Unser Plan für Indien sah wie folgt aus. Wir bleiben in Delhi für 6 Nächte, dann mit dem Zug weiter auf Agra 4 Nächte, Jaipur 5 Nächte und schliesslich wieder Delhi bis zur Abreise. Man nennt dies, dass Goldene Dreieck Indiens. Pläne sind dazu da, um sie über den Haufen zu werfen? Wir wollten einen Ausflug zum Red Fort unternehmen und als Transportmittel diente eine motorisierte Rikscha. Wie es kommen musste landeten wir natürlich in einer Touristeninformation und diese verkauften uns eine Rundreise. Wir hatten solche Beispiele schon im Vorfeld im Internet gelesen und sind trotzdem darauf eingestiegen. Es wurde uns ein Auto mit Fahrer gestellt und die groben Eckpunkte wurden vorgeplant. Unser Fahrer für diese Zeit hiess Nand, am Anfang ein bisschen verhalten, aber das sollte sich noch legen.
Einfach nur wunderschön und weil wir durch Nand angehalten wurden sind diesen Ort so früh es geht zu besuchen, hatten wir das Glück fast allein zu sein. Wir blieben eine Nacht dort, weil sonst ausser dem Agra Fort nicht vielmehr zu sehen ist. Weiter ging es Richtung Jaipur, die Pinke Stadt. Wir blieben hier für 2 Nächte, den Jaipur hat viele Sehenswürdigkeiten. Das Amber Fort und der Monkeytempel zum Beispiel, sind coole Adressen.
Kurz etwas zu seiner Person, Nand 43 gehört einer der oberen Kaste an, besitzt ein eigenes Auto, ist Hindu, ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Kurz etwas Wichtiges über Indien, Gandhi ist nur die zweitwichtigste Person für die Mehrheit des Indischen Volkes. Denn es war eine anderer Person, auch Anwalt, der sich für gleiche Rechte der unterschiedlichen Kasten eingesetzt hat. Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Pushkar. Pushkar ist zu 98% hinduistisch und wie es der Zufall so wollte, war ein Hindufestival im Gange. Zentrum der Stadt ist der Pushkar See, der heilig ist und zum Waschen vor dem Beten dient.
Auto mit Fahrer mieten können wir nur weiterempfehlen, da man so Land und Leute besser erleben kann und man um einiges flexibler ist. Wir würden aber davon abraten ganz Indien mit dem Auto zu erkunden, dafür sind die Distanzen zu gross und die Strassen zu schlecht. Auto mit Fahrer kann man in einer Touristeninformation anmieten, dabei ist darauf zu achten, dass die persönlichen Bedürfnisse erfüllt werden. Also im Vorfeld überlegen was man sehen möchte und dann erst in die Verhandlung gehen. Übernachtungen müssen nicht unbedingt gebucht werden, darum kann man sich auch selber kümmern. Man kann natürlich auch direkt Nand unseren Fahrer anschreiben und somit sich den Weg zu Touristeninformation sparen. Im Falle ihr wählt Letzteres, bestellt einen lieben Gruß.
China - ein Land, zwei Systeme!
Angekommen in der Hauptstadt, machten wir uns gleich auf zu unserem Hostel. Wir hatten wieder eine super Lage und der erste Kontakt, ließ auch nicht lang auf sich warten. Matias ein Vegetarier aus Argentinien, oh mein Gott, ein Vegetarier aus dem Land des Fleisches. Buenos Aires steht ebenso auf unserem Plan und wie der Zufall so will, wohnt er dort. Die nächsten Tage bestanden darin den Palast des Himmlischen Friedens, die Verbotene Stadt, Kunst Bezirk 798, die Große Mauer und allg. Peking zu besichtigen. Den Palast des Himmlischen Friedens und die Verboten Stadt besichtigten wir zusammen an einem Tag, da sie unmittelbar beieinander liegen. Zum Kunst Bezirk 798 trafen wir uns mit Carolina, die wir ja schon aus Schanghai kannten. Es war ein gemütlicher Nachmittag und am Abend trafen wir uns wieder in einer Bar, wo wir Renato ihren Bruder ebenfalls wieder sahen. Am darauffolgenden Tag machten wir zu viert einen Ausflug zur Großen Mauer und erlebten einen fantastischen Sonnenuntergang. Der Tag war super lustig, aber unser Budget hatte ganz schön gelitten. Am nächsten und letzten kompletten Tag, trafen wir uns am Abend und besuchten eine ganz spezielle Fressmeile. Dort gab es so viele verrückte Sachen und wir rangen uns dazu durch, Skorpion zu probieren. Kross und lecker wie frisch vom Bäcker. Dort trafen wir auch noch Paolo wieder, die Welt ist doch nur ein Dorf. Nun war die Gang von Schanghai fast wieder komplett.
Am späten Nachmittag des nächsten Tages verließen wir Peking per Zug mit Sitzplatz Richtung Pingyao, ohne eine für Peking bekannte Pekingente gegessen zu haben, verdammt. Pingyao erreichten wir nach 12 Stunden Zugfahrt um 5 Uhr morgens. Die Stadt war wie ausgestorben und wir brauchten Taschenlampen um uns zurecht zu finden. Wir kehrten im Hostel ein und nahmen erst mal ne Mütze Schlaf. Als wir den Tag dann beginnen wollten und wir uns auf dem Weg machten, lief uns Renato aus Chile der ebenfalls im selben Hostel war, wieder über den Weg. Er stellte uns noch Pi vor, eine Deutsche die in Nordhausen studiert hatte und wir verbrachten den restlichen Tag miteinander. In der Pingyaoer Altstadt ist man im traditionellen China angekommen, so stellt man sich China vor.
Wir blieben bis zum darauffolgenden Tag und machten uns dann auf, Richtung Yellow Mountains. Drei Zugtickets mit Sitzplatz, einem Zwischenstopp in Hefei und einer totalen Fahrzeit von 23 Stunden, dass gibt Hornhaut auf dem Hintern. Hefei ist fernab von jeglichen touristischen Aktivitäten und wir fanden eine sehr günstige Unterkunft, plus eine super leckere und gemütliche Garküche. Angekommen in Huangshan City bezogen wir die vorgebuchte Unterkunft und rüsteten uns, für die kommenden 3 Tage. Der Plan war, da der Eintritt in den Yellow Mountains relativ teuer ist, 3 Tage und 2 Nächte dort zu verweilen. Das bedeutete, wir mussten genügend Verpflegung und Material zum Nestbauen mitnehmen. Keiner von den Leuten die uns die Yellow Mountains empfohlen hatten, erwähnten das die Wege dort ausschließlich aus Stufen bestehen. Es war ein Kampf, aber nach mehreren tausend Stufen, viel Schweiß und dem einen oder andere Stimmungstief, beendeten wir die komplette Runde erfolgreich. Außer uns tat das sonst keiner, zumindest sahen wir keinen und nach dem Ganzen war auch klar wieso nicht. Ein ständiges auf und ab, mit ca. 10 kg extra Gewicht auf dem Buckel. Was uns aufbaute, waren die Träger, die von morgens bis abends Waren hoch schleppten. Man könnte ja auch den Lift benutzen, aber ein Chinese scheint billiger zu sein! Wir wurden mit herrlichen Aussichten belohnt und machten viele schöne Bilder. Nach diesem Trip brauchten wir erst mal zwei Tage um unsere Wunden zu lecken, bevor wir dann weiter nach Guilin reisten, Zwischenstopp und Besuch der leckeren Garküche in Hefei inbegriffen.
Guilin diente zu Beginn nur als Transit, denn wir fuhren weiter auf Yangshuo und kehrten erst später dahin zurück. Schließlich hatten wir uns mit Renato aus Chile verabredet und trafen uns nun schon zum dritten Mal. Yangshuo liegt südlich von Guilin am berühmten Li River, ist eingebettet in eine wunderschöne Natur, aber leider ziemlich touristisch. Am Abend besuchten wir die Liu San Jie Impression Light Show und lernten dabei auch gleich zwei Berliner kennen, Kata und Nils. Mit Renato gingen wir am nächsten Tag zum ersten Mal baden und das nach 6 Wochen Ferien. Geheimer Strand mit kristallklarem Wasser, haha. Eine Fahrradtour quer durchs Umland von Yangshuo stand ebenso auf dem Programm, dabei begleitete uns das Berliner Pärchen. Um es kurz zu beschreiben, zu Beginn abenteuerlich, extrem anstrengend und zum Ende gemütlich. Zurück in Guilin warfen wir einen Blick auf den Sonnen-Mond Turm und unternahmen einen Ausflug zu den Longji Reisterrassen. Das Wetter spielte an diesem Tage nicht wirklich mit und die eine oder andere Aussicht blieb uns deshalb verborgen. Im Frühjahr und mit gutem Wetter, wenn die Becken voller Wasser sind, ist bestimmt die beste Zeit dafür.
China ist definitiv eine Reise wert. Es ist beeindruckend was hier landesweit für ein Boom herrscht und das in allen Belangen. Man hat hier genau wie bei uns ein Gefälle von Arm und Reich, Unterschiede zwischen Stadt und Land, aber dem normalen Durchschnittsbürger geht's hier richtig gut und er brauch sich hinter uns Europäern nicht zu verstecken. Was uns an China nicht gefallen hat, sind ständig diese Massen an Menschen. Egal wo, es lauert immer irgendwo ein Chinese oder gleich eine ganzen Horde. Sie sind verliebt in ihre Telefone und machen wo es nur geht Selfies. Dieses Problem kennen wir auch von uns, aber hier ist es einen ganzen Zacken schärfer. Zu beobachten war auch, dass meist alles in großen Gruppen unternommen wird und das hat zur Folge das Wünsche oder Bedürfnisse des Einzelnen der Masse untergeordnet werden. Man hatte aber auch nicht das Gefühl, dass es dort jemanden stören würde. Okay man muss sich mal vorstellen 1,4 Milliarden Leute wären Freigeister, dass endet im Chaos und um dies zu verhindern ist Sozialismus vielleicht genau das Richtige. Wir haben es aber auch am eigenen Leib gespürt, wir bewegten uns bewusst gegen den Strom. Eigene Pläne erfordern eigene Wege und damit kamen wir bei den Chinesen nicht immer gut an. Teilweise sehr unflexibel und das nervt natürlich. Sie sind trotzdem sehr interessiert an Ausländern und meist entgegen allen Vorurteilen sehr freundlich. Wir haben die vollen 30 Tage hier ausgereizt und das spricht für sich. Alles in Allem, China war super.
Der Touristenmagnet auf dieser Insel liegt im Norden. Es ist ein kleines Fischerdorf namens El Nido. Wir entschieden uns aber dagegen und besuchten einen noch abgelegeneren Ort namens Port Barton. Dieses verschlafene Örtchen liegt auf der westlichen Seite der Insel zwischen Puerto Princesa und El Nido. Der Weg dorthin war sehr abenteuerlich, weil es teilweise noch nicht mal eine richtige Strasse gibt. Wir nisteten uns für die nächsten 11 Nächte im Ausan Beach Front Cottages ein, dass für unser Vorhaben einfach mal nichts tun, perfekt war. Als Erstes übernachteten wir im hinteren Teil der Anlage, dann zogen wir ins Baumhaus um und zum Abschluss ging's ins UFO.
Nach einigen Tagen der Ruhe und des Nichttuns unternahmen wir unseren ersten Ausflug mit einer 3er Gruppe Mädels. Marta aus Österreich, Nadine aus Deutschland und Cecilia aus Dänemark begleitete uns an diesem Tag. Island hopping, also Inselspingen sind angesagte Touren hier, aber das ist auch kein Wunder bei so vielen Inseln. Es ist ein Mix aus schnorcheln an den Riffs und relaxen auf den Inseln. Das Aquarium Riff, das Twin Riff, das Fantastic Riff, sowie die Graswiese vor der German Island, dienten zum Schnorcheln. Auf der Exotic Island nahmen wir unsere Mittagessen zu uns, bevor es dann weiter zur German Island ging. Nochmal ein grosses Lob an unsere zwei Guides, sie zauberten ein absolutes Festmahl und bereiteten uns einen wunderschönen Tag.
Palawan, dass ist der Teil der Philippinen den wir besucht hatten, ist perfekt zum Abspannen und zum ausüben jeglicher Wassersportarten. Wir waren zum Ende der Nebensaison dort und es regnete das eine oder andere Mal, aber irgendwie störte es nicht. Man hatte auch nie das Gefühl in einer Touristenhochburg zu sein. Wie es in El Nido im Norden der Insel aussieht, können wir nicht beurteilen, aber Port Barton ist momentan noch ein kleiner Geheimtipp. Milan verglich Port Barton mit Thailand vor 20 Jahren. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen, um am Tubbataha Riff und in Coron zu tauchen. Nach 3 Wochen Aufenthalt, was definitiv zu lang war, heisst es wieder Abschied nehmen. Im Grossen und Ganzen haben wir ein kleines Paradies gefunden und sind viele freundlichen, hilfsbereiten Menschen begegnet.
Am nächsten Tag zogen wir von Hong Kong Island nach Kowloon um und richteten dort unsere Zentrale ein. Wir besuchten die Gegenden um den Ladysmarket, wo man alles Mögliche findet und die Sneakerstreet, da ist der Name auch Programm. Es ist eine Strasse, in der man ausschliesslich nur Schuhe kaufen kann. Zum Abschluss zog es uns an die Promenade und wir genossen bei einem 5 Sterne Deluxe Menü aus dem 7 Eleven und einem kühlen Bierchen den Blick auf die Hong Konger Skyline.
Die Sache mit dem internationalen Führerschein erledigten wir am nächsten Tag und spannten dafür gleich zwei Leute ein. Sebi kümmerte sich zügig um die Formalitäten Zuhause und Gigi, ein Kontakt von Kata aus Berlin, nahm die Post für uns in Hong Kong entgegen. Vielen Dank für eure Bemühungen. Am Abend besuchten wir den Temple Street Night Market, flanierten ein bisschen und assen in einer der super Garküchen.
Am Morgen ging es auch gleich weiter. Wir fuhren mit dem Bus von Bangkok nach Trat und stiegen in einen Minibus um, der uns dann zur Grenze brachte. An der Grenze angekommen, überquerten wir diese zu Fuss und mussten uns erst mal ein Visum besorgen. Die Zöllner machten ein riesiges Geschäft, weil jeder der sich das Visum nicht im Vorfeld besorgte, zu viel bezahlte. Statt den eigentlichen 30$, mussten wir ungefähr 40$ auf den Tisch legen. Auf die Frage ob es nicht ein bisschen teuer wäre, gab es nur ein müdes Lächeln. Wir quartierten uns in Koh Kong, dass ist der nächste Ort hinter der Grenze, ein und machten am nächsten Tag weiter nach Sihanouk. Unser eigentliches Ziel war Bambu Island, eine kleine, noch nicht vom Tourismus eingeholte Insel. Mit Entsetzen mussten wir aber feststellen, dass die Insel mittlerweile von jemand aufgekauft wurde und ein Resort entsteht. Als Ausweichvariante diente Koh Ta Kiev. Hier fanden wir aber ebenso ein Paradies vor. Wir hatten eine Hütte mitten im Dschungel und wir schauten direkt auf Bambu Island. Die Leute hier waren super angenehm und zu unseren Aktivitäten gehörten Faulenzen, Angeln und kreatives Handwerken, in dem sich Lydia und Denise aus Holland einen ganzen Tag verloren haben. Dominik und Dominik, auch kurz genannt Dom und Nicky, arbeiteten hinter der Bar und wir hatten mega viel Spass miteinander. Dom kommt aus UK und Nicky ist ne Hamburgerin. Am späten Abend, es muss dazu stockfinster sein, gingen wir mit Leuchtplankton schwimmen. Das war das erste Mal für uns und es fühlte sich an, als würde man mit tausend Sternen schwimmen. Wir erlebten auch unser bis dato beeindruckendstes Gewitter. Es startete mit dem Sonnenaufgang. Der Himmel färbte sich erst feuerrot und wechselte dann ins goldene. Die Geräuschkulisse, die dieses Gewitter begleitete, war atemberaubend.
Australien - ein Land, ein Kontinent.
Endlich erreichten wir Cairns. Der erste Weg führte uns in ein Tauchshop und wir buchten einen 3 Tagestrip ans Great Barrier Rief. Ein Muss für uns als Taucher. Die Tour startete aber erst zwei Tage später, was uns die Möglichkeit gab, bis nach Cape Tribulation zu fahren. Cape Tribulation liegt im Daintree Nationalpark und ist der Nördlichste Punkt an der Ostküste, den man auf einer asphaltierten Strasse erreichen kann. Wir schlugen, wie man so schön sagt, mehrere Fliegen mit einer Klappe. Wir besuchten Cape Tribulation mit Myall Beach. Myall Beach ist einer der wenigen Strände, die komplett unbebaut sind. Leider hatten wir - wie so an manchen Tagen - kein Glück mit dem Wetter. Des Weiteren unternahmen wir eine Flussfahrt auf dem Daintree River und sahen in Freiheit lebende Salzwasserkrokodile. In der Stunde auf dem Fluss sahen wir nicht nur den Gebietsolaf mit ca. 5m Länge, sondern auch den einen oder anderen Vogel, sowie verschiedene Mangrovenarten. Der Daintree Nationalpark ist der älteste Regenwald der Erde. Er wurde von Naturkatastrophen und deren Zerstörung verschont und kommt somit auf ein stolzes Alter von ca. 135 Millionen Jahre. Er ist Bestandteil des 450 Kilometer langen Küstenabschnitts "Wet Tropics of Queensland" und beherbergt ungefähr 430 verschiedene Vogelarten. Man kann wunderbar auf vielen kostenfreien Pfaden den Wald auf eigene Faust erkunden. Somit ist das für Reisende wie uns, die mit schmalem Taler unterwegs sind, perfekt.
Das Great Barrier Riff, ein Eintrag von dort gehört in jedes gute Tauchlogbuch, war das Highlight unseres Australienbesuchs. Wir wurden sehr früh am Morgen am Tauchshop abgeholt und dann ging es mit einem Transferboot Richtung Kangaroo Explorer. Dieses Schiff bleibt vorwiegend auf See und pendelt zwischen den Riffs hin und her. Nach der Kabinenzuteilung und dem ganzen anderen administrativen Zeug, hatten wir ein bisschen Freizeit, bevor es dann endlich ins Wasser ging. Der erste Tauchgang war ein Checkdive. Jeder prüfte sein Equipment und dann schauten wir auf geringer Tiefe, ob wir uns genauso wohlfühlen wie die Fische dort. Wir durften bei diesem Tauchgang keine Kameras mitnehmen und somit verpasste ich die Gelegenheit, den einzigsten Hai, der uns in den 3 Tagen begegnete, zu fotografieren. Es war ein Weissspitzen-Riffhai. Die restlichen Tauchgänge waren alle ungeguidet und wir taten uns mit Jeanette und Siri, zwei super lustige Norwegerinnen, zusammen. Wir tauchten nicht nur die meiste Zeit mit Ihnen, sondern verbrachten auch die eine oder andere Stunde zwischen den Tauchgängen miteinander. Die Tage waren gut durchgeplant. Am Ankunftstag gingen wir 3-mal ins Wasser, am zweiten dann 4-mal und am letzten dann wieder 3-mal. Das Tauchpaket bestanden aus 8 Tag- und 2 Nachttauchgängen. Wir pendelten zwischen dem Briggs- und dem Mooreriff hin und her und nach diesen 3 Tagen, war das Briggsriff ganz klar unser Favorit. So stellt man sich das Great Barrier Riff vor. Riesige, farbenfrohe, zusammenhängende Blöcke von Korallen, unzählige Fischschulen und zwischen drin die einen oder anderen grösseren Meeresbewohner. Am letzten Tag gingen wir noch mit Jeanette, Siri, Theo und einem Teil der Crew in Cairns in die Pier Bar, veranstalteten ein Internationales Saufgelage, Happy Hour macht es möglich und rundeten so unseren kleinen Tauchausflug am Great Barrier Riff ab.
Die nächsten Ziele, die wir ansteuerten, waren alle auf dem Landweg zu erreichen. An der Sunshine Coast verbrachten wir gleich 2 Nächte. Wir hatten Glück mit dem Wetter und nach einem ausgiebigen Frühstück mit sensationellem Ausblick, legten wir gleich noch einen Strandtag ein. Weiter ging es dann ins Amsterdam Australiens, namens Nimbin. Die 400 Seelengemeinde ist das Zuhause zahlreicher Aussteiger und Leute mit alternativem Lebensstil. Man kann dort auf der bunten Cullen Street ein wenig flanieren und berauschende Souvenirs erwerben. Wir entschieden uns natürlich nur für das Flanieren und zogen dann Richtung Byron Bay, mit einem kurzen Stopp und schlecht Wetter an der Gold Coast, weiter. Byron Bay ist zu seinem Ruf, alternativ angehaucht zu sein, auch noch der östlichste Punkt Australiens. Ein Besuch des Leuchtturmes am Cape Byron, war also Pflicht. Bevor es dann endlich nach Sydney ging, wollten wir noch unser Koaladefizit von Fraser Island in einem kleinen Örtchen, Namens Hawks Nest, ausgleichen. Zudem hatten wir die Information, dass in Port Stephens, dass ist ein Ort in derselben Ecke, mehrere Wracks am Strand zu finden wären. Beides fanden wir nicht. Dafür machten wir, auf Empfehlung der Einheimischen, einen Ausflug zum Dark Point. Wir fanden riesige Sanddünen und einen einsamen Strand vor. Ich probierte mich im Sandsurfen und nach einigen vergeblichen Versuchen (falsches Equipment) verbrachten wir den Rest des Tages am Strand. Wir hielten uns 2 Nächte in dieser Region auf, aber es hätte auch noch gern länger sein dürfen.
Wir erreichten Sydney am 31.12. um ca. 19.30 Uhr. Viel zu spät, um an den angesagtesten Orten für diesen Event, noch einen Platz zu ergattern. Als erstes mussten wir unser Auto parken. Wir fanden nicht weit weg von der Harbour Bridge ein Lücke zwischen zwei Eigenheimen, rückversicherten uns bei den Anwohnern und machten uns dann auf die Suche nach einem gescheiten Ort, um das Feuerwerk zu beobachten. Wie der Zufall so wollte kamen wir mit zwei Pärchen, die ebenfalls auf der Suche nach einem Platz waren, ins Gespräch. Da es mit unserer Silvesterverabredung (Sophie) nicht klappte und die Vier uns anboten mit Ihnen mitzuziehen, schlossen wir uns Ihnen an. Es war ein gut gemixter Haufen. Beide Herren waren sogar gebürtige Schweizer und es war mal wieder schön Schwiizerdütsch zu hören. Das eine Pärchen lebt in Zürich und besuchte über Silvester die anderen beiden, die schon seit den 80er in Australien leben. Wir fanden direkt neben der Harbour Bridge einen Platz und verbrachten einen unvergesslichen, spontanen und amüsanten Jahreswechsel mit den Vieren. Happy new year, in Sydney!
Am 03.01. wurde es dann endlich Zeit, die südliche Ostküste zu erkunden. Der erste Stopp war in Kiama. Dort gibt es ein blowhole, vergleichbar mit einem Wasserstrahl, als würde ein Wal ausatmen.
Am Folgetag starteten wir sehr früh. Das erste Ziel auf der Great Ocean Road war Cape Otway Lightstation. Es ist der älteste Leuchtturm Australien und das merkte man auch am Eintrittspreis. Wir liessen es dann dabei und warfen einen Blick aus der Ferne auf ihn. Der Weg war nicht umsonst. In dieser Gegend kann man super frei lebende Koalas, die direkt an der Strasse in den Bäumen sitzen, beobachten. Unser Koaladefizit war damit ausgeglichen. Der Koala ist ja nicht die einzigste Spezies, die nur hier in Australien vorkommt. Unser Ziel war es, soviel wie möglich, für Australien typische, in freier Wildbahn lebende Tiere, vor die Linse zu bekommen. Also fuhren wir weiter, der Great Ocean Road entlang, um am Ende der Strasse das Tower Hill Conservation Reservat zu besuchen. Unterwegs nahmen wir natürlich sämtliche Highlights, wie z.B. die Zwölf Apostel oder die London Bridge, mit. Bei den Zwölf Aposteln, von denen aber nur noch 7 stehen, machte uns das schlechte Wetter am Morgen einen Strich durch die Rechnung, den Sonnenaufgang zu erleben.
Wir kamen gegen 18 Uhr des folgenden Tages im Reservat an, suchten uns einen geeigneten Parkplatz und verschafften uns einen Überblick. Es ist ein erloschener Vulkankrater, der teilweise geflutet ist. Gegen die Abenddämmerung ist dieser Ort ein Garant dafür Kängurus, Wallabies, Emus und Koalas in freier Wildbahn zu sehen. Es war kurz und knapp gesagt, einfach nur fantastisch. Wenn man sich ruhig verhält, kommt das eine oder andere Tier sogar recht nahe und einer Ablichtung steht nichts im Wege. In der Nacht verlassen auch die trägen Koalas ihren Baum und gehen auf Futtersuche. Die knuffig aussehenden Tiere machen einen ihrem Aussehen nach, sehr unpassenden Laut. Nach einer Übernachtung im Reservat machten wir uns dann wieder auf den Rückweg.
Die Great Ocean Road wurde an diesem Tag wieder komplett geöffnet und wir konnten uns ein Bild von jenem Abschnitt machen, in dem einige Tage zuvor noch ein grosses Buschfeuer wütete. Es ist normal in dieser Jahreszeit und dementsprechend entspannt wurde damit umgegangen. Wir fuhren im Vorfeld auch nochmal bei den Zwölf Aposteln vorbei und machten eine Schönwetteraufnahme.
Wir flogen dann von Sydney nach Perth. Unser Anschlussflug nach Singapur startete aber erst am nächsten Tag und so konnten wir uns noch mit Brandyn, den wir in Kambodscha kennen lernten, treffen. Er nahm uns mit zu sich nach Hause, wir lernten Vater und Mutter kennen und verbrachten einen gemütlichen Abend, plus Morgen. Danach war es Zeit Australien den Rücken zukehren und bye bye zusagen.
Manchmal dauert es halt einfach, um etwas schön zu finden. So ging es uns auch mit Australien. Unserer Ansicht nach wird hier vieles überbewertet. Kulturell gesehen, ausgenommen der Ureinwohner, hat Australien nicht viel zu bieten. Es bleiben dann noch die Strände und die Nationalparks. Es gibt wunderschöne Strände, aber wenn diese aus sicherheitstechnischen Gründen nicht wirklich einladen zum Baden, ist das nun auch nicht wirklich schön. Als nächstes wird alles Mögliche als sehenswert deklariert. Es gibt unzählige Nationalparks und Aussichtspunkte, die eigentlich keine Reise wert sind. Was uns hier total überzeugt hat, sind die Menschen. Immer offen für einen Smalltalk, stets rücksichtsvoll und hilfsbereit. Des Weiteren sind wir Fans der BBQ Plätze, die im ganzen Land verstreut sind, geworden. Man trifft sich hier, kocht gemeinsam und verbringt eine schöne Zeit. So etwas wäre auch etwas für daheim, aber wir glauben nicht, dass Zuhause ebenso rücksichtsvoll wie in Australien mit diesen Plätzen umgangen wird. Australien könnte für uns nochmal im gehobenen Alter als Reiseziel dienen. Dann natürlich mit einem grossen Camper und der Freizeit der Pensionierung.
Am nächsten Tag verliessen wir Ho Chi Minh City. Nele schloss sich uns an und wir reisten seitdem auf unbestimmte Zeit zu Dritt. Bevor es aber Richtung Norden gehen konnte, musste erst der Süden abgegrast werden. Das nächste Ziel war also das Mekongdelta, mit der Provinzhauptstadt Can Tho. Wir kamen am späten Nachmittag in Can Tho an und ein Homestay, etwas ausserhalb der Stadt, diente uns für die nächsten 2 Tage als Unterkunft. Die restlichen Stunden des Tages verbrachten wir im Homestay und uns wurde ein fantastisches Abendessen serviert. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so gut und so viel gegessen habe. Man kann es ganz einfach beschreiben "Futtern wie bei Muttern auf Vietnamesisch". Am nächsten Morgen liehen wir uns die zur Verfügung stehenden Fahrräder aus und erkundeten Can Tho und Umgebung. Um einen authentischen Eindruck vom Leben am Mekong zu erhalten, kommt man um eine Bootsfahrt nicht herum. Da wir aber keine klassische Tour buchen wollten, sprachen wir einen älteren Herrn an und er brachte uns samt den Fahrrädern zurück zum Homestay. Das Homestay liegt direkt an einem der vielen Adern des Mekong und es war eine eindrückliche, unvergessliche, pannenbehaftete Bootsfahrt. Zurück in der Unterkunft verabschiedeten wir uns und hatten schon im Hinterkopf, ihn am nächsten Morgen wieder aufzusuchen, um die schwimmenden Märkte zu besichtigen. Gegen 5:30 Uhr morgens starteten wir, schwangen uns auf die Fahrräder und versuchten den älteren Herren wieder zu finden. Der Plan ging auf. Wir erlebten einen wunderschönen Sonnenaufgang und besuchten zwei schwimmende Märkte.
Am Nachmittag ging es dann auch schon weiter Richtung Phu Quoc. Phu Quoc ist die grösste Insel Vietnams und liegt im Golf von Thailand. Im Bus nach Rach Gia, das ist der Ort von dem aus die Fähre startet, kam ich mit einem Ami ins Gespräch. Er riet uns von einem Besuch der Insel ab und meinte, dass die Insel ihre besten Zeiten schon hinter sich hätte. Als Ausweichvariante schlug er mir Nam Du vor. Später stimmten wir demokratisch ab und es stand 2:1 für Phu Quoc. In Rach Gia angekommen, vermittelte der Ami uns noch eine Unterkunft und wir trafen uns später zum Abendessen. Wir gingen mit seiner Frau, einer Vietnamesin und seinem Sohn zum lokalen Markt und ich probierte sogar zweierlei halbfertige Enteneier. Ja was soll ich sagen, einmal und nie wieder. Nach unserem doch sehr sehr vietnamesischen Abendessen, trennten sich die Wege und wir gingen zurück zum Hotel. Dort tauschten wir uns noch mit Tung Minh Pham, das ist der Eigentümer des Hotels, aus und er gab uns wertvolle Tipps für die weitere Reise. Zudem kümmerte er sich um die Fähretickets nach Phu Quoc und sogar um die Bustickets zurück nach Ho Chi Minh City. Am nächsten Morgen ging es in aller Frühe mit der Fähre Richtung Phu Quoc. Wir bezogen das Homestay, liehen zwei Roller aus und erkundeten als erstes den südlichen Teil der Insel. Viel Schönes gibt es nicht zu berichten, überall wird gebaut und der Charme der Insel geht verloren. In diesem Sinne, ein Hoch auf den Massentourismus. Wieder auf dem Rückweg, fanden wir dann doch noch ein schönes Fleckchen Erde. Der Long Beach ist der längste Strand auf Phu Quoc und liegt im süd-westlichen Teil der Insel. Wir waren allein, aber das war wahrscheinlich der Baustelle im Hintergrund zu verdanken. Am nächsten Tag, dasselbe Spiel. Heute war der Norden dran. Auf dem Plan standen ein Wasserfall, ein Tempel und eine Runde quer durch den National Park. Auch dieser Tag hat uns nicht wirklich umgehauen. Baustellen und der Rest, naja, nichts sagen sagt auch viel aus. Zwei Dinge sind trotzdem zu erwähnen. Lydia kann nun Roller fahren und hat Lust auf mehr bekommen. Ich hatte eine Panne: einen abgerissen Benzinschlauch, konnte diesen aber mit Hilfe von einigen netten Einheimischen wieder flicken. Wir verliessen Phu Quoc am nächsten Tag und das war auch gut so.
Nach zwei Nächten in Da Lat ging es auch schon weiter nach Hoi An. Oh mein Gott, ich weiss nicht was ich dazu sagen soll, aber teilweise hab ich nur noch Touristen gesehen. Geschmäcker sind ja unterschiedlich, aber unser Fall ist diese so hochgelobte Stadt nicht. Das war auch der Grund warum wir wieder auf alt Bewährtes zurückgriffen. Roller ausleihen und weg vom Mainstream. Wir fuhren heut zu viert, Gondro aus Argentinien begleitete uns. Ein wirklich gemütlicher Tag, vorbei an schnuckligen kleinen Dörfchen und Reisfeldern. Der Strand wurde besucht und eine ähnliche Flussüberquerung wie in China, stand ebenso auf dem Programm. Nach Hoi An besuchten wir dann Hue. Hue ist eine alte Kaiserstadt und war schon eher was für uns. Man sieht nicht ununterbrochen Touristen, es gab leckes Strassenessen zu vernünftigen Preisen und die eine oder andere Sehenswürdigkeit war auch dabei.
Nach 2 Wochen gemeinsamen Reisens, trennten sich nun erst mal die Wege. Nele blieb noch ein bisschen in Hue. Lydia und ich machten uns in den Phong Nha Nationalpark auf, denn vor uns lag eine 3 Tages-Dschungel- und Höhlentour (Wild Tu Lan Cave Explorer). Insgesamt waren wir 5 Tage in Phong Nha. Die ersten zwei Tage verkrochen wir uns im Hotelzimmer, da es ununterbrochen regnete und Lydia eine Erkältung plagte. Ich unternahm lediglich eine kurze Ausfahrt mit einem Roller, aber bei ständigem Nieselregen, macht es nun wirklich nicht viel Spass. Am dritten Tag ging es dann in aller Frühe los. Der Regen legte sich und die Tour konnte beginnen. Wir waren eine bunt gemischte Truppe mit zwei Guides, Vu und Linh und einigen Trägern. Nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir das Basislager, von wo aus wir unsere Tour starteten. Es gab eine kurze Einweisung und uns wurde Equipment wie wasserdichte Rucksäcke, Kopflampen usw. zugeteilt. Nach den ersten Metern war klar, das wird eine feucht fröhliche Angelegenheit. Wir passierten schlammige Wege, durchquerten einen Fluss, schlugen uns durch den Dschungel, bestiegen Berge und erreichten dann die erste Höhle (Rat Cave 400m lang), wo ein Mittagessen auf uns wartete. Nach dem Mittagessen erkundeten wir dann das Innere der Höhle, bevor es dann weiter durch den Dschungel zum Camp ging. Im Camp trockneten wir unsere Klamotten und es wurde ein fantastisches Abendessen serviert. Wir sassen am Abend noch eine ganze Weile beisammen, tranken Reiswein und spielten das eine oder andere lustige Spielchen. Der zweite Tag begann für mich mit schwimmen. Vu wollte die Wassertemperatur testen, aber allein schwimmen macht doch keinen Spass. Also leistete ich ihm im 13 Grad warmen Wasser Gesellschaft. Wir schwammen zusammen in die Höhle (Ken Cave 3683m lang), wo der Rest der Abendteurer mit Booten hinkam und auf uns wartete. Nach einer ausführlichen Runde in der Höhle, ging es dann zurück zum Camp und diesmal schwammen auch fast alle. Im Camp gab es erst mal Mittagessen, bevor es dann weiter zur nächsten Höhle (Tu Lan Cave 2226m lang) ging. Wir durchquerten wieder den Dschungel. Mehrere Flussdurchquerungen durften auch nicht fehlen. In der Tu Lan Cave war der erste Teil "trocken" und nach einem spektakulären Abstieg in der Höhle, musste rund 500m geschwommen werden. Man darf dabei nicht vergessen, dass die Aussentemperatur bei ca. 18 Grad lag und die Wassertemperatur bei ca. 13 Grad. Auch hier gab es wieder Leute die nicht geschwommen sind, aber das sollte sich bald ändern. In der letzten Höhle (Kim Cave 892m lang) dieses Tages, gab es nur einen Weg und der führte durchs Wasser. Wir absolvierten diesen auch gekonnt und kamen total entkräftet in einem neuen Camp an. Wir versuchten wieder unsere Klamotten zu trocknen, aber an diesem Tag war es fast unmöglich. Es gab wieder ein tolles Abendbrot, nur der Reiswein fehlte. Den hatten wir am Vorabend platt gemacht. Wir sassen wieder gemütlich beieinander und hatten sogar das eine oder andere sehr private Gespräch mit unseren Guides. Der letzte und dritte Tag war ran. Wir besuchten zwei Höhlen (Ton Cave 495m lang und Secret Cave 174m) und kamen dann im Basiscamp gegen 13 Uhr wieder an. Eine warme Dusche und ein Mittagessen warteten schon auf uns. Alles in allem hat das Wetter zu wünschen übrig gelassen, aber die Tour war trotzdem fantastisch. Wir können diese nur wärmstens weiter empfehlen und bedanken uns bei Nils und Kata, das Berliner Pärchen aus China, die uns diesen Trip empfohlen haben.
Am Abend ging es auch gleich weiter. Wir nahmen den Nachtbus nach Ninh Binh. Früh am Morgen angekommen, machten wir erst mal Augenpflege, liehen uns dann einen Roller aus und schauten uns ein bisschen die Gegend an. Ich erspähte einige Boot und der Roller war Geschichte. Wir fragten wieder einen älteren Herren, ob wir uns denn nicht eins ausleihen dürften und er stimmte zu. Super, wir durchquerten auf dem Wasserweg zwei Höhlen und verbrachten drei wundervolle Stunden auf dem Fluss.
Um zur Halong Bay zu gelangen, buchten wir diesmal ein Leichtkraftrad und das gleich für fünf Tage. Wir starteten in Hanoi und fuhren quer durchs Gemüse nach Ha Long. Am nächsten Tag nahmen wir eine öffentliche Fähre von Ha Long zur Insel Cat Ba und eine Runde durch die Halong Bucht war inklusive. Wir fuhren einmