lebensart kennen. Auch unsere täglichen gemeinsamen Abende mit Bier und Whisky, gaben uns die Möglichkeit mehr über Nand und Indien zu erfahren.

Kurz etwas zu seiner Person, Nand 43 gehört einer der oberen Kaste an, besitzt ein eigenes Auto, ist Hindu, ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Kurz etwas Wichtiges über Indien, Gandhi ist nur die zweitwichtigste Person für die Mehrheit des Indischen Volkes. Denn es war eine anderer Person, auch Anwalt, der sich für gleiche Rechte der unterschiedlichen Kasten eingesetzt hat. Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Pushkar. Pushkar ist zu 98% hinduistisch und wie es der Zufall so wollte, war ein Hindufestival im Gange. Zentrum der Stadt ist der Pushkar See, der heilig ist und zum Waschen vor dem Beten dient.

In Pushkar verweilten wir ebenfalls 2 Nächte. Am nächsten Morgen betrieben wir etwas Frühsport, weil wir den Savitri Tempel, der auf einem Berg gelegen ist besuchten und erlebten deshalb einen wunderschönen Sonnenaufgang.
Weiter ging es dann nach Udaipur der Weissen oder Golden Stadt, je nach Tageszeit und Beleuchtung.
Dort lernten wir Sophie aus Frankreich kennen, die wir auch schon in Pushkar sahen. Wir verbrachten den gesamten nächsten Tag miteinander, eine dufte Person.
Adressen wurden ausgetauscht und wie es aussieht, sehen wir uns Neujahr in Sydney wieder. 
Nach zwei Nächten in Udaipur fuhren wir zurück nach Pushkar und begaben uns ins Getümmel des Hindufestivals. Dieses Fest läuft einen ganzen Monat und es wird ein Mix aus Gugge- und Technomusik gespielt.
Wieder angekommen in Delhi suchten wir uns für die restliche Zeit eine Bleibe, genossen Delhi soweit das geht und bereiteten uns auf den nächsten Abschnitt China vor.
Persönliches Resümee
Prunkvolle Tempel, Schlösser und Festungen und nebenan Slums die überwiegend aus Wellblech, altem Plastik und Pappen zusammen geschustert sind. Die Kontraste sind so enorm, dass haben wir uns nicht im geringsten vorstellen können. Da merkt man erst mal was für ein Glück man hat, in Europa geboren zu sein. Müll wird einfach auf die Strasse gekippt oder in den Tümpel, woraus die Menschen ihr Wasser beziehen. Kleine Kinder betteln an den Mautstationen, dieser Anblick zerreisst einem das Herz. 
Sollten wir Indien wieder besuchen, dann nicht als Backpacker, sondern mit einem grösseren Budget. Dann aber der Norden Indiens, wo wir die spirituellen Wege erkunden und das Himalaya geniessen. Vielleicht aber auch Goa das für seine Partys, die vielen Inseln und seine schönen Strände bekannt ist.
Ratschläge & Tipps

Auto mit Fahrer mieten können wir nur weiterempfehlen, da man so Land und Leute besser erleben kann und man um einiges flexibler ist. Wir würden aber davon abraten ganz Indien mit dem Auto zu erkunden, dafür sind die Distanzen zu gross und die Strassen zu schlecht. Auto mit Fahrer kann man in einer Touristeninformation anmieten, dabei ist darauf zu achten, dass die persönlichen Bedürfnisse erfüllt werden. Also im Vorfeld überlegen was man sehen möchte und dann erst in die Verhandlung gehen. Übernachtungen müssen nicht unbedingt gebucht werden, darum kann man sich auch selber kümmern. Man kann natürlich auch direkt Nand unseren Fahrer anschreiben und somit sich den Weg zu Touristeninformation sparen. Im Falle ihr wählt Letzteres, bestellt einen lieben Gruß. 

Kontaktdaten: Tel. +919818860512 oder Facebook Nand Kishorsharma
Bilder quer durchs Gemüsebett

China

Reisebericht

China - ein Land, zwei Systeme!

Nach Indien war China gleich der nächste Brocken. Was wartete auf uns, dass bevölkerungsreichste Land der Welt, Sozialismus und wenig englisch Sprechende. Angekommen am Hongkonger Flughafen und voller Neugier auf das Bevorstehende, wurden wir erst mal ausgebremst. Unser Gepäck und das von einigen anderen Passieren war nicht auffindbar. Wir liefen zu einem Infoschalter, an dem gerade die Information und die möglichen nächsten Schritte erläutert wurden. Da wir zu lange am eigentlichen Band warteten, bekamen wir nur die Hälfte mit. Am Flughafen in Delhi sahen wir eine junge Frau mit deutschem Pass, die ebenfalls mit uns nach Hongkong flog und dem Anschein nach dasselbe Problem hatte wie wir. Wir sprachen sie an und sie erzählte uns das Verpasste. Zum Glück wurde mit einiger Verspätung das restliche Gepäck gefunden, ansonsten hätten wir eine Adresse in China angeben müssen und das macht sich schlecht auf einer Rundreise. Wir gingen mit Nele (die junge Frau) anschließend noch einen Kaffee trinken, dabei gab sie uns Tipps und lieh uns ein Zeigebuch, was sich als sehr nützlich herausstellen sollte. Wir warteten auf unsere Anschlussflug und mussten unser Gepäck ein bisschen umdisponieren. Dabei sprach uns Jack, ein Chinese der in L.A. lebt, an. Es war eine kurze, aber doch sehr freundschaftliche Begegnung. Wir sind angehalten, wenn wir L.A. besuchen und das machen wir, Ihn zu kontaktieren und können vielleicht auch die eine oder andere Nacht dort verbringen. Das war nun schon das zweite Mal, dass wir auf einem Flughafen ankamen und gleich nette und hilfreiche Kontakte knüpfen könnten, super.
Im Flieger Richtung Schanghai ging es weiter, wir lernten Egle und Ihre Tochter kennen. Sie leben in Schanghai in der berüchtigten French Concession. Wir verabredeten uns und verbrachten einen Nachmittag in diesem europäisch angehauchtem Viertel, kleine Führung war inbegriffen.
Das Hostel in dem wir unterkamen lang sehr zentral und coole Leute waren ebenso am Start. Wir knüpften viele nette Kontakte und der eine oder andere sollte uns später wieder begegnen. Hier mal die Wichtigsten. Renato und seine Schwester Carolina, beide Brasilianer, er arbeitet in Peking und sie war auf Besuch. Ein anderer Renato aus Chile, er war auf einer Rundreise durch Asien. Paolo aus Italien, mit dem wir zusammen den Jin Mao Tower und Yuyuan Garden besuchten. Becca aus England, die als Lehrerin in China arbeitet. Wir assen zusammen und genossen bei einem kühlen Bierchen die Aussicht am Bund. Adam ein Australier, den wir vielleicht in Melbourne wieder treffen werden. Natürlich unternahmen wir auch allein Streifzüge durch Schanghai. Da stand z.B. der Jada Buddha Tempel auf dem Programm. Alles im allem, Schanghai war super, weiter geht's nach Peking.
Nach Peking ging's mit dem Zug. Die erste Zugfahrt und zum ersten Mal ein Ticket kaufen. Da wir ziemlich spät dran waren, bekamen wir nur noch Stehplätze, bei einer Fahrzeit von 16 Stunden. Wir kamen frühzeitig genug, um uns die besten Plätze zu sichern. Eine Nische vor einer Tür diente für die nächsten 16 Stunden als Aufenthaltsort und da waren wir noch gut dran. Andere die später kamen, hockten mitten im Gang und es war ein ständiges auf und ab, 16 Stunden lang.

Angekommen in der Hauptstadt, machten wir uns gleich auf zu unserem Hostel. Wir hatten wieder eine super Lage und der erste Kontakt, ließ auch nicht lang auf sich warten. Matias ein Vegetarier aus Argentinien, oh mein Gott, ein Vegetarier aus dem Land des Fleisches. Buenos Aires steht ebenso auf unserem Plan und wie der Zufall so will, wohnt er dort. Die nächsten Tage bestanden darin den Palast des Himmlischen Friedens, die Verbotene Stadt, Kunst Bezirk 798, die Große Mauer und allg. Peking zu besichtigen. Den Palast des Himmlischen Friedens und die Verboten Stadt besichtigten wir zusammen an einem Tag, da sie unmittelbar beieinander liegen. Zum Kunst Bezirk 798 trafen wir uns mit Carolina, die wir ja schon aus Schanghai kannten. Es war ein gemütlicher Nachmittag und am Abend trafen wir uns wieder in einer Bar, wo wir Renato ihren Bruder ebenfalls wieder sahen. Am darauffolgenden Tag machten wir zu viert einen Ausflug zur Großen Mauer und erlebten einen fantastischen Sonnenuntergang. Der Tag war super lustig, aber unser Budget hatte ganz schön gelitten. Am nächsten und letzten kompletten Tag, trafen wir uns am Abend und besuchten eine ganz spezielle Fressmeile. Dort gab es so viele verrückte Sachen und wir rangen uns dazu durch, Skorpion zu probieren. Kross und lecker wie frisch vom Bäcker. Dort trafen wir auch noch Paolo wieder, die Welt ist doch nur ein Dorf. Nun war die Gang von Schanghai fast wieder komplett.

Am späten Nachmittag des nächsten Tages verließen wir Peking per Zug mit Sitzplatz Richtung Pingyao, ohne eine für Peking bekannte Pekingente gegessen zu haben, verdammt. Pingyao erreichten wir nach 12 Stunden Zugfahrt um 5 Uhr morgens. Die Stadt war wie ausgestorben und wir brauchten Taschenlampen um uns zurecht zu finden. Wir kehrten im Hostel ein und nahmen erst mal ne Mütze Schlaf. Als wir den Tag dann beginnen wollten und wir uns auf dem Weg machten, lief uns Renato aus Chile der ebenfalls im selben Hostel war, wieder über den Weg. Er stellte uns noch Pi vor, eine Deutsche die in Nordhausen studiert hatte und wir verbrachten den restlichen Tag miteinander. In der Pingyaoer Altstadt ist man im traditionellen China angekommen, so stellt man sich China vor.

Wir blieben bis zum darauffolgenden Tag und machten uns dann auf, Richtung Yellow Mountains. Drei Zugtickets mit Sitzplatz, einem Zwischenstopp in Hefei und einer totalen Fahrzeit von 23 Stunden, dass gibt Hornhaut auf dem Hintern. Hefei ist fernab von jeglichen touristischen Aktivitäten und wir fanden eine sehr günstige Unterkunft, plus eine super leckere und gemütliche Garküche. Angekommen in Huangshan City bezogen wir die vorgebuchte Unterkunft und rüsteten uns, für die kommenden 3 Tage. Der Plan war, da der Eintritt in den Yellow Mountains relativ teuer ist, 3 Tage und 2 Nächte dort zu verweilen. Das bedeutete, wir mussten genügend Verpflegung und Material zum Nestbauen mitnehmen. Keiner von den Leuten die uns die Yellow Mountains empfohlen hatten, erwähnten das die Wege dort ausschließlich aus Stufen bestehen. Es war ein Kampf, aber nach mehreren tausend Stufen, viel Schweiß und dem einen oder andere Stimmungstief, beendeten wir die komplette Runde erfolgreich. Außer uns tat das sonst keiner, zumindest sahen wir keinen und nach dem Ganzen war auch klar wieso nicht. Ein ständiges auf und ab, mit ca. 10 kg extra Gewicht auf dem Buckel. Was uns aufbaute, waren die Träger, die von morgens bis abends Waren hoch schleppten. Man könnte ja auch den Lift benutzen, aber ein Chinese scheint billiger zu sein! Wir wurden mit herrlichen Aussichten belohnt und machten viele schöne Bilder. Nach diesem Trip brauchten wir erst mal zwei Tage um unsere Wunden zu lecken, bevor wir dann weiter nach Guilin reisten, Zwischenstopp und Besuch der leckeren Garküche in Hefei inbegriffen.

Guilin diente zu Beginn nur als Transit, denn wir fuhren weiter auf Yangshuo und kehrten erst später dahin zurück. Schließlich hatten wir uns mit Renato aus Chile verabredet und trafen uns nun schon zum dritten Mal. Yangshuo liegt südlich von Guilin am berühmten Li River, ist eingebettet in eine wunderschöne Natur, aber leider ziemlich touristisch. Am Abend besuchten wir die Liu San Jie Impression Light Show und lernten dabei auch gleich zwei Berliner kennen, Kata und Nils. Mit Renato gingen wir am nächsten Tag zum ersten Mal baden und das nach 6 Wochen Ferien. Geheimer Strand mit kristallklarem Wasser, haha. Eine Fahrradtour quer durchs Umland von Yangshuo stand ebenso auf dem Programm, dabei begleitete uns das Berliner Pärchen. Um es kurz zu beschreiben, zu Beginn abenteuerlich, extrem anstrengend und zum Ende gemütlich. Zurück in Guilin warfen wir einen Blick auf den Sonnen-Mond Turm und unternahmen einen Ausflug zu den Longji Reisterrassen. Das Wetter spielte an diesem Tage nicht wirklich mit und die eine oder andere Aussicht blieb uns deshalb verborgen. Im Frühjahr und mit gutem Wetter, wenn die Becken voller Wasser sind, ist bestimmt die beste Zeit dafür.

 
P.S.
Drei Bilder aus unserem Chinablog sind nicht auf unserem Mist gewachsen, sie stammen 
von Nils, ein ganz großes Dankeschön nochmal an dieser Stelle.
Das Original der Erdnüsse, des Wasserbüffels sowie der Radtour findet man unter 
Rein schauen lohnt sich!!!
Die letzte Zugfahrt nach Shenzhen, dass ist eine Stadt vor Hong Kong, wo wir die Grenze überschritten, war gleichzeitig auch die angenehmste. Wir hatten jeder eine zweier Sitzbank für uns allein und so vergingen die 12 Stunden relativ zügig. Wir überquerten zu Fuß die Grenze und fuhren zum Hong Konger Flughafen. Nächster Stop Philippinen, ein bisschen Urlaub im Urlaub, weil Reisen kann ganz schön anstrengend sein. Die autonome Region Hong Kong besuchen wir nach unserem Philippinenaufenthalt erneut und werden dort dann noch ca. 3 Tage verbringen.
Persönliches Resümee

China ist definitiv eine Reise wert. Es ist beeindruckend was hier landesweit für ein Boom herrscht und das in allen Belangen. Man hat hier genau wie bei uns ein Gefälle von Arm und Reich, Unterschiede zwischen Stadt und Land, aber dem normalen Durchschnittsbürger geht's hier richtig gut und er brauch sich hinter uns Europäern nicht zu verstecken. Was uns an China nicht gefallen hat, sind ständig diese Massen an Menschen. Egal wo, es lauert immer irgendwo ein Chinese oder gleich eine ganzen Horde. Sie sind verliebt in ihre Telefone und machen wo es nur geht Selfies. Dieses Problem kennen wir auch von uns, aber hier ist es einen ganzen Zacken schärfer. Zu beobachten war auch, dass meist alles in großen Gruppen unternommen wird und das hat zur Folge das Wünsche oder Bedürfnisse des Einzelnen der Masse untergeordnet werden. Man hatte aber auch nicht das Gefühl, dass es dort jemanden stören würde. Okay man muss sich mal vorstellen 1,4 Milliarden Leute wären Freigeister, dass endet im Chaos und um dies zu verhindern ist Sozialismus vielleicht genau das Richtige. Wir haben es aber auch am eigenen Leib gespürt, wir bewegten uns bewusst gegen den Strom. Eigene Pläne erfordern eigene Wege und damit kamen wir bei den Chinesen nicht immer gut an. Teilweise sehr unflexibel und das nervt natürlich. Sie sind trotzdem sehr interessiert an Ausländern und meist entgegen allen Vorurteilen sehr freundlich. Wir haben die vollen 30 Tage hier ausgereizt und das spricht für sich. Alles in Allem, China war super.

Ratschläge & Tipps
Nützliche Software
Zum Benutzen von Google und Co. benötigt man eine App, die die Sperrung der Chinesischen Regierung umgeht. Ihr Name ist VPN Security - Onavo Protect, damit ist googlen und vieles mehr möglich. Bei Androidsystemen bitte vorher laden, da der Playstore ohne VPN nicht funktioniert. Ctrip ist eine App über die man Informationen über Zugverbindungen und Preise erhält. Vom Kauf der Tickets über diese Plattform raten wir ab, da jedes Mal zusätzlich 20 CNY pro Ticket verrechnet werden.
Eintrittspreise
Bei den meisten Orten die man besucht, muss man Eintritt bezahlen. Um Kosten zu verringern, hilft eine Studentenkarte auch wenn diese abgelaufen ist. Sogar unseren Führerschein konnten wir als solche verkaufen und habe dabei bis zu 50% Ermäßigung erhalten.
Zugfahrten
Mit Ctrip Informationen sammeln und dann am Bahnhof für die herausgesuchten Verbindungen Tickets holen. Was zu erwähnen ist, von Normalzügen ist abzuraten, weil sie unendlich lange unterwegs sind und sehr unbequem dazu. Unser Budget hat es leider nicht anders zugelassen, aber so ein Schnellzug ist bestimmt die bessere Option.
Bilder quer durchs Gemüsebett

Philippinen

Reisebericht
Philippinen - ein Land mit über 7000 Inseln!
Nach Indien und China mit jeweils über einer Milliarde Menschen, suchten wir einen Punkt zum Entspannen und zum ausgiebig Baden gehen. Die Philippinen sind ca. 2 Flugstunden von Hong Kong entfernt und reizen mit traumhaften Stränden. Wir entschieden uns für die südwestlich von Manila gelegene Insel Palawan, um dort eine knapp dreiwöchige Auszeit zu nehmen. Gesagt, getan! Wir waren nun schon zwei Tage unterwegs, ohne richtiges Bett. Gestartet sind wir in Guilin und fuhren mit einem Nachtzug Richtung Shenzhen. Den Folgetag verbrachten wir in der Nähe des Hong Konger Flughafens, inklusive einer Übernachtung auf dem Flughafen. Nach 48 Stunden erreichten wir unser Ziel Puerto Princesa und begaben uns ohne Umwege in ein kleines, familiengeführtes, Bed & Breakfast namens Marie Ville. Sie empfingen uns herzlich und wir verbrachten die nächsten 4 Nächte dort. Wir sammelten Informationen und tauschten uns mit Kristel, von rechts die 2., über mögliche Ziele aus.

Der Touristenmagnet auf dieser Insel liegt im Norden. Es ist ein kleines Fischerdorf namens El Nido. Wir entschieden uns aber dagegen und besuchten einen noch abgelegeneren Ort namens Port Barton. Dieses verschlafene Örtchen liegt auf der westlichen Seite der Insel zwischen Puerto Princesa und El Nido. Der Weg dorthin war sehr abenteuerlich, weil es teilweise noch nicht mal eine richtige Strasse gibt. Wir nisteten uns für die nächsten 11 Nächte im Ausan Beach Front Cottages ein, dass für unser Vorhaben einfach mal nichts tun, perfekt war. Als Erstes übernachteten wir im hinteren Teil der Anlage, dann zogen wir ins Baumhaus um und zum Abschluss ging's ins UFO.

Nach einigen Tagen der Ruhe und des Nichttuns unternahmen wir unseren ersten Ausflug mit einer 3er Gruppe Mädels. Marta aus Österreich, Nadine aus Deutschland und Cecilia aus Dänemark begleitete uns an diesem Tag. Island hopping, also Inselspingen sind angesagte Touren hier, aber das ist auch kein Wunder bei so vielen Inseln. Es ist ein Mix aus schnorcheln an den Riffs und relaxen auf den Inseln. Das Aquarium Riff, das Twin Riff, das Fantastic Riff, sowie die Graswiese vor der German Island, dienten zum Schnorcheln. Auf der Exotic Island nahmen wir unsere Mittagessen zu uns, bevor es dann weiter zur German Island ging. Nochmal ein grosses Lob an unsere zwei Guides, sie zauberten ein absolutes Festmahl und bereiteten uns einen wunderschönen Tag.

Danach brauchten wir erstmal wieder Ruhe und machten das was wir am besten könnten, nichts. Naja, nichts ist gelogen. Lydia mutierte zu einer Leseratte und knallte ein Buch nach dem anderen durch. Ich kaufte mir frischen Fisch und probierte mich im Kochen. 1kg Thunfisch, frisch vom lokalen Fischer und das für nur 1,20€ umgerechnet.
Wir lernten wieder ein Berliner Pärchen kennen, die hier ein paar Tage rasteten. Milan und Caro waren auf der Durchreise nach Palau, was durch seinen Quallensee bekannt ist. Milan der seit Jahrzehnten in die entlegensten Regionen dieser Welt reiste, wurde ausgequetscht wie eine Zitrone. Wir verbrachten einen schönen Tag mit den beiden und als Bonus gab es unglaublich viele neue Ideen und Tipps für die kommende Zeit. Ein ganz grosses Dankeschön nochmal dafür.
Am nächsten Tag buchten wir unter der Hand einen Angeltrip und griffen dabei auf Altbewährtes zurück. Kapitän Wilfredo Dong Ruiz und sein Boot, den wir schon vom island hopping kannten, war unser Mann. Wir angelten zu Beginn vom Boot aus und nichts, aber auch wirklich gar nichts biss an. Zum Mittag gab es Schwein und die Laune war ein bisschen im Keller. Nach dem Essen probierten wir die Schnorcheltaktik aus, dass heisst Maske auf, Schnorchel in die Gusche und schauen wo der Feind lauert. Ich positionierte zwei Köter direkt vor dem Fisch und machte ihm damit ein unwiderstehliches Angebot. Am Ende klappte es auch vom Boot aus und wir hatten genug für das Abendessen. Wir fuhren zu einer Sandbank, bereiteten dort den gefangenen Fisch bzw. das gekaufte Huhn zu und assen mit Sonnenuntergang. Ein unvergesslicher Tag, der seines Gleichen sucht.
An jedem Sonntag in Port Barton finden traditionelle Hahnenkämpfe statt. Wir sind zwar keine Freunde von solch Aktivitäten, aber auch das gehört dazu. Wir fanden uns gegen 11 in einem Gehöft am Ende des Dorfes ein. Ausser zwei Damen, waren wir die einzigsten Ausländer dort und man schaute uns zu Beginn verwundert an. Wie läuft so etwas ab? Ähnlich wie beim Boxen, werden die Kontrahenten im Vorfeld in Gewichtsklassen eingeteilt. Dann schaut man zwischen welchen Hähnen das grösste Aggressionspotential vorhanden ist und bestimmt die Paarungen. Den Hähnen wird ein Messer an das Bein gebunden und dann geht's ganz schnell. Wetten werden abgeschlossen und der Kampf beginnt. Am Ende ist meist ein Hahn tot und der andere schwer verletzt. Verloren hat auch der Hahn, der den Ring verlässt. Es ist ein Spektakel für die Einheimischen und wird auf den ganzen Philippinen betrieben. Es gibt auch grössere Turniere, wo es um mehrere Hunderttausend Pesos geht.
Nach 11 Nächten in Port Barton, ging es wieder zurück nach Puerto Princesa. Wir übernachteten wieder im selben Bed & Breakfast und mussten uns um einen neuen Flug nach Manila kümmern. Unser Rückflug vom 19.11. wurde gestrichen, da zu diesem Zeitraum der APEC Gipfel tagte. Alles ging gut, mit einem Tag Verspätung trafen wir in Manila ein und am nächsten ging es auch gleich weiter nach Hong Kong.
Persönliches Resümee

Palawan, dass ist der Teil der Philippinen den wir besucht hatten, ist perfekt zum Abspannen und zum ausüben jeglicher Wassersportarten. Wir waren zum Ende der Nebensaison dort und es regnete das eine oder andere Mal, aber irgendwie störte es nicht. Man hatte auch nie das Gefühl in einer Touristenhochburg zu sein. Wie es in El Nido im Norden der Insel aussieht, können wir nicht beurteilen, aber Port Barton ist momentan noch ein kleiner Geheimtipp. Milan verglich Port Barton mit Thailand vor 20 Jahren. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen, um am Tubbataha Riff und in Coron zu tauchen. Nach 3 Wochen Aufenthalt, was definitiv zu lang war, heisst es wieder Abschied nehmen. Im Grossen und Ganzen haben wir ein kleines Paradies gefunden und sind viele freundlichen, hilfsbereiten Menschen begegnet.

Ratschläge & Tipps
!!!Vorsicht!!! 
Durch verschiedene Quellen haben wir erfahren, dass auf dem Flughafen Manila, dem einem oder anderen unvorsichtigen Passagier etwas zugesteckt und dann abkassiert wird. Also Augen auf und Gepäck gut sichern.
Port Barton
Wer den Weg nach Port Barton finden sollte und Lust auf private Touren hat, sollte unbedingt Kapitän Wilfredo Dong Ruiz Tel. +63 0908 9890 180 kontaktieren.
Tauchspots
Das Tubbataha Riff liegt östlich von Palawan, ist nur an bestimmten Monaten im Jahr erreichbar und wurde von Jacques Cousteau zu einem der besten Tauchplätze weltweit gekürt. Coron reizt mit seinen Schiffswracks aus dem Zweiten Weltkrieg; dem Barracuda-Lake, einem von heissen Quellen gespeister Süßwassersee und die Cathedral Cave, eine spektakuläre Unterwasserhöhle.
Bilder quer durchs Gemüsebett

Hong Kong

Reisebericht
Hong Kong - ein "Duftender Hafen".
Aus 3 geplanten Tagen in Hong Kong sind 5 geworden. Das lag aber nicht daran, dass Hong Kong uns total überwältigt hat, sondern vielmehr an dem internationalen Führerschein, den wir vergessen hatten. Der eigentliche Plan sah wie folgt aus, Hong Kong 3 Tage und dann ab nach Australien, Auto mieten und los geht's. Mit einem Deutschen Führerschein ist dies kein Problem. Da ich aber einen Schweizer Führerschein besitze, war dies nicht möglich und wir verschoben erneut unseren Flug nach Perth auf den 10. Dezember. Um die Zeit sinnvoll zu überbrücken, hängten wir ein paar Tage in Hong Kong dran und machten dann einen Abstecher nach Kambodscha. Beginnen wir bei der Ankunft am Hong Konger Flughafen. Wie schon beim letzten Mal, gab es Probleme mit dem Gepäck. Wir standen an dem uns zugewiesenen Band, aber nur ein Gepäck erschien. Wir gingen erneut zum Schalter, wurden gebeten ein wenig zu warten und nach ca. 5 Stunden konnten wir es endlich in Empfang nehmen. Mit einiger Verspätung machten wir uns Richtung Hong Kong Island auf und nach langem hin und her fanden wir auch eine Unterkunft. Den Abend ließen wir dann beim Karneval in der Lan Kwai Fong Street ausklingen. Es ist eine Strasse mit vielen Bars und saftigen Preisen. Zum Glück findet man an jeder Ecke einen 7 Eleven, kann sich mit allem Nötigen eindecken und das Treiben für relativ wenig Geld geniessen.

Am nächsten Tag zogen wir von Hong Kong Island nach Kowloon um und richteten dort unsere Zentrale ein. Wir besuchten die Gegenden um den Ladysmarket, wo man alles Mögliche findet und die Sneakerstreet, da ist der Name auch Programm. Es ist eine Strasse, in der man ausschliesslich nur Schuhe kaufen kann. Zum Abschluss zog es uns an die Promenade und wir genossen bei einem 5 Sterne Deluxe Menü aus dem 7 Eleven und einem kühlen Bierchen den Blick auf die Hong Konger Skyline.

Ein Pflichtprogramm ist der Big Buddha und wenn man schon mal dort ist, kann man auch gleich das Fischerdorf namens Tai O besuchen. Wir besorgten zwei Tageskarten für den Bus und konnten so bequem alles an einem Tag besichtigen. Man hätte auch die Seilbahn zum Big Buddha nehmen können, aber Preis und die ewig lange Schlange sprachen dagegen.

Die Sache mit dem internationalen Führerschein erledigten wir am nächsten Tag und spannten dafür gleich zwei Leute ein. Sebi kümmerte sich zügig um die Formalitäten Zuhause und Gigi, ein Kontakt von Kata aus Berlin, nahm die Post für uns in Hong Kong entgegen. Vielen Dank für eure Bemühungen. Am Abend besuchten wir den Temple Street Night Market, flanierten ein bisschen und assen in einer der super Garküchen.

Ein weiteres Pflichtprogramm ist ein Besuch im Happy Valley, zum Pferderennen. Das was Fussball in Brasilien ist, ist Pferderennen in Hong Kong. Wir kauften uns in einem Wettbüro zwei Touristentickets, mit denen man unter anderem auf der Tribüne im 2. Stock Platz nehmen darf. Wir persönlich fanden es etwas unspektakulär, da nur aller 20 Minuten ein Rennen beginnt und das eigentliche Rennen 1-2 Minuten dauert. Das Wettfieber packte uns aber trotzdem und wir verheizten den einen oder anderen Schein.
Zurück aus Kambodscha trafen wir uns mit Gigi und ihrer Freundin, verbrachten einen schönen Abend und nahmen das langersehnte Dokument "Internationaler Führerschein" in Besitz.
Persönliches Resümee
Zum Abschluss ist zu sagen, dass Hong Kong wie jede andere grössere Stadt in 4-5 Tagen zu bewältigen ist. Es ist ein teures Pflaster und für Reisende mit kleinem Geldbeutel keine gute Adresse. Wir werden nach Kambodscha zum dritten Mal in Hong Kong einreisen und wir hoffen, dass es vorerst dabei bleibt.
Ratschläge & Tipps
Airport Express
Wenn man auf dem Airport ankommt, ein bisschen Zeit hat und aufs Geld achten muss, dem ist zwingend vom Airport Express abzuraten. Ausweichvariante ist der Bus Linie S1 der Euch zur Metrostation Tung Chung bringt, von wo aus ihr alles super erreicht.
Eintrittspreise Happy Valley
Wer nicht auf der Tribüne im 2. Stock Platz nehmen möchte, sondern lieber direkt an der Pferderennbahn ist, der kann das Ticket direkt für 10HK$ am Abendschalter erwerben. Ein Touristenticket mit Tribünenplatz, so wie wir es hatten, kostet 130HK$ (nicht gerechtfertigt).

Kambodscha

Reisebericht
Kambodscha - das one Dollar Land.
Von Hong Kong flogen wir nach Bangkok - Thailand, um von dort die kurze Reise nach Kambodscha anzutreten. Bevor es aber losging, verbrachten wir noch 3 Nächte in Bangkok. Wir unternahmen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kleinere Stadtrundfahrten, zu Land und zu Wasser. Wir besuchten einen einheimischen Markt, assen uns für wenig Geld richtig super satt und das eine oder andere Neue wurde ausprobiert. Chinatown mit seiner riesigen Fressmeile stand ebenso auf unserem Plan. Wir assen bei T&K Seafood und danach gab es eine Stunde Fussmassage. Am letzten Tag trafen wir uns mit Milan und Caro, das Berliner Pärchen von den Philippinen, die auf dem Rückweg nach good old Germany waren. Wir buchten keine Unterkunft und das hatte auch seinen Grund. Wir machten die Nacht zum Tag. Ein zweites Dankeschön an Milan und Caro. Es war wieder spitze mit euch. Wir sehen uns spätestens in Berlin.

Am Morgen ging es auch gleich weiter. Wir fuhren mit dem Bus von Bangkok nach Trat und stiegen in einen Minibus um, der uns dann zur Grenze brachte. An der Grenze angekommen, überquerten wir diese zu Fuss und mussten uns erst mal ein Visum besorgen. Die Zöllner machten ein riesiges Geschäft, weil jeder der sich das Visum nicht im Vorfeld besorgte, zu viel bezahlte. Statt den eigentlichen 30$, mussten wir ungefähr 40$ auf den Tisch legen. Auf die Frage ob es nicht ein bisschen teuer wäre, gab es nur ein müdes Lächeln. Wir quartierten uns in Koh Kong, dass ist der nächste Ort hinter der Grenze, ein und machten am nächsten Tag weiter nach Sihanouk. Unser eigentliches Ziel war Bambu Island, eine kleine, noch nicht vom Tourismus eingeholte Insel. Mit Entsetzen mussten wir aber feststellen, dass die Insel mittlerweile von jemand aufgekauft wurde und ein Resort entsteht. Als Ausweichvariante diente Koh Ta Kiev. Hier fanden wir aber ebenso ein Paradies vor. Wir hatten eine Hütte mitten im Dschungel und wir schauten direkt auf Bambu Island. Die Leute hier waren super angenehm und zu unseren Aktivitäten gehörten Faulenzen, Angeln und kreatives Handwerken, in dem sich Lydia und Denise aus Holland einen ganzen Tag verloren haben. Dominik und Dominik, auch kurz genannt Dom und Nicky, arbeiteten hinter der Bar und wir hatten mega viel Spass miteinander. Dom kommt aus UK und Nicky ist ne Hamburgerin. Am späten Abend, es muss dazu stockfinster sein, gingen wir mit Leuchtplankton schwimmen. Das war das erste Mal für uns und es fühlte sich an, als würde man mit tausend Sternen schwimmen. Wir erlebten auch unser bis dato beeindruckendstes Gewitter. Es startete mit dem Sonnenaufgang. Der Himmel färbte sich erst feuerrot und wechselte dann ins goldene. Die Geräuschkulisse, die dieses Gewitter begleitete, war atemberaubend.

Der Abschied fiel uns schwer und nach vier Tagen Aufenthalt verliessen wir wieder die Insel. Wir nahmen einen Nachtbus nach Siem Reap, um dort die Angkor Tempel zu besichtigen. Durch eine zufällige Begegnung mit einer älteren Dame in Sihanouk, hatten wir auch schon eine Adresse. Wir kamen in den Morgenstunden in Siem Reap an und machten uns auf die Suche. Diese Unterkunft liegt ca. 3 km vom berühmtesten aller Angkor Tempel, dem Angkor Wat, entfernt und passte dazu noch ins Budget. Die Leute dort, um Martin herum, waren Zucker. Sie unterstützten uns wo es nur ging. Wir fühlten uns wie in einer grossen Familie. Persönliche Empfehlungen sind halt doch das Beste. Am ersten Tag besuchten wir mit einer motorisierten Rikscha die östlich von Angkor Wat liegenden Tempel. Dazu gehörten unter anderem Ta Prohm, der mit seinen skurrilen Baumverwachsungen unverwechselbar ist. Am zweiten und dritten Tag konnten wir die in der Unterkunft zur Verfügung stehenden Fahrräder benutzen und erkundeten Angkor War und den Bayon Tempel. An den Abendenden zogen wir mit Brandyn aus Australien und Michele aus Italien, die ebenfalls Gäste waren, um die Häuser.
Nach drei Nächten ging es dann zurück nach Bangkok und von dort aus nach Hong Kong. Natürlich darf ein Mitbringsel nicht fehlen und ich gewähre, seit dem Aufenthalt im Dschungel einem Hautmaulwurf kostenfrei in meinem Fuss zu wohnen. In Australien hat dies dann ein Ende und ich werde ihn mit Hilfe von Medikamenten vor die Tür setzen.
Persönliches Resümee
Wir schoben Kambodscha als Lückenfüller, zum sinnvoll Zeit totschlagen, dazwischen. Im Nachhinein wären 3-4 Tage mehr, optimal gewesen. Die Hauptstadt Phnom Penh und die in der Nähe liegenden Killing Fields Choeung Ek, haben wir leider nicht geschafft. Somit fühlt sich Kambodscha nicht komplett an. Unterkunftstechnisch fanden wir ein absolutes Paradies und eine grosse Familie. Kambodscha rutscht damit auf Platz eins. Was aber immer etwas sauer aufgestossen hat, ist diese bewusste Abzocke. Da in Kambodscha der US Dollar vor dem einheimischen Riel steht, geht alles meist auch bei einem Dollar los. Ein Dollar ist zwar so gesehen nicht viel, wir rechnen momentan aber anders. Wir müssen nochmal wieder kommen und werden dies vielleicht schon Anfang des nächsten Jahres tun. Eine Einreise von Vietnam aus, ist denkbar.
Ratschläge & Tipps
Visum
Das Visum sollte in jedem Falle vorher besorgt werden. Somit umgeht man eventuelles Abzocken der Grenzbeamten.
Geld
Geldtauschen in einheimische Riel ist überflüssig und stiftet nur Verwirrung. 1$ sind rund 4000 Riel. Nun kann man sich ja selber ausmalen, was das für ein Bündel gibt. Wenn man handelt und unter einem Dollar ist, bekommt man einheimische Riel zurück. Man kann auch Beträge splitten und mit Dollar und Riel zahlen. So muss man später nicht verlustreich zurück tauschen.

Australien

Reisebericht

Australien - ein Land, ein Kontinent.

Mit 5 Wochen Verspätung trafen wir nun endlich in Australien ein. Das eigentliche Einreisedatum wäre Anfang November gewesen. Es ging von Hong Kong über Singapur und Perth nach Sydney, von wo aus wir unsere Reise starteten. Als Erstes nahmen wir unser Auto, ein Mitsubishi Outlander in Empfang. Es diente uns für die nächsten 30 Tage als Fortbewegungsmittel und Unterkunft. Bevor wir aber starteten, trafen wir uns noch mit Tilo und Familie. Tilo und mich verbindet die gemeinsame Lehre bei Ferag und einige Monate WG. Tilo ist nach seiner Ausbildung intern in der Ferag nach Australien gewechselt und lebt seit dem nun dort. Wir hatten uns aus den Augen verloren, aber damit war jetzt Schluss. Sie bereiteten ein BBQ vor und wir hatten uns viel zu erzählen. Am nächsten Tag, ging es dann ohne Umwege Richtung Norden. Der Plan, war auf direktem Wege nach Cairns zu fahren, um von dort aus an der Ostküste entlang, nach Sydney zurückzukehren. Gesagt getan, ca. 2400 km lagen vor uns und das meiste der Strecke führte durchs Landesinnere. Für die komplette Strecke benötigten wir 3 volle Tage. Der Weg war das Ziel, so motivierten wir uns. Australische Strassen sind nicht unbedingt schlecht, aber mit Tempo 100 und endlosen geraden Strassen, war es dann doch sehr mühsam. Des Weiteren muss man am Morgen und zur Abenddämmerung besonders auf Kängurus aufpassen, die die Strasse überqueren. Wir sahen leider viele Strassenabschnitte, die regelrecht mit Kängurukadavern gepflastert waren.

Endlich erreichten wir Cairns. Der erste Weg führte uns in ein Tauchshop und wir buchten einen 3 Tagestrip ans Great Barrier Rief. Ein Muss für uns als Taucher. Die Tour startete aber erst zwei Tage später, was uns die Möglichkeit gab, bis nach Cape Tribulation zu fahren. Cape Tribulation liegt im Daintree Nationalpark und ist der Nördlichste Punkt an der Ostküste, den man auf einer asphaltierten Strasse erreichen kann. Wir schlugen, wie man so schön sagt, mehrere  Fliegen mit einer Klappe. Wir besuchten Cape Tribulation mit Myall Beach. Myall Beach ist einer der wenigen Strände, die komplett unbebaut sind. Leider hatten wir - wie so an manchen Tagen - kein Glück mit dem Wetter. Des Weiteren unternahmen wir eine Flussfahrt auf dem Daintree River und sahen in Freiheit lebende Salzwasserkrokodile. In der Stunde auf dem Fluss sahen wir nicht nur den Gebietsolaf mit ca. 5m Länge, sondern auch den einen oder anderen Vogel, sowie verschiedene Mangrovenarten. Der Daintree Nationalpark ist der älteste Regenwald der Erde. Er wurde von Naturkatastrophen und deren Zerstörung verschont und kommt somit auf ein stolzes Alter von ca. 135 Millionen Jahre. Er ist Bestandteil des 450 Kilometer langen Küstenabschnitts "Wet Tropics of Queensland" und beherbergt ungefähr 430 verschiedene Vogelarten. Man kann wunderbar auf vielen kostenfreien Pfaden den Wald auf eigene Faust erkunden. Somit ist das für Reisende wie uns, die mit schmalem Taler unterwegs sind, perfekt.

Das Great Barrier Riff, ein Eintrag von dort gehört in jedes gute Tauchlogbuch, war das Highlight unseres Australienbesuchs. Wir wurden sehr früh am Morgen am Tauchshop abgeholt und dann ging es mit einem Transferboot Richtung Kangaroo Explorer. Dieses Schiff bleibt vorwiegend auf See und pendelt zwischen den Riffs hin und her. Nach der Kabinenzuteilung und dem ganzen anderen administrativen Zeug, hatten wir ein bisschen Freizeit, bevor es dann endlich ins Wasser ging. Der erste Tauchgang war ein Checkdive. Jeder prüfte sein Equipment und dann schauten wir auf geringer Tiefe, ob wir uns genauso wohlfühlen wie die Fische dort. Wir durften bei diesem Tauchgang keine Kameras mitnehmen und somit verpasste ich die Gelegenheit, den einzigsten Hai, der uns in den 3 Tagen begegnete, zu fotografieren. Es war ein Weissspitzen-Riffhai. Die restlichen Tauchgänge waren alle ungeguidet und wir taten uns mit Jeanette und Siri, zwei super lustige Norwegerinnen, zusammen. Wir tauchten nicht nur die meiste Zeit mit Ihnen, sondern verbrachten auch die eine oder andere Stunde zwischen den Tauchgängen miteinander. Die Tage waren gut durchgeplant. Am Ankunftstag gingen wir 3-mal ins Wasser, am zweiten dann 4-mal und am letzten dann wieder 3-mal. Das Tauchpaket bestanden aus 8 Tag- und 2 Nachttauchgängen. Wir pendelten zwischen dem Briggs- und dem Mooreriff hin und her und nach diesen 3 Tagen, war das Briggsriff ganz klar unser Favorit. So stellt man sich das Great Barrier Riff vor. Riesige, farbenfrohe, zusammenhängende Blöcke von Korallen, unzählige Fischschulen und zwischen drin die einen oder anderen grösseren Meeresbewohner. Am letzten Tag gingen wir noch mit Jeanette, Siri, Theo und einem Teil der Crew in Cairns in die Pier Bar, veranstalteten ein Internationales Saufgelage, Happy Hour macht es möglich und rundeten so unseren kleinen Tauchausflug am Great Barrier Riff ab.

Nun war es Zeit sich Richtung Sydney zu orientieren. Geplant war Townsville und ein Besuch auf Magnetic Island. Als wir uns dann in Townsville nach den Möglichkeiten und dem Preis erkundigt hatten, war klar, dass wir die nächste Destination Whitsunday mit Airlie Beach ansteuern. Wir verbrachten den Heiligabend am Airlie Beach und fuhren ohne die für Whitsunday bekannten Inseln zu besuchen, weiter Richtung Fraser Island. Grund war wieder, der dann doch zu saftige Preis für die Fähre. Das nächste Ziel Fraser Island, ist die grösste Sandinsel der Welt, man hat dort die Möglichkeit mit dem Auto (4x4 vorausgesetzt) am Strand entlang zufahren, Koalas und Dingos in freier Wildbahn zu beobachten, in Süsswasserseen baden zugehen und vieles mehr. In Hervey Bay angekommen, von dort aus geht die Fähre nach Fraser Island, gab es dann den nächsten Dämpfer. Es war uns nicht gestattet mit dem Mietauto die Insel zu besuchen. Diese Tage waren nicht ganz nach unseren Vorstellungen, aber nun ja, so ist das Leben eines Reisenden.

Die nächsten Ziele, die wir ansteuerten, waren alle auf dem Landweg zu erreichen. An der Sunshine Coast verbrachten wir gleich 2 Nächte. Wir hatten Glück mit dem Wetter und nach einem ausgiebigen Frühstück mit sensationellem Ausblick, legten wir gleich noch einen Strandtag ein. Weiter ging es dann ins Amsterdam Australiens, namens Nimbin. Die 400 Seelengemeinde ist das Zuhause zahlreicher Aussteiger und Leute mit alternativem Lebensstil. Man kann dort auf der bunten Cullen Street ein wenig flanieren und berauschende Souvenirs erwerben. Wir entschieden uns natürlich nur für das Flanieren und zogen dann Richtung Byron Bay, mit einem kurzen Stopp und schlecht Wetter an der Gold Coast, weiter. Byron Bay ist zu seinem Ruf, alternativ angehaucht zu sein, auch noch der östlichste Punkt Australiens. Ein Besuch des Leuchtturmes am Cape Byron, war also Pflicht. Bevor es dann endlich nach Sydney ging, wollten wir noch unser Koaladefizit von Fraser Island in einem kleinen Örtchen, Namens Hawks Nest, ausgleichen. Zudem hatten wir die Information, dass in Port Stephens, dass ist ein Ort in derselben Ecke, mehrere Wracks am Strand zu finden wären. Beides fanden wir nicht. Dafür machten wir, auf Empfehlung der Einheimischen, einen Ausflug zum Dark Point. Wir fanden riesige Sanddünen und einen einsamen Strand vor. Ich probierte mich im Sandsurfen und nach einigen vergeblichen Versuchen (falsches Equipment) verbrachten wir den Rest des Tages am Strand. Wir hielten uns 2 Nächte in dieser Region auf, aber es hätte auch noch gern länger sein dürfen.

Wir erreichten Sydney am 31.12. um ca. 19.30 Uhr. Viel zu spät, um an den angesagtesten Orten für diesen Event, noch einen Platz zu ergattern. Als erstes mussten wir unser Auto parken. Wir fanden nicht weit weg von der Harbour Bridge ein Lücke zwischen zwei Eigenheimen, rückversicherten uns bei den Anwohnern und machten uns dann auf die Suche nach einem gescheiten Ort, um das Feuerwerk zu beobachten. Wie der Zufall so wollte kamen wir mit zwei Pärchen, die ebenfalls auf der Suche nach einem Platz waren, ins Gespräch. Da es mit unserer Silvesterverabredung (Sophie) nicht klappte und die Vier uns anboten mit Ihnen mitzuziehen, schlossen wir uns Ihnen an. Es war ein gut gemixter Haufen. Beide Herren waren sogar gebürtige Schweizer und es war mal wieder schön Schwiizerdütsch zu hören. Das eine Pärchen lebt in Zürich und besuchte über Silvester die anderen beiden, die schon seit den 80er in Australien leben. Wir fanden direkt neben der Harbour Bridge einen Platz und verbrachten einen unvergesslichen, spontanen und amüsanten Jahreswechsel mit den Vieren. Happy new year, in Sydney!

Am Ersten des neuen Jahres liessen wir es so richtig langsam angehen. Wir suchten einen Platz zum Verweilen und am Abend besuchten wir wieder Tilo. Er feierte mit seiner Familie Weihnachten und Silvester in Melbourne und kam aus arbeitstechnischen Gründen ohne Familie am 01.01. wieder zurück. Wir mieteten uns für die nächsten 2 Nächte bei Ihm ein und das Aufarbeiten der letzten Jahre ging weiter. Die Zeit in der Tilo arbeiten musste, nutzten wir für eine Rundfahrt durch Sydneys Hafen (absolutes Pflichtprogramm).

Am 03.01. wurde es dann endlich Zeit, die südliche Ostküste zu erkunden. Der erste Stopp war in Kiama. Dort gibt es ein blowhole, vergleichbar mit einem Wasserstrahl, als würde ein Wal ausatmen.

Wir suchten uns für diesen Tag eine Bleibe und am nächsten erreichten wir dann Melbourne. Wir hatten zwei Anlaufstellen, Siri mit der wir 2 Wochen zuvor am Great Barrier Riff tauchen waren und Adam, den wir aus Schanghai kannten. Wir schrieben beide an und Siri meldete sich umgehend. Spitze, eine Frau, ein Wort. Der Plan war auf ein, zwei Bier vorbei zufahren und dann weiter zur Great Ocean Road. Nach dem Dritten war aber klar, dass dies nichts mehr wird und wir blieben bis zum nächsten Morgen (richtiges Bett und Dusche inbegriffen).

Am Folgetag starteten wir sehr früh. Das erste Ziel auf der Great Ocean Road war Cape Otway Lightstation. Es ist der älteste Leuchtturm Australien und das merkte man auch am Eintrittspreis. Wir liessen es dann dabei und warfen einen Blick aus der Ferne auf ihn. Der Weg war nicht umsonst. In dieser Gegend kann man super frei lebende Koalas, die direkt an der Strasse in den Bäumen sitzen, beobachten. Unser Koaladefizit war damit ausgeglichen. Der Koala ist ja nicht die einzigste Spezies, die nur hier in Australien vorkommt. Unser Ziel war es, soviel wie möglich, für Australien typische, in freier Wildbahn lebende Tiere, vor die Linse zu bekommen. Also fuhren wir weiter, der Great Ocean Road entlang, um am Ende der Strasse das Tower Hill Conservation Reservat zu besuchen. Unterwegs nahmen wir natürlich sämtliche Highlights, wie z.B. die Zwölf Apostel oder die London Bridge, mit. Bei den Zwölf Aposteln, von denen aber nur noch 7 stehen, machte uns das schlechte Wetter am Morgen einen Strich durch die Rechnung, den Sonnenaufgang zu erleben.

Wir kamen gegen 18 Uhr des folgenden Tages im Reservat an, suchten uns einen geeigneten Parkplatz und verschafften uns einen Überblick. Es ist ein erloschener Vulkankrater, der teilweise geflutet ist. Gegen die Abenddämmerung ist dieser Ort ein Garant dafür Kängurus, Wallabies, Emus und Koalas in freier Wildbahn zu sehen. Es war kurz und knapp gesagt, einfach nur fantastisch. Wenn man sich ruhig verhält, kommt das eine oder andere Tier sogar recht nahe und einer Ablichtung steht nichts im Wege. In der Nacht verlassen auch die trägen Koalas ihren Baum und gehen auf Futtersuche. Die knuffig aussehenden Tiere machen einen ihrem Aussehen nach, sehr unpassenden Laut. Nach einer Übernachtung im Reservat machten wir uns dann wieder auf den Rückweg.

Die Great Ocean Road wurde an diesem Tag wieder komplett geöffnet und wir konnten uns ein Bild von jenem Abschnitt machen, in dem einige Tage zuvor noch ein grosses Buschfeuer wütete. Es ist normal in dieser Jahreszeit und dementsprechend entspannt wurde damit umgegangen. Wir fuhren im Vorfeld auch nochmal bei den Zwölf Aposteln vorbei und machten eine Schönwetteraufnahme.

Zurück in Melbourne besuchten wir wieder Siri. Nach einem Besuch in einer Bar, entschieden wir uns wie schon beim letzten Mal, wieder über Nacht zu bleiben. Inspiriert vom Vulkankrater kochten wir Kartoffelbrei mit Gehacktesstube und bauten uns auf dem Teller unseren eigenen Krater. Gestärkt und durch Siris Espresso-Martinis sehr sehr gut angeheitert, machten wir uns auf die Socken und nahmen einen Abend am Melbourner Nachtleben teil. Es war eine feucht fröhlich Sause.
Mit etwas Kopf ging es am nächsten Tag Richtung Sydney. Wir fuhren mit leicht überhöhter Geschwindigkeit, also statt den erlaubten 100km/h hatten wir ca. 120 an der Nadel. Wir wurden von einem entgegenkommenden Polizeiauto gestoppt und verwarnt. Die 20km/h würde normal 300 Australische Dollars kosten, also rund 200€. Aber die Leute hier sind sehr verständnisvoll und nach einem Alkoholtest, der negativ ausfiel, war alles gut. Wir teilten die Strecke in zwei Tage auf, bevor wir dann wieder Sydney und Tilo erreichten. Besonders zu erwähnen war auf dem Rückweg ein älterer Herr Namens Hans. Er ging Garnelen fangen und dabei kamen wir ins Gespräch. Er sagte, wenn er 10kg fangen würde, gäbe er uns etwas ab. Okay. Irgendwann klopfte jemand am Auto und siehe da es war Hans mit frischen Garnelen. Ich bereitete sie am nächsten Morgen zum Frühstück zu. Hammer, Danke Hans.
In Sydney angekommen, nisteten wir uns wieder bei Tilo ein. In der Zeit, in der er arbeiten war, brachten wir das Auto zurück und bereiteten uns auf Vietnam vor. Am Nachmittag half Lydia beim Bettstreichen und am Abend zockte Tilo und ich ein bisschen Schach. Nochmal grosses Dankeschön an Dich. War schön Dich wieder getroffen zu haben und vergiss nicht, du und Deine Familie haben eine offene Einladung in der Schweiz.

Wir flogen dann von Sydney nach Perth. Unser Anschlussflug nach Singapur startete aber erst am nächsten Tag und so konnten wir uns noch mit Brandyn, den wir in Kambodscha kennen lernten, treffen. Er nahm uns mit zu sich nach Hause, wir lernten Vater und Mutter kennen und verbrachten einen gemütlichen Abend, plus Morgen. Danach war es Zeit Australien den Rücken zukehren und bye bye zusagen.

Persönliches Resümee

Manchmal dauert es halt einfach, um etwas schön zu finden. So ging es uns auch mit Australien. Unserer Ansicht nach wird hier vieles überbewertet. Kulturell gesehen, ausgenommen der Ureinwohner, hat Australien nicht viel zu bieten. Es bleiben dann noch die Strände und die Nationalparks. Es gibt wunderschöne Strände, aber wenn diese aus sicherheitstechnischen Gründen nicht wirklich einladen zum Baden, ist das nun auch nicht wirklich schön. Als nächstes wird alles Mögliche als sehenswert deklariert. Es gibt unzählige Nationalparks und Aussichtspunkte, die eigentlich keine Reise wert sind. Was uns hier total überzeugt hat, sind die Menschen. Immer offen für einen Smalltalk, stets rücksichtsvoll und hilfsbereit. Des Weiteren sind wir Fans der BBQ Plätze, die im ganzen Land verstreut sind, geworden. Man trifft sich hier, kocht gemeinsam und verbringt eine schöne Zeit. So etwas wäre auch etwas für daheim, aber wir glauben nicht, dass Zuhause ebenso rücksichtsvoll wie in Australien mit diesen Plätzen umgangen wird. Australien könnte für uns nochmal im gehobenen Alter als Reiseziel dienen. Dann natürlich mit einem grossen Camper und der Freizeit der Pensionierung.

Ratschläge & Tipps
Nützliche Software
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Auto mieten
Wir haben unser Auto über SunnyCars gemietet. Es war ein guter Preis, alle Versicherungen und Kilometer waren inklusive. Ein grosser Vorteil gegenüber Wicked und Co., sie fallen nicht auf.
Navigationssystem
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Bilder quer durchs Gemüsebett

Vietnam

Reisebericht
Vietnam - das Land der Roller.
Nach einem Monat Abstinenz kehrten wir wieder nach Asien zurück. Die Pause tat gut, war aber sehr kostenintensiv. Vietnam sollte von Süden nach Norden aufgerollt werden. Wir flogen von Perth nach Singapur und von dort aus ins ehemalige Saigon, heute Ho Chi Minh City. Angekommen am Flughafen, war der erste Eindruck ganz positiv. Es gab zwar den einen oder anderen der uns ein Taxi anbot, aber mit einem "Nein, danke" war es dann auch erledigt. Wir hatten also genug Zeit uns in Ruhe zu sammeln und lernten dabei auch gleich wieder eine Nele kennen. Nele ist 19, kam gerade aus Indonesien und hatte wie wir, denselben Plan, sich von Süden nach Norden durchzuarbeiten. Wir taten uns zusammen und suchten die von Nele empfohlene Unterkunft. Im Bus hängten sich noch zwei Typen an uns dran, die ebenfalls dasselbe Hostel ansteuerten. So schnell kann es gehen und wir waren zu fünft. An diesem Tag passierte nicht mehr viel. Wir besuchten einen Markt und den Rest des Tages verbrachten wir auf der Dachterrasse des Hostels. Für den nächsten Tag buchten wir mit Nele, eine Tour zu den Cu Chi Tunneln. Die ersten Tunnel von Cu Chi entstanden 1948 im Krieg gegen die Kolonialmacht Frankreich, um Waffen, Vorräte und Menschen zu schützen. Sie wurden in den 1960er-Jahren massiv von den vietnamesischen Partisanen, die Vietcong, in Ausdehnung und Tiefe erweitert. Mr. Bean, so wollte unser Guide genannt werden, begleitete uns an diesem Tag. Er ist ein Kriegsveteran, der auf Seiten der Amerikaner kämpfte. Er selbst bezeichnete sich als einen schlechten Menschen. Dieser Mann war sehr authentisch und er schilderte uns in aller Deutlichkeit, mit welchen Methoden er und die Amerikaner hier Krieg führten. Amerikaner sind schlechte Kämpfer - das betonte er immer wieder. Das Highlight dieses Ausflugs war ein Gang durch einen der vielen Tunnelabschnitte. Es war eine sehr beklemmende, stickige Angelegenheit, und da wurde der Tunnel schon für uns Touristen von 80cm Höhe auf 1m erweitert. Für Leute die mehr wissen wollen, empfiehlt Mr. Bean zwei Bücher "Vietnam 10000 Days War" und "A Growded Hour".

Am nächsten Tag verliessen wir Ho Chi Minh City. Nele schloss sich uns an und wir reisten seitdem auf unbestimmte Zeit zu Dritt. Bevor es aber Richtung Norden gehen konnte, musste erst der Süden abgegrast werden. Das nächste Ziel war also das Mekongdelta, mit der Provinzhauptstadt Can Tho. Wir kamen am späten Nachmittag in Can Tho an und ein Homestay, etwas ausserhalb der Stadt, diente uns für die nächsten 2 Tage als Unterkunft. Die restlichen Stunden des Tages verbrachten wir im Homestay und uns wurde ein fantastisches Abendessen serviert. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so gut und so viel gegessen habe. Man kann es ganz einfach beschreiben "Futtern wie bei Muttern auf Vietnamesisch". Am nächsten Morgen liehen wir uns die zur Verfügung stehenden Fahrräder aus und erkundeten Can Tho und Umgebung. Um einen authentischen Eindruck vom Leben am Mekong zu erhalten, kommt man um eine Bootsfahrt nicht herum. Da wir aber keine klassische Tour buchen wollten, sprachen wir einen älteren Herrn an und er brachte uns samt den Fahrrädern zurück zum Homestay. Das Homestay liegt direkt an einem der vielen Adern des Mekong und es war eine eindrückliche, unvergessliche, pannenbehaftete Bootsfahrt. Zurück in der Unterkunft verabschiedeten wir uns und hatten schon im Hinterkopf, ihn am nächsten Morgen wieder aufzusuchen, um die schwimmenden Märkte zu besichtigen. Gegen 5:30 Uhr morgens starteten wir, schwangen uns auf die Fahrräder und versuchten den älteren Herren wieder zu finden. Der Plan ging auf. Wir erlebten einen wunderschönen Sonnenaufgang und besuchten zwei schwimmende Märkte.

Am Nachmittag ging es dann auch schon weiter Richtung Phu Quoc. Phu Quoc ist die grösste Insel Vietnams und liegt im Golf von Thailand. Im Bus nach Rach Gia, das ist der Ort von dem aus die Fähre startet, kam ich mit einem Ami ins Gespräch. Er riet uns von einem Besuch der Insel ab und meinte, dass die Insel ihre besten Zeiten schon hinter sich hätte. Als Ausweichvariante schlug er mir Nam Du vor. Später stimmten wir demokratisch ab und es stand 2:1 für Phu Quoc. In Rach Gia angekommen, vermittelte der Ami uns noch eine Unterkunft und wir trafen uns später zum Abendessen. Wir gingen mit seiner Frau, einer Vietnamesin und seinem Sohn zum lokalen Markt und ich probierte sogar zweierlei halbfertige Enteneier. Ja was soll ich sagen, einmal und nie wieder. Nach unserem doch sehr sehr vietnamesischen Abendessen, trennten sich die Wege und wir gingen zurück zum Hotel. Dort tauschten wir uns noch mit Tung Minh Pham, das ist der Eigentümer des Hotels, aus und er gab uns wertvolle Tipps für die weitere Reise. Zudem kümmerte er sich um die Fähretickets nach Phu Quoc und sogar um die Bustickets zurück nach Ho Chi Minh City. Am nächsten Morgen ging es in aller Frühe mit der Fähre Richtung Phu Quoc. Wir bezogen das Homestay, liehen zwei Roller aus und erkundeten als erstes den südlichen Teil der Insel. Viel Schönes gibt es nicht zu berichten, überall wird gebaut und der Charme der Insel geht verloren. In diesem Sinne, ein Hoch auf den Massentourismus. Wieder auf dem Rückweg, fanden wir dann doch noch ein schönes Fleckchen Erde. Der Long Beach ist der längste Strand auf Phu Quoc und liegt im süd-westlichen Teil der Insel. Wir waren allein, aber das war wahrscheinlich der Baustelle im Hintergrund zu verdanken. Am nächsten Tag, dasselbe Spiel. Heute war der Norden dran. Auf dem Plan standen ein Wasserfall, ein Tempel und eine Runde quer durch den National Park. Auch dieser Tag hat uns nicht wirklich umgehauen. Baustellen und der Rest, naja, nichts sagen sagt auch viel aus. Zwei Dinge sind trotzdem zu erwähnen. Lydia kann nun Roller fahren und hat Lust auf mehr bekommen. Ich hatte eine Panne: einen abgerissen Benzinschlauch, konnte diesen aber mit Hilfe von einigen netten Einheimischen wieder flicken. Wir verliessen Phu Quoc am nächsten Tag und das war auch gut so.

Als nächste Destination peilten wir Da Lat an. Da Lat liegt in den Bergen (ca. 1500m ü.M.) und ist in Vietnam bekannt für Blumen und für Wein. Am ersten Tag hatten wir alle mit der Kälte zu tun, 15 Grad und windig dazu. Viel ging nicht, es wurde lediglich ein bisschen die Stadt erkundet. Am zweiten Tag unternahmen einige Leute aus dem Hostel inklusive Nele eine Canyoningtour. Lydia und ich blieben unserer Linie treu. Wir liehen uns wieder einen Roller aus und erkundeten Da Lat und Umgebung auf eigene Faust. Wir wurden mit einem Tag Sonne und einem fast menschenleeren Wasserfall belohnt.

Nach zwei Nächten in Da Lat ging es auch schon weiter nach Hoi An. Oh mein Gott, ich weiss nicht was ich dazu sagen soll, aber teilweise hab ich nur noch Touristen gesehen. Geschmäcker sind ja unterschiedlich, aber unser Fall ist diese so hochgelobte Stadt nicht. Das war auch der Grund warum wir wieder auf alt Bewährtes zurückgriffen. Roller ausleihen und weg vom Mainstream. Wir fuhren heut zu viert, Gondro aus Argentinien begleitete uns. Ein wirklich gemütlicher Tag, vorbei an schnuckligen kleinen Dörfchen und Reisfeldern. Der Strand wurde besucht und eine ähnliche Flussüberquerung wie in China, stand ebenso auf dem Programm. Nach Hoi An besuchten wir dann Hue. Hue ist eine alte Kaiserstadt und war schon eher was für uns. Man sieht nicht ununterbrochen Touristen, es gab leckes Strassenessen zu vernünftigen Preisen und die eine oder andere Sehenswürdigkeit war auch dabei.

Nach 2 Wochen gemeinsamen Reisens, trennten sich nun erst mal die Wege. Nele blieb noch ein bisschen in Hue. Lydia und ich machten uns in den Phong Nha Nationalpark auf, denn vor uns lag eine 3 Tages-Dschungel- und Höhlentour (Wild Tu Lan Cave Explorer). Insgesamt waren wir 5 Tage in Phong Nha. Die ersten zwei Tage verkrochen wir uns im Hotelzimmer, da es ununterbrochen regnete und Lydia eine Erkältung plagte. Ich unternahm lediglich eine kurze Ausfahrt mit einem Roller, aber bei ständigem Nieselregen, macht es nun wirklich nicht viel Spass. Am dritten Tag ging es dann in aller Frühe los. Der Regen legte sich und die Tour konnte beginnen. Wir waren eine bunt gemischte Truppe mit zwei Guides, Vu und Linh und einigen Trägern. Nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir das Basislager, von wo aus wir unsere Tour starteten. Es gab eine kurze Einweisung und uns wurde Equipment wie wasserdichte Rucksäcke, Kopflampen usw. zugeteilt. Nach den ersten Metern war klar, das wird eine feucht fröhliche Angelegenheit. Wir passierten schlammige Wege, durchquerten einen Fluss, schlugen uns durch den Dschungel, bestiegen Berge und erreichten dann die erste Höhle (Rat Cave 400m lang), wo ein Mittagessen auf uns wartete. Nach dem Mittagessen erkundeten wir dann das Innere der Höhle, bevor es dann weiter durch den Dschungel zum Camp ging. Im Camp trockneten wir unsere Klamotten und es wurde ein fantastisches Abendessen serviert. Wir sassen am Abend noch eine ganze Weile beisammen, tranken Reiswein und spielten das eine oder andere lustige Spielchen. Der zweite Tag begann für mich mit schwimmen. Vu wollte die Wassertemperatur testen, aber allein schwimmen macht doch keinen Spass. Also leistete ich ihm im 13 Grad warmen Wasser Gesellschaft. Wir schwammen zusammen in die Höhle (Ken Cave 3683m lang), wo der Rest der Abendteurer mit Booten hinkam und auf uns wartete. Nach einer ausführlichen Runde in der Höhle, ging es dann zurück zum Camp und diesmal schwammen auch fast alle. Im Camp gab es erst mal Mittagessen, bevor es dann weiter zur nächsten Höhle (Tu Lan Cave 2226m lang) ging. Wir durchquerten wieder den Dschungel. Mehrere Flussdurchquerungen durften auch nicht fehlen. In der Tu Lan Cave war der erste Teil "trocken" und nach einem spektakulären Abstieg in der Höhle, musste rund 500m geschwommen werden. Man darf dabei nicht vergessen, dass die Aussentemperatur bei ca. 18 Grad lag und die Wassertemperatur bei ca. 13 Grad. Auch hier gab es wieder Leute die nicht geschwommen sind, aber das sollte sich bald ändern. In der letzten Höhle (Kim Cave 892m lang) dieses Tages, gab es nur einen Weg und der führte durchs Wasser. Wir absolvierten diesen auch gekonnt und kamen total entkräftet in einem neuen Camp an. Wir versuchten wieder unsere Klamotten zu trocknen, aber an diesem Tag war es fast unmöglich. Es gab wieder ein tolles Abendbrot, nur der Reiswein fehlte. Den hatten wir am Vorabend platt gemacht. Wir sassen wieder gemütlich beieinander und hatten sogar das eine oder andere sehr private Gespräch mit unseren Guides. Der letzte und dritte Tag war ran. Wir besuchten zwei Höhlen (Ton Cave 495m lang und Secret Cave 174m) und kamen dann im Basiscamp gegen 13 Uhr wieder an. Eine warme Dusche und ein Mittagessen warteten schon auf uns. Alles in allem hat das Wetter zu wünschen übrig gelassen, aber die Tour war trotzdem fantastisch. Wir können diese nur wärmstens weiter empfehlen und bedanken uns bei Nils und Kata, das Berliner Pärchen aus China, die uns diesen Trip empfohlen haben.

Am Abend ging es auch gleich weiter. Wir nahmen den Nachtbus nach Ninh Binh. Früh am Morgen angekommen, machten wir erst mal Augenpflege, liehen uns dann einen Roller aus und schauten uns ein bisschen die Gegend an. Ich erspähte einige Boot und der Roller war Geschichte. Wir fragten wieder einen älteren Herren, ob wir uns denn nicht eins ausleihen dürften und er stimmte zu. Super, wir durchquerten auf dem Wasserweg zwei Höhlen und verbrachten drei wundervolle Stunden auf dem Fluss.

Nach einer Nacht in Ninh Binh ging es weiter Richtung Hanoi. Es war der 7. Februar und das Chinesische Neujahrsfest wurde gefeiert. An diesem Tag, ging bis zirka 12 Uhr etwas, also Geschäfte, die meisten Buslinien usw. und dann für eine Woche nichts mehr. Wir waren pünktlich zum Neujahrsfest in Hanoi, trafen uns am Abend wieder mit Nele und stiessen auf das Jahr des Affen an. Die kommenden Tage hängten wir ein bisschen in Hanoi rum, besuchten das Ho Chi Minh Mausoleum, bevor es dann weiter Richtung Halong Bay ging. Nele verliess uns nun endgültig und wir wünschen an dieser Stelle eine gute Weiterreise.

Um zur Halong Bay zu gelangen, buchten wir diesmal ein Leichtkraftrad und das gleich für fünf Tage. Wir starteten in Hanoi und fuhren quer durchs Gemüse nach Ha Long. Am nächsten Tag nahmen wir eine öffentliche Fähre von Ha Long zur Insel Cat Ba und eine Runde durch die Halong Bucht war inklusive. Wir fuhren einmal quer über die Insel und nisteten uns zwei Tage in Cat Ba Stadt ein. Am dritten Tag wechselten wir den Ort und zogen zur neuen Unterkunft, die wir auf unseren Streifzügen über die Insel entdeckt hatten. Sie lag direkt am Strand und war ausserhalb der Stadt, also perfekt zum Relaxen. Wir hatten Glück, die Wolken rissen auf und wir konnten gemütlich am Strand herum lungern. Am Abend machten wir ein Lagefeuer, bevor es ins Zelt zum Schlafen ging. Alles hat mal ein Ende und so mussten wir am nächsten Tag wieder zurück nach Hanoi. Dort verblieben wir noch ein paar Tage, besuchten fast jeden Tag unsere Banh Mi (Brote aller Art) Frau des Vertrauens und verabschieden uns hiermit aus Vietnam.

Persönliches Resümee
Vietnam war eigentlich für mich das Highlight dieser Weltreise. Jetzt kann ich nüchtern zurück blicken und bin nicht mehr ganz so euphorisch. Momentan sind wir beide ein bisschen angenervt vom asiatischen Raum und somit ist unser Resümee vielleicht nicht ganz objektiv. Versuchen wir es mal. Vietnam hat ohne jeden Zweifel - und davon konnten wir uns selbst überzeugen - wunderschöne Orte. Viele Leute, denen wir begegnet sind, waren freundlich und nicht aufdringlich. Mit dem Roller durch das Land zu ziehen, kann ich nur jedem Besucher ans Herz legen. Man hat so die Möglichkeit, weg vom Mainstream zu kommen und das eine oder andere geheime Örtchen zu finden. Vorsicht ist aber geboten, Regeln gibt es nur wenige, wenn überhaupt. Vietnam ist sozialistisch, man merkt es kaum. Die Leute hier lassen sehr schlecht mit sich handeln und Trinkgeld möchten erstaunlicher Weise auch nur die wenigsten. Also da muss man schon sagen, sie sind ihrer Linie treu. Was uns hier absolut nicht gefallen hat, aber das ist in Südostasien allgemein so, sind die dann doch zu hohen Touristenzahlen. Man hat das Gefühl, Deutschland wäre ausgewandert. Kurz und knapp Vietnam war okay.
Ratschläge & Tipps
Nützliche Software
Maps.me ist eine offline-Karte und eine super Alternative zur Iphonemap. Wichtig die jeweilige Karte für das Land muss vorher runter geladen werden.
Feiertage
Das Chinesische Neujahr dauert traditionell 15 Tage und ist nicht jedes Jahr zum selben Datum. Also wer es mitmachen möchte oder auch nicht, sollte sich vorher informieren. In diesem Zeitraum gehen die Preise stark nach oben und viele Geschäfte sind geschlossen.
Reisepass
Im Hotel und beim Roller mieten soll man immer seinen Pass abgeben. In vielen Fällen tut es aber auch eine Kopie. Also ein bisschen energischer Auftreten und den Pass zurückfordern.
Bilder quer durchs Gemüsebett

Malaysia

Reisebericht
Malaysia - das am westlichsten angehauchte südostasiatische Land.
Um unseren Asienkoller ein wenig zu besänftigen, sind wir als nächstes nach Borneo, Malaysia gereist. Borneo ist die drittgrößte Insel der Welt und ist aufgeteilt zwischen den Staaten Malaysia, Indonesien und Brunei. Wir hofften auf warmes und halbwegs trockenes Wetter. Wir starteten in Kuching. Es liegt im Nordwesten Borneos. Leider erwischten wir zu dieser Zeit in Kuching und Umgebung, eine warme, aber sehr feuchte Periode. Feuchte Periode, ist sehr milde ausgedrückt. Es goss wie aus Kübeln. So kam es, dass wir den einen oder anderen Tag komplett im Homestay verbrachten. Zum Glück waren wir in einer gemütlichen Bleibe, namens Marco Polo's Guest House, untergekommen. Georgette, Samuel und David sind super Gastgeber und überzeugen mit familiärer Herzlichkeit. Sie waren immer offen für einen Schwatz, interessiert am gegenüber und offen ihrerseits. Das machte die vielen Unterhaltungen mit den Beiden sehr sympathisch. Danke schön ihr beiden und weiter so.

Die wenigen trockenen Abschnitte nutzten wir und unternahmen dann doch noch den einen oder anderen Ausflug. In der Zeit, in der wir in Kuching waren, blühten die Rafflesien im nahegelegenen Gunung Gading Nationalpark. Sie gehören zu den größten Blüten der Welt. Sie brauchen mehrere Monate um sich zu entwickeln und haben nur eine Blütezeit von maximal einer Woche. Wir hatten also nicht viel Zeit. Der erste Anlauf, um in den Nationalpark zu gelangen, ging schief. Grund war eine zu gemütliche Herangehensweise. Wir verpassten, wie sollte es auch anders sein, den Bus. Beim zweiten Anlauf gab es ein anderes Problem. Durch die immensen Wassermassen dieser Tage, waren viele Straße im Umland von Kuching überschwemmt. Leider auch die Straßen zum Nationalpark. Wir wollten uns diesmal aber nicht geschlagen geben und probierten es am selben Tag auf eigene Faust. Transportmittel war ein Roller. Es dauerte nicht lange und wir kamen zur ersten überfluteten Straße. Augen zu und durch, war unsere Devise. Nach drei durchquerten überfluteten Abschnitten mit knietiefer Höhe, Startschwierigkeiten durch Feuchtigkeit am Roller und einer Umfahrung kamen wir endlich im Nationalpark an. An diesem Tag sahen wir kaum Touris. Keiner machte sich die Mühe es auf eigene Faust zu probieren. Im Nationalpark fanden wir dann zwei Blüten. Die eine war schon am Ende ihrer Blütezeit und die andere war kurz davor. Länger hätten wir nicht warten dürfen.

Wenn man in Borneo ist, möchte man Orang Utans, unsere nächsten Verwanden, sehen. Auch wir wollten das. Nach vielen Recherchen kam aber leider nur das Semenggoh Wildlife Zentrum in Frage. Alles andere war übertrieben teuer. Die Orang Utans leben hier halb-wild. Das heisst, wenn diese nach Semenggoh kommen, werden ihnen alle Fähigkeiten (wieder) antrainiert, die sie in der Wildnis benötigen. Sobald sie selbständig sind, werden sie in das umliegende Naturreservat entlassen. Zweimal täglich gibt es Fütterungen, zu denen die Orang Utans vielleicht erscheinen. Dies ist dann auch der Augenblick, wo man die Tiere zu Gesicht bekommt. Es war schön die Tiere hier zu sehen, aber irgendwie haben uns die ganzen Leute ringsherum gestört. Wir werden in Sumatra, Indonesien eine Dschungeltour machen und mit etwas Glück Orang Utans in der Wildnis sehen.

Des Weiteren ging es zum Bako Nationalpark. Der Nationalpark kann nur mit einem Boot erreicht werden und man hat hier die Gelegenheit, die seltenen Nasenaffen zu beobachten. Im Park gibt es viele verschiedene Pfade und wir planten zwei Tage mit Übernachtung im Park ein. Am Morgen und am Abend - so haben wir es schon in Australien erlebt - ist die beste Zeit, Tiere zu beobachten. Wir wurden belohnt und erspähten einige der seltenen Nasenaffen. Natürlich gibt noch viel mehr zu sehen. Dazu gehören Makaken, Bartschweine, alles Mögliche an Kriechzeug und natürlich der Dschungel.

Nach gut zwei Wochen zogen wir weiter. Nächstes Ziel Kota Kinabalu und der sich in der Nähe befindende Berg Kinabalu. Er ist mit 4095m der höchste Berg Südostasiens. Eine Besteigung wäre schön gewesen, aber nicht zu diesen Konditionen. Wir haben lange gesucht und man kommt immer wieder auf dasselbe Ergebnis. Für überteuertes Geld ist alles möglich. Nein, danke. Ein Aufstieg wäre in zwei Tagen möglich. Am ersten Tag wandert man bis auf 3300m und übernachtet dort in einer Unterkunft. Am nächsten Morgen geht es in aller Frühe los Richtung Gipfel, wo der Sonnenaufgang wartet. Danach geht es nur noch bergab und man ist am selben Tag auch schon wieder in Kota Kinabalu. Die Unterkünfte waren bis vor einigen Jahren noch staatlich und erschwinglich. Nun ist alles privatisiert und die Preise dementsprechend hoch. Wir werden auch hier auf Indonesien ausweichen und vielleicht einen Vulkan besteigen. Die Tage in Kota Kinabalu verbrachten wir mit angeln, machten noch die eine oder andere Besorgung und relaxten.

Natürlich darf ein Besuch in Malaysias Hauptstadt nicht fehlen. Kuala Lumpur war dann auch der Endspurt für unsere Reise durch Malaysia. Am Ankunftstag gönnten wir uns erst mal ein Essen nach heimatlichem Rezept: ein Schnitzel und ein Paulaner Hefe-Weißbier, lecker. Black Forest heißt die Gaststätte und das Essen hier, ist wie Zuhause. Die nächsten Tage erkundeten wir ein bisschen die Stadt und genossen noch ein bisschen West Feeling.

Persönliches Resümee

Malaysia war hauptsächlich zum Akku aufladen da. Da es sehr westlich ausgeprägt ist, findet man auch sehr viel aus der Heimat. Wir nutzten unsere Chance und nahmen das eine oder andere Leckerli mit. Nun sind wir wieder parat und können den zweiten Teil unserer Reise in Angriff nehmen. Malaysia ist ansonsten eher unspektakulär für uns gewesen. Wir denken nicht, dass wir nochmal hierher zurückkommen. Malaysia auf der Do To Liste abgehakt.

Indonesien (Teil 1)

Reisebericht

Indonesien (Teil 1) - der grösste Inselstaat der Welt.

Nach Malaysia führte uns unsere Reise nach Indonesien und den Anfang machte Sumatra. Hier versuchten wir erneut, Orang Utans in der Wildnis zu beobachten. Soviel kann ich an dieser Stelle schon verraten, wir wurden nicht enttäuscht. Von Kuala Lumpur aus ging es nach Medan. Es ist die größte Stadt Sumatras und diente uns lediglich als Transit. Unser Ziel war Bukit Lawang. Dieses Dorf liegt am Rande des Gunung Leuser Nationalparks. Er gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist Heimat für zahlreiche Pflanzen, Vögel, Reptilien und Säugetiere. Das Highlight ist der Sumatra-Orang-Utan (Pongo Abelii), der im Dschungel in Bukit Lawang sowie bei den täglichen Fütterungen gesehen werden kann. Also nichts wie hin! Wir entschieden uns für den öffentlichen Bus, um von Medan nach Bukit Lawang zu gelangen. Es war eine sehr rasante Fahrt und nichts für schwache Nerven. Nach ca. 3 Stunden, einem Buswechsel der durch eine Panne hervorgerufen wurde, erreichten wir endlich Bukit Lawang. Dort wartete den ganzen Tag Nang Nang auf uns und hieß uns herzlich willkommen. Er brachte uns zur Unterkunft, wo wir erst mal ein kühles Blondes zu uns nahmen. Dann besprachen wir mit dem Manager die weiteren Tage. Wir entschieden uns für einen 3 Tagestrip und am nächsten Morgen ging es auch schon los. Wir waren insgesamt 4 Touristen und 3 Guides. Das Pärchen, was uns begleitete, kam aus den USA und bestand aus Anna und Andrew. Unsere Guides waren Nang Nang, den wir schon vom Vortag kannten, Rasta und Masa. Nang Nang und Rasta führten uns durch den Dschungel und Masa war für die Camps sowie das leibliche Wohl verantwortlich. Wir starteten gegen 10Uhr und nach ca. einer halben Stunde sahen wir auch schon die ersten Orang Utans. Unglaublich, einfach nur unglaublich! Zwei weibliche Orang Utans mit jeweils einem Hosenscheisser und einem einzelnen Teenager. Sie turnten über uns in den Baumkronen herum. Es hat sehr viel Spaß gemacht ihnen dabei zuzusehen. Die zwei Muttertiere waren eher etwas träge, was die Kleinen mit ihrer Lebhaftigkeit wieder wettmachten. Nach einer ganzen Weile ging es weiter. Quer durch den Dschungel, Berg hoch Berg runter und über Stock und Stein. Immer wieder hielten wir an, um Tiere zu beobachten. Uns wurden Bäume und Pflanzen gezeigt, die z.B. gegen Malaria, Fieber oder Moskitos helfen. Das Highlight dieses Tages war Mina mit ihrem Baby. Sie gilt als die aggressivste unter den hier lebenden Orang Utans. Wir können das nicht bestätigen und sogar eine Ablichtung mit ihr war möglich. Im Camp angekommen, machten wir uns im angrenzenden Fluss frisch und gingen dann zum gemütlichen Teil über. Wir saßen lang zusammen und spielten viele Dschungelspiele, bevor es dann in die Waagerechte ging. Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, machten wir uns auf zum zweiten Camp. Wieder quer durch den Dschungel. Mina mit Baby wurde nochmal gesichtet. Wir hielten uns eine Zeit lang in ihrer Nähe auf und zogen dann weiter. Wir erreichten nach einem langen und anstrengenden Tag Camp 2, wo Masa schon auf uns wartete. Wir machten uns einen gemütlichen, sehr lachdurchzogen Abend. Der letzte Tag war ran. Nun stand nur noch Rafting auf dem Programm. Wir hatten aber nochmal viel Glück. Jacki, eine andere Orang Utan Dame mit ihrem Baby und einem Teenager besuchten uns im Camp. Sie plünderten unsere Küche und sorgten so nochmal für viel Spaß zum Abschluss. Nach Bukit Lawang ging es dann mit aufgepumpten Autoschläuchen flussabwärts. Der Trip dauerte ca. 45 Minuten. Dazu sangen wir alle "Jungletrek, jungletrek in Bukit Lawang, see the monkeys, see the birds, see orang utan".

Normalerweise wollten wir nach diesem Trek einen Tag verschnaufen und dann weiterreisen. Das war nicht möglich. Bukit Lawang hat uns gefesselt, sodass wir gleich zwei Wochen dort verbrachten. Die restlichen eineinhalb Wochen vergingen wie im Flug und das war den netten Menschen im Dorf zu verdanken. Ich spielte regelmäßig mit den Dorfbewohnern Tischtennis, ging Angeln und konnte sogar einmal Guide spielen. Lydia besuchte die Holzwürmer im Dorf und lernte viel im Umgang mit Holzwerkzeugen. Auch ein kleines Souvenir für daheim konnte sie herstellen. Zusammen und mit Hilfe zweier Einheimischen haben wir sogar eine brachiale Machete hergestellt. Die Abende verbrachten wir meist bei Masa und seiner Familie. Wir unternahmen auch einen Tagesausflug mit der ganzen Masa-Bande zum Fluss und machten ein indonesisches BBQ. Des Weiteren besuchten wir Rastas Familie in einem Dorf und hatten dort das Glück an einer traditionellen karonesischen Hochzeit teilzunehmen. Zum Abschluss trafen wir uns alle nochmal. Wir machten ein Lagerfeuer mit BBQ und verabschiedeten uns so von unseren neuen Freunden. Es flossen auch einige Tränen. Wir mussten versprechen zurückzukommen und wer weiss, vielleicht klappt es ja auch noch einmal auf dieser Reise.

Der nächste Stopp war Yogyakarta auf der Insel Java. Hier gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Doch wiedermal haben uns die Menschen dort überzeugt. Nett, aufgeschlossen und hilfsbereit. Wir waren im Bus vom Flughafen Richtung Homestay. Ich bekam einen Anruf und mir wurde mitgeteilt, dass das Homestay leider ausgebucht wäre. Okay schnell etwas anderes in der Nähe buchen, kein Problem. Als wir dann dort ankamen war leider niemand da. Selbst über das Telefon war niemand zu erreichen. Eine junge Frau die nebenan saß, beobachtete dies und kam zu uns. Sie machte mit mir eine Spritztour auf ihrem Roller und wir suchten zusammen eine Bleibe für diesen Tag. Mit dem Roller ist man nun mal um einiges schneller. Es war zwar nicht von Erfolg gekrönt, aber wir waren überwältigt von dieser Hilfsbereitschaft. Wir fanden dann noch ein Homestay was zwar ausgebucht war, uns aber für diese Nacht bei einem netten älteren Herren einquartierte. Am nächsten Tag wechselten wir zu dieser Unterkunft und wurden mit vielen hilfreichen Informationen gefüllt. Nun versuchten wir die Hauptattraktionen Borobudur und Prambanan Tempel zu besichtigen. Die zu überhöhten Eintrittspreise hielten uns jedoch davon ab und wir warfen einen Blick aus der Ferne auf diese. Es steht absolut nicht im Verhältnis, wenn man für Tja Mahal und Große Mauer 13€ zahlt und für den Borobudur z.B. 40€. Wir fuhren dann noch zum Merapi, ein aktiver Vulkun. Die letzte Eruption war am 10. März 2014. Wir tranken einen Kaffee am Fuße des Berges und schlossen so Yogyakarta und Umgebung ab.

Weiter ging es Richtung Ost-Java. Als Fortbewegungsmittel diente endlich mal wieder ein Zug. 14 Stunden Fahrtzeit und ein knuffiges indonesisches Mädchen, was uns gut unterhalten hat.

Das Highlight in Ost-Java ist der Kawah-Ijen. Es ist ein Vulkan und vor allem wegen des dortigen Schwefelabbaus bekannt. Der Abbau des Schwefels erfolgt auf einfachste Weise: Die Minenarbeiter brechen ihn mit Eisenstangen heraus und tragen ihn in Körben aus dem Krater - bis zur drei Kilometer entfernten Verladestation. Dort wird der Schwefel gewogen und verladen. Pro Ladung fördern die Schwefelarbeiter bis zu 50kg Schwefel für den sie ca. 3 Euro bekommen. Mit viel Glück schaffen sie 2 Fuhren pro Tag. Wir bestiegen diesen Berg gegen 1 Uhr und erreichten den Krater gegen 2:30 Uhr. Wir hatten so die Möglichkeit, das blaue Feuer zu sehen. Es handelt sich um Schwefelgas was sich bei Kontakt mit der Luft entzündet und so in der Nacht besonders beeindruckend aussieht. Dann warteten wir geduldig bis zum Sonnenaufgang und machten uns danach auf den Rückweg. Atemschutz und gute Kondition dürfen da natürlich nicht fehlen.

Am selben Tag fuhren wir auch gleich weiter. Bali und Visum verlängern stand auf dem Plan. In der Zeit, in dem die Behörden ihre Arbeit verrichteten, erkundeten wir ein bisschen den Süden der Insel. Denpasar und Ubud sind ohne jeden Zweifel ganz angenehme Städte und es fiel uns nicht schwer, hier die Zeit totzuschlagen. Wir werden in ein paar Wochen nach Bali zurückkehren, um den Norden der Insel zu erkunden. Zwei skurrile und witzige Sachen sind aber zu erwähnen. Wir haben - wie immer - einen Roller gemietet und uns den indonesischen Fahrgewohnheiten angepasst. Da kommt es nun mal vor, dass man das eine oder andere Ampelsignal missachtet. An diesem Tag hatte ich aber kein Glück und wurde erwischt. Oh mein Gott, was kommt nun? Liegestütze! Genau, richtig gelesen; Liegestütze. Der nette Beamte hatte mich und einen anderen Verkehrsrowdy dazu verdonnert 25 Liegestütze für dieses Vergehen zu verrichten. Solch Regeln könnten wir uns gut in Europa vorstellen. Damit würde man Mc Donalds und Co. entgegenwirken. Der eine oder andere Serientäter würde wahrscheinlich fast wie ein kleiner Schwarzenegger aussehen. Die andere Sache war ein Banana Split. Ich liebe dieses Dessert, aber zum ersten Mal in meinem Leben war Käse obendrauf.

Indonesien (Teil 2)

Reisebericht
Nach der Visumverlängerung verliessen wir Bali und starteten nach Lombok. Diese Insel liegt östlich von Bali und Massentourismus ist hier noch weitestgehend ein Fremdwort. Wir nahmen die öffentliche Fähre von Padangbai (Bali) nach Lembar (Lombok). Wir fuhren über Nacht und schliefen auf Deck. Komfortabel ist anders. Dort angekommen, trafen wir uns in einem Homestay mit Anne und Yannik. Dieses Pärchen lernten wir in Bali kennen. Wir erzählten beiden von unserem Vorhaben, im Komodo Nationalpark zu tauchen und begeisterten. Daraufhin beschlossen sie, es uns gleich zu tun und wir reisten ab diesem Zeitpunkt zusammen. In Lombok liehen wir uns wieder einen Roller aus und erkundeten ein wenig die Insel. Besonders hervorzuheben ist der Süden um Kuta. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung zu den einsamen Traumstränden. Wir entschieden uns für Tanjung Aan. Türkis-blaues Wasser und weiser Sand, so wie wir es lieben! Auf dem Rückweg hielten wir nochmal in einem traditionellen Sasak-Dorf in Sade an, was man sich aber getrost schenken kann.

Nach einem 3 tägigen Aufenthalt war es Zeit weiter zu ziehen. Es stand eine viertägige Bootstour von Lombok nach Flores an. Die Insel Flores, mit der Stadt Labuan Bajo, ist der Startpunkt für Tagestouren zum Tauchen im Komodo Nationalpark. Wir starteten am 13.04. in Bangsal (Lombok). Insgesamt waren wir 18 Touris, ein Guide und vier Crewmitglieder. Wir buchten die Überfahrt mit Schlafplätzen im Matratzenlager auf dem Deck. Man musste schnell sein, um die guten Plätze zu besetzen. An den Seiten sowie ganz hinten waren die besten Schlaflager. Wir hatten das Glück und ergatterten im hinteren Teil an den Seiten zwei Matten. Anne und Yannik schliefen neben uns. Niemand musste über unsere Bleibe steigen. Ab und zu verirrte sich eine kühle Brise ins Matratzenlager und wir waren mit die ersten, die es genießen durften. Die ersten zwei Tage waren wir viel an Bord und sie waren eher unspektakulär. Wir machten den einen oder anderen Stopp, um uns im Meer abzukühlen, zu schnorcheln und besuchten auf Moyo Island einen Wasserfall. Die restliche Zeit nutzten wir, um uns mit den anderen Mitreisenden bekannt zu machen. Am Morgen des zweiten Tages quälten sich einige Mitreisende, inklusive wir, aus dem Bett und erlebten einen schönen Sonnenaufgang.

Am dritten und vierten Tag jagte ein Highlight das Andere. Als erstes besuchten wir Laba Island. Diese Insel liegt im Komodo Nationalpark. Nach einem kurzen aber intensiven Aufstieg auf den höchsten Hügel, wurden wir mit einem sensationellen Ausblick belohnt. Überall Inseln, gespickt mit Hügeln in sanften Grün, eingebettet in tiefblaues bis türkis farbiges Wasser. Riffe blitzen heraus und ließen leise erahnen, was uns beim Tauchen erwartet. Seeadler zogen ihre Bahnen in der Luft. Einfach nur wunderschön. Der zweite Stopp war Mantapoint. Wir machten uns alle fertig und warteten auf das Zeichen. Dann ging alles ganz schnell. "Manta, Manta, jump, jump". Wir sprangen ins Wasser und da waren sie. Majestätisch glitten sie durchs Wasser auf der Suche nach Plankton. Es war der Wahnsinn. Kaum verschwand ein Manta im Blauen, kam schon der Nächste. Ich glaube, dass ich insgesamt zirka 10 verschiedene gesehen habe. Den Größten schätze ich auf 4-5m Spannweite. Nach dem Mantapoint ging es zum Pink Beach. Wir wissen bis heut nicht, wieso er diesen Namen trägt. Es liegen zwar rote Korallenreste am Strand, aber gleich einen Pink Beach daraus zu machen ist übertrieben. Für die Nacht zogen wir uns in eine ruhige Bucht zurück. Dort ankerten auch andere Boote. Wir kauften von lokalen Fischern Tintenfisch, Lydia angelte einen Schnapper und wir werteten so unser Abendbrot auf. Dies wurde begleitet von einem schönen Sonnenuntergang. Es war der letzte Abend an Bord und wir feierten eine kleine Party. Graham, ebenso ein Mitreisender, hatte unglaublicherweise Mischpult und Laptop dabei. Für Musik war also gesorgt. Ein anderes Boot schloss sich uns an und wir hatten eine Menge Spaß. Kurz vor zwölf wurde dann alles aufgelöst und ich feierte im Kreise unseres Bootes in meinen Geburtstag rein. Mein Schatz organisierte sogar ein Geburtstagspancake mit Kerze für mich. Dicken Kuss nochmal an dieser Stelle, du bist die Beste.

Am letzten Tag ging es dann zu den Komodowaranen oder auch Komododrachen genannt. Hierfür besuchten wir die Inseln Komodo und Rinca. Schon nach kurzer Zeit hat man die ersten Drachen zu Gesicht bekommen. Wir waren um die Mittagszeit dort und das war auch gut so. Alle lagen faul im Schatten herum und für Leib und Leben bestand keine Gefahr. Der letzte Tourist der gefressen wurde, war ein Schweizer im Jahre 1974. Es blieben lediglich der Hut und die Sonnenbrille übrig. Schweizerfleisch hat nun mal eine sehr gute Qualität, haha. Die Dachen können eine Maximallänge von 3m erreichen und ein Gewicht von über 70kg erlangen. Sie reißen sogar Büffel. Dafür beißen sie diese und warten geduldig ab. Sie besitzen Bakterien im Maul, die das gebissene Opfer innerhalb einer Woche niederstrecken. Danach kann in alle Ruhe gefressen werden.

Am späten Nachmittag des vierten Tages erreichten wir Labuan Bajo auf Flores. Wir bezogen unsere Unterkunft und trafen uns wieder mit unserer Gruppe vom Boot. Einige gingen Fisch essen, aber wir brauchten Fleisch. Wir fanden ein super Restaurant und gönnten uns zur Feier meines Geburtstags mal wieder ein gutes Stückchen Rind. Oh mein Gott, wie wir das vermissen. Danach machten wir uns mit der Gruppe auf in die Paradise Bar und ließen es nochmal richtig krachen. Es lief Livemusik und dies in einer sehr guten Qualität. Unserer Guide Don organisierte ein Geburtstagsständchen für mich und der Alkohol floss in Strömen. Dieser Geburtstag wird lange in Erinnerung bleiben. Am nächsten Tag trafen wir uns mit der Managerin vom Tauchclub und besprachen die Details unseres Tauchpaketes. Start war der 19.04.. In der Zwischenzeit erkundeten wir ein bisschen die Stadt und an den Abenden trafen wir uns wieder mit einigen Leuten vom Boot. Wir besuchten erneut die Paradise Bar und erlebten dort einen schönen Sonnenuntergang. Dies war dann auch der Moment des Abschiedes, weil die meisten dann weiterreisten. Wir hatten Glück mit dieser Tour. Die See war teilweise rau, aber das Schaukeln des Bootes hielt sich immer in Grenzen. Es hätte auch anders kommen können und die Nussschale, mit der wir unterwegs waren, machte nicht unbedingt den sichersten Eindruck. Das Wichtigste bei solchen Touren sind coole Leute. Wir hatten auch hier Glück und es war somit ein unvergessliches Erlebnis. Einmal reicht dann aber auch.

Nun war es endlich soweit. Die Unterwasserwelt des Komodo Nationalparks war an der ReiheWir trafen uns gegen 7:30 am Hafen. Dort wartete Tanja, unser Guide für die kommenden Tage, auf uns. An Bord waren neben zwei anderen Guides, dem Kapitän Jordan und der Crew, auch noch eine Gruppe Holländer. Am ersten Tag tauchten wir außerhalb des Nationalparks. Schon hier waren wir hin und weg. Eine Vielfalt von Korallen und Meereslebewesen bot sich uns dar. Am zweiten Tag ging es dann endlich in den Nationalpark. Voller Euphorie stürzten wir uns in die Fluten und wir wurden nicht enttäuscht. Batu Bolong war der erste Tauchspot. Es ist ohne jeden Zweifel der schönste Tauchplatz den wir im Komodo betaucht haben. Solch Artenvielfalt sucht seines Gleichen. Die Strömung gab uns die Seite vor. Wir tauchten an der Südseite, gingen runter bis zirka 25m und arbeiteten uns dann zickzackartig nach oben. Wir tauchten vorbei an buntgemischten Korallengärten, an denen etliche Fischschulen ihr Zuhause haben. Moränen, Seeschlangen, Schildkröten und viel Kleingetier, um nur einige zu nennen, konnte bestaunt werden. Weiter im Blauen zogen Weissspitzen-Riffhaie, Napoleons, Schwärme von Makrelen, um auch hier nur einige zu nennen, ihre Bahnen. Es war ein super Tauchplatz und der Wunsch von allen an Bord war, in den kommenden Tagen hierher zurückzukehren. Der zweite Tauchgang war total anders, aber ebenso imposant. Wir fuhren zum Mantapoint. Nun hatten wir die Möglichkeit, die sanften Riesen aus der Unterwasserperspektive zu beobachten. Als wir die ersten Mantas sichteten, sprangen wir ins Wasser. Wir ließen uns treiben und immer wieder tauchte der eine oder andere Riese auf. Aus der Unterwasserperspektive machen diese friedlichen Tiere noch einen viel imposanteren Eindruck, als beim Schnorcheln. Einer schwamm sogar direkt auf mich zu und drehte dann kurz vor mir. Hier wird einem erst mal richtig bewusst, wie groß sie eigentlich sind. Wahnsinn! Den letzten Tauchgang des Tages absolvierten wir am Tatawa Besar. Es war ein Strömungstauchgang und so etwas hatten wir auch noch nicht erlebt. Wir mussten uns immer wieder hinter Korallenblöcken verstecken, um Kräfte zu sparen, weil uns sonst die Strömung wer weiß wohin getrieben hätte. Viel Zeit, etwas genauer zu betrachten, hatten wir nicht. Strömungstechnisch sollte es in den nächsten Tagen noch viel heftiger werden. Wir beendeten den Tag und alle hatten ein breites Grinsen im Gesicht.

Der dritte Tag war ran und der erster Tauchplatz war Castle Rock. Dieser Block liegt im offenen Meer und ist von der Wasseroberfläche aus nicht sichtbar. Man hat hier zwei Probleme. Es herrscht eine starke Oberflächenströmung und wenn das Boot einen an der falschen Stelle absetzt, ist es unmöglich den Block zu finden. Anne blieb diesmal an Bord, weil hier ein negativ Abstieg von Nöten war und sie Probleme mit den Ohren hatte. Yannik bekam einen neuen Buddy. Es war ein neuer Gast und er war sogar Divemaster. Also was sollte da schiefgehen? Wir starteten und gingen direkt auf 25m runter, also ein Teil unserer Gruppe. Divemaster und Yannik schossen bis auf 36m runter und waren schon bald aus unserem Sichtbereich. Tanja musste den beiden in die Tiefe folgen, um sie wieder nach oben zu holen. Lydia und ich blieben zurück und das mitten im Blauen. Es blieb uns nichts weiter übrig als abzubrechen und aufzutauchen. Wieder zurück an Bord, machten wir uns erneut parat und gingen mit einem anderen Guide ein zweites Mal ins Wasser. Nachdem wir dann alle wieder an Bord waren, wurde diesem Möchtegern Divemaster erst mal der Zahn gezogen. Er hatte nicht nur sich, sondern auch Yannik, der OpenWater ist, unnötig in Gefahr gebracht. Der zweite Tauchgang erfolgte am Crystal Rock. Man sieht den Block zwar, aber es herrschten ähnlich schwere Bedingungen wie zuvor bei Castle Rock. Wir machten uns parat und los ging es. Johannes, einer der einheimischen Guides, suchte den falschen Einstiegsort heraus und die Strömung erledigte den Rest. Wir mussten wieder abbrechen und erneut frühzeitig auftauchen. Lydia und ich legten dann erst mal eine Pause ein und warteten auf den letzten Tauchspot des Tages. Es war "The Couldron", auch Shotgun genannt. Unglaublich, einfach nur unglaublich. Reinspringen und ab geht es. Man kann nichts machen, man wird einfach mitgerissen. Am besten kann man es mit einem Schleudergang in der Waschmaschine vergleichen. Am Anfang waren wir etwas skeptisch, doch das legte sich bald. Es war ein riesen Spass. Trotz alledem, war der dritte Tag nicht sehr befriedigend für uns. Naja, es kann nicht immer die Sonne scheinen. Der letzte Tag war ran. Nach diesem unbefriedigenden dritten Tag, steuerten wir erst mal Siaba Besar und Mawan an. Diese beiden Tauchplätze sind sehr gediegen und es ist kaum Strömung vorhanden. Wir hatten zwar nicht das Glück auf Mantas zu treffen, aber wir haben viel Kleingetier bestaunen können. Zum Schluss steuerten wir wieder Batu Bolong an. Die Strömung gab uns wieder die Seite vor. Diesmal war die Nordseite dran. Der Plan war identisch zum letzten Mal. Wir gehen runter und dann zickzackartig nach oben. Doch diesmal kam alles anders. Wir gingen planmäßig runter auf 25m und dann langsam aufwärts. Als wir dann auf zirka 18m waren, änderte sich die Strömung schlagartig. Es war als hätte man einen Schalter betätigt. Sie trieb einen Keil zwischen unsere Gruppe. Lydia und ich wurden links und der Rest rechts um den Block gedrückt. Wir hatten leider das Pech auf der falschen Seite zu sein, sonst hätten wir uns einfach treiben lassen können. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns am Block festzuklammern. Die Strömung war so stark, dass es mir sogar den Regler aus dem Mund gerissen hatte. Nach zirka 15 Minuten schaffte es Tanja zu uns zu kommen und wir robbten uns zusammen an den Korallen entlang zum Rest der Gruppe. Aufgeschnittene Hände und brennen an den Fingern inklusive. Als wir dann endlich im anderen Strömungskanal waren, konnten wir die Finger von den Korallen nehmen und uns treiben lassen. Wir hatten alle so viel Luft verbraucht, sodass wir umgehend auftauchten. Auch die holländische Gruppe, die sehr erfahrene Taucher dabei hatte (mit bis zu 5000 Tauchgängen) waren ebenso überrascht und haben so etwas auch noch nicht erlebt. Das Wichtigste ist, dass wir alle wohlbehalten an der Oberfläche wieder angekommen sind. Es waren vier Tage in denen wir viel gesehen, aber auch viel gelernt haben. Strömungstechnisch kennen wir im Moment keinen vergleichbaren Ort.

Nach unserem Tauchausflug verbrachten wir noch einige Tage in Labuan Bajo. Wir trafen uns mit Tanja und Kapitän Jordan, die privat ein Pärchen sind. Wir besuchten beide Zuhause, hatten einen gemütlichen Abend und stießen nach 24 Uhr auf Jordans Geburtstag an. Am nächsten Tag gingen wir mit beiden in die Paradise Bar und begossen nochmal Jordans Geburtstag. Dort trafen wir auch nochmal die holländische Gruppe und tauschten den einen oder anderen Kontakt aus. Es war ein schöner ausgelassener Abend. Wir verabschiedeten uns und am nächsten Tag ging es wieder Richtung Bali.

In Bali blieben wir zwei Nächte und fuhren dann für eine Woche auf die Gili Inseln. Hier gibt es nicht viel zu erwähnen. Ganz klassisch Urlaub, essen, trinken und Strand. Was hervorzuheben ist, es sind weder Autos noch Roller erlaubt. Alles bewegt sich mit einem Fahrrad oder einer Pferdekutsche fort. Nach den Gili's und zurück in Bali, trennten sich die Wege. Anne und Yannik blieben noch ein bisschen in Bali und wir flogen nach Kuala Lumpur.

Indonesien (Teil 3)

Reisebericht
Der letzte Abschnitt unseres Indonesienaufenthalts endete dort, wo wir einst begannen. In Sumatra mit Bukit Lawang und einer reizenden Familie. Nach einem zwölfstündigen Aufenthalt in Kuala Lumpur flogen wir nach Medan. Von dort aus ging es dann mit drei verschiedenen Bussen nach Bukit Lawang. Endlich angekommen, war die Freude groß. Masa und seine Familie empfingen uns herzlich. Die ersten paar Stunden erzählten wir von unseren Erlebnissen und alle hörten gespannt zu. Keiner von ihnen hatte bis dato Sumatra verlassen und umso größer war das Interesse. Wir übernachteten im Gästehaus der Schwiegermutter von Masa. Es ist direkt nebenan und so waren wir von morgens bis abends direkt im Geschehen. Die Mädels um Masa herum, also Masa's Frau Nur, die Töchter Pida und Lia, die Schwiegermutter Syamsiah und Nur's Schwester Yanti leisten sehr viel. Sie kümmern sich nicht nur um den eigenen Haushalt, und das ist nicht zu vergleichen mit unserem Haushalt daheim, weil elektrische Hilfsmittel komplett fehlen, sondern sie kümmern sich ebenso um das Tagesgeschäft. Das heißt, sie führen die kleinen Läden und bedienen die Laufkundschaft. Sie versorgen die Träger mit Reifen fürs Rafting. Zum Versorgen gehören flicken, aufpumpen und zurechtlegen der Reifen. Die zwei Wochen vergingen wie im Flug. Lydia besuchte wieder ihre Holzwürmer und sie bauten unter ihrer Anleitung eine Vorrichtung zum Glasflaschen schneiden. Sie wusch unsere Wäsche im Fluss und kochte das eine oder andere Mal mit. Auch ihr Geburtstag wurde auf traditionelle indonesische Weise gefeiert. Dafür gab es von allen am Morgen, Eier und was man sonst noch so findet in der Küche, ins Haar. Ich besuchte erneut die Tischtennisplatte und ging auch mal angeln. Nennenswerte Fänge sind nicht zu verzeichnen. Wir stellten auch zwei neue Macheten her. Diesmal half ich beim Schmieden mit. Griff und Scheide fertigten wir für eine Machete komplett selber an und für die andere opferte sich Masa. Natürlich waren unsere ersten beiden Versuche für die Tonne, aber beim dritten Anlauf klappte es dann. An einem Abend stürmte es ein bisschen und das marode Dach von Masa's Haus lies Federn. Wir entschlossen uns dazu, ihnen ein bisschen unter die Arme zugreifen und erneuerten es komplett. Nach zwei Tagen Arbeit war es vollbracht und wir machten damit der Familie eine riesen Freude. Zum Abschluss machten wir ein BBQ und verabschiedeten uns somit, für wer weiß wie lang, von allen.
Persönliches Resümee
Nach gut zweieinhalb Monaten verließen wir Indonesien und das spricht für sich. Hier fanden wir alles was wir suchten. Vom perfekten Strand bis zum aktiven Vulkan. Vom wunderschönen, intakten Riff bis zum unberührten Dschungel. Trotz der hohen Touristenzahlen fanden wir, wie in keiner anderen Destination vorher, unberührte und fast menschenleere Orte. Indonesien ist ein riesiges Land und wir haben noch längst nicht alles gesehen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und der größte Teil, der uns begegneten Leute, waren hilfsbereit und offen gegenüber Leuten von außerhalb. Indonesien half uns auch über unseren Asienkoller hinweg. Es liegt zwar in Asien ist aber gegenüber dem Festland doch wesentlich anderes. "Same, same but different". Wir hatten unter anderem das Glück und lebten gute drei Wochen sehr eng mit einer einheimischen Familie zusammen. Wir verbrachten viele gemeinsame Stunden und hatten so einen sehr tiefen Einblick ins alltägliche Leben, was alles andere als leicht ist. Essenstechnisch gibt es definitiv für uns bessere Orte, aber das eine oder andere Gericht wird den Weg in unsere Küche finden. Wie überall in Asien, verstehen es die Leute auch hier nicht, auf ihre Umwelt zu achten. Trotzdem würde ich behaupten, abgesehen von Malaysia, dass es für asiatische Verhältnisse relativ sauber ist. Indonesien hat sehr mit dem Müll aus den Meeren zu kämpfen. In Afrika zum Beispiel wird die PET-Flasche ins Wasser geschmissen und an Sumatra's Westküste angespült. Indonesien wird auch in Zukunft für uns ein Reiseziel sein. Grund sind die in Sumatra neu gewonnen Freunde. Ebenso gibt es noch viele Ecken zu erkunden, sowie über als auch unter Wasser.
Bilder quer durchs Gemüsebett

Besuch von Freunden

Reisebericht

Der letzte Stopp in Asien, bevor es dann endlich nach Südamerika ging, war Bangkok. Dort trafen wir uns mit Jenny und Maik aus der Schweiz. Wie es sich für uns als Backpacker gehört, schliefen wir im Double Tree by Hilton. Natürlich war es nicht ganz so. Jenny arbeitet im Hilton in der Schweiz und hat uns deswegen günstiger unterbringen können. Sicherlich war es das teuerste Zimmer, was wir bis dahin gebucht hatten, aber dafür gab es auch eine Menge. Der erste Tag war für alle sehr anstrengend und wir machten - außer uns ausgiebig zu begrüßen, trinken und am hauseigenem Pool herum zuhängen - nicht mehr viel. Am zweiten Tag schipperten wir über Chao Phraya und besuchten im nördlichen Teil einen Markt. Nach den unendlich viel gelaufenen Kilometern gönnten wir uns alle, außer Maik, eine Fussmassage. Maik nahm stattdessen eine Rückenmassage und ein Happy End wäre möglich gewesen. Am darauffolgenden Tag besuchten wir Wat Pho und den liegenden Buddha. Auf dem Rückweg nahmen wir noch einen kleinen lokalen Markt mit und gönnten uns für einen schmalen Taler Hähnchen und ein kühles Getränk aus der Tüte. Wir besuchten Chinatown und schlossen natürlich - wie sollte es auch anders sein - den Abend mit einer Fussmassage ab. Am dritten Tag fuhren wir in die Khao San Road und weil wir viel zu früh dran gewesen sind, entspannten wir uns erst mal im Santichaiprakan Park. Danach ging es zurück zur Khao San Road, wo das eine oder andere Souvenir eingekauft wurde. Wir hätten uns auch einen Schweizerpass kaufen können, aber das überlassen wir dann doch den Schweizer Behörden. Am Abend versuchten wir im Central World einen Blick über Bangkok zu erhaschen, aber leider stimmte unser Dresscode nicht. Nächster Stopp war eine traditionelle Fussmassage, bevor es dann wieder zurück zum Hotel ging. Der letzte Tag war ran und Grand Palace sollte besichtigt werden. Der viel zu hohe Eintrittspreis, sowie die Massen an Chinesen hielten uns davon ab. Wir besuchten unterdessen den Amulettmarkt und verbrachten dann den Rest des Tages am Pool. Also die Mädels taten es. Maik und ich machten nochmal los und erstanden einige Fussballtrikots. Zum Schluss wieder Fussmassage und vorbei war die schöne Zeit. Es war toll mal wieder nach so langer Zeit  Freunde von daheim zutreffen. Danke an euch beiden, war ne coole Zeit, aber auch sehr anstrengend. Wir hatten ein super Bett, aber verbrachten viel zu wenig Zeit darin. Spaß.

Ecuador

Reisebericht
Ecuador - das Land, das nach der imaginären Linie (Äquator) benannt ist.
Die letzte Etappe unserer Reise hat begonnen und den Start in Südamerika machte Ecuador. Nach einem 46 stündigen Reisemarathon, mit fünf verschiedenen Flügen, erreichten wir endlich Quito. Es ist die Hauptstadt des Landes und liegt auf ca. 2850m. Quito ist somit die höchstgelegenste Hauptstadt der Welt. An den ersten beiden Tagen ging gar nichts. Jetlag, Temperaturdifferenz und Höhe setzten uns ganz schön zu. Nach einer ausgiebigen Pause starteten wir dann. Das Hauptziel unserer Ecuadorreise waren die Galapagosinseln. Für das Festland Ecuador verblieben lediglich 6 Tage. Viel zu wenig Zeit, um große Sprünge zu machen. Wir entschieden uns deshalb nur Quito und das Umland von Quito zu erkunden. Als erstes fuhren wir in den Norden. Zirka 95 km nördlich der Hauptstadt liegt Otavalo mit seinen Otavalo-Indianern. Dieser Ort, mit seinem wöchentlichen Samstagsmarkt, ist weit über die Grenzen Ecuadors bekannt. Angeboten wird Kunst- und Textilhandwerk. Natürlich lockt solch ein Markt auch scharenweise Touristen an. Aus diesem Grund starteten wir am Freitag, um eine Nacht in Otavalo zu übernachten und am Samstagmorgen den Markt in aller Frühe zu besuchen. Auf dem Weg nach Otavalo passierten wir die Äquatorlinie und machten einen Stopp an der Sonnenuhr von Quitsato. Am nächsten Morgen gegen 7 Uhr und ohne Touristenmassen schlenderten wir gemütlich über den Markt. Wir gerieten in einen wahren Kaufrausch und die zu tragenden Tüten vermehrten sich schlagartig. Wir probierten natürlich auch das eine oder andere Essen und machten uns dann kurz vor Mittag wieder auf den Rückweg. Um einen schönen Blick über Quito zu erhaschen, benutzt man die nahegelegene Seilbahn "Teleférico". Sie bringt einen von knapp 3000m auf über 4000m Höhe zu den "Antenas", der Flanke des Hausberges Pichincha. Von hier aus starten Wanderungen zum Berg, die wir aus konditionellen Gründen nicht in Angriff genommen haben. Wir genossen die Aussicht und verweilten einige Zeit. Zum Abschluss unseres Aufenthalts in Quito besuchten wir die Thermalbäder "Papallacta". Uns wurde von mehreren unterschiedlichen Quellen zugetragen, dass dies die wohl schönsten und gepflegtesten Heilbäder Ecuadors wären. Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so verbrachten wir einen kompletten Tag in diesen warmen bis sehr heißen Sitzbädern. Am darauffolgenden Tag ging es dann endlich zum Naturwunder Galapagos.

Mit einer Flugzeit von zirka 2 Stunden sind die Galapagosinseln von Quito aus wunderbar zu erreichen. Dort angekommen, benutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel, um von der Insel Baltra in den Süden der Insel Santa Cruz zu gelangen. Im Örtchen Puerto Ayora befand sich unsere Unterkunft und Rafael, der Besitzer, wartete schon auf uns. Es war ein herzlicher Empfang und viele hilfreiche Informationen wurden auch gleich geliefert. Am nächsten Tag machten wir nichts anderes, als uns vom Ort einen Überblick zu verschaffen und uns mit Informationen und Angeboten zu füttern. Wir besuchten mehrere Tauchschulen und einige Agenturen. Bevor wir etwas buchten, nahmen wir natürlich Rücksprache mit Rafael und buchten schließlich alle Aktivitäten über dem Wasser über ihn. Die Preisdifferenz war enorm, teilweise bis zu 50% günstiger. Der Plan stand und die Galapagosinseln konnten erforscht werden. Als erstes besuchten wir die Charles Darwin Station. Hier gab es zu unserem Erstaunen, außer zwei verschiedenen Arten von Schildkröten, nicht viel zu sehen. Am Nachmittag desselben Tages machten wir mit Rafael eine private Tour. Wir fuhren zum Schildkrötenreservat "El Chato", besichtigten einen Lavatunnel und zwei riesige Einsturztrichter "Los Gemelos". So gut es ging, gab Rafael zu all unseren Fragen eine sachkundige Auskunft. Der Tag war jetzt nicht sonderlich spektakulär, aber dennoch ganz angenehm und informativ. Am nächsten Tag ging es tauchen. Die folgenden drei Tage, mit je 2 Tauchgängen, waren für die Unterwasserwelt eingeplant. Als Tauchspots suchten wir uns North Seymour, Gordon Rocks und Floreana aus. Gordon Rocks ist ein guter Ort um Schulen von Hammerhaien sowie Mondfische zu beobachten. Wir starteten gegen 7 Uhr am Morgen in Puerto Ayora und fuhren in den Norden der Insel zu einem Hafen. Als wir dort ankamen, sahen wir unser Boot sowie die Boote der anderen Tauchschulen. Oh mein Gott, egal wo wir gebucht hätten, es wird eng. Das Tauchequipment wurde einfach auf die Boote geknallt, einsteigen und los ging es. Die Qualität unserer Tauchschule und der dort arbeitenden Guides war sehr schlecht. Wir schwammen viel gegen die Strömung, was man mit einem anderen Einstiegsort hätte umgehen können. Wir fragten nach, aber es wurde gekonnt ignoriert. Hoher Luftverbrauch und eine daraus resultierende kurze Tauchzeit waren das Ergebnis. Ebenso waren Leute an Bord, die sich lieber erst mal aufs Tauchen fokussieren sollten, als Bilder Unterwasser zu machen. Eine gute Tauchschule würde diese Leute darauf hinweisen. Auch hier waren wir es, die versucht haben diesen Leuten den Zahn zu ziehen. Leider ohne Erfolg und nach 15 Minuten Unterwasser musste der Oktopus des Guides angezapft werden, weil man keine Luft mehr in der Flasche hat - super. Als auch der zweite Tag so unterirdisch schlecht verlief, brachen wir ab und schenkten uns Floreana. Dazu kam natürlich auch, dass wir kein Glück mit den Fischen hatten. Wir sahen 3-mal Hammerhaie, aber diese waren so weit entfernt, dass ein genauerer Blick oder sogar ein Foto unmöglich war. Außer einem Seelöwen, der kurz mit uns spielte, waren es sehr triste Tauchgänge mit wenig Fisch. Deprimiert und sauer trafen wir uns am Abend mit unserer Foodstreet-Bekanntschaft. Es war ein Pärchen aus den USA. Angie und Reilly liehen uns ihr Ohr und nach dem wir mal so richtig Dampf abgelassen hatten, ging es uns auch schon bald um einiges besser. Da wir nun den nächsten Tag frei hatten, taten wir uns zusammen und besuchten gemeinsam die Tortuga Bay. Es war ein witziger Tag, der sich bis spät in die Abendstunden zog. Der letzte Tag war ran und ein Ausflug zur Insel Isabela stand auf dem Programm. Auch hier sind wir nicht auf unsere Kosten gekommen. Für dieses Geld, ist es eine Frechheit, was einem da angeboten wird. Wir verließen den darauffolgenden Tag Galapagos und machten uns Richtung Peru auf den Weg.

Persönliches Resümee

Zu Ecuadors Festland können wir leider nicht viel sagen, da uns einfach hier die Zeit fehlte. Wir müssen wieder kommen und dann einmal quer durch. Für die Galapagosinseln ist eine Woche genug. Wir wussten ja, dass es teuer ist, aber dass dafür ein solch schlechter Service geboten wird, das war uns nicht klar. Die Touren waren für die Tonne, aber da am Ende eh alle Touristen auf dieselben Boote kommen und der Plan für die Touren der gleiche ist, geht es einzig und allein darum, ein günstiges Angebot zu ergattern. Zum Glück haben wir bei Rafael gebucht und uns so einiges an Geld gespart. Beim Tauchen lief es nicht anders ab. Schlechter Service für viel Geld. Galapagos wird ähnlich wie das Great Barrier Rief beim Tauchen überbewertet. Die Galapagosinseln leben von ihrem Namen und das merkt man auch. Naturwunder? Da haben wir auf unserer Reise schon imposantere Orte gesehen. Klar gibt es das eine oder andere Lebewesen nur dort, aber ein Ausflug deshalb dorthin zu unternehmen, ist in unseren Augen nicht lohnenswert. Wir beenden das Kapitel Ecuador mit schönen Erinnerungen an Quito. Die Galapagosinseln hätte man sich auf jeden Fall sparen können.

Peru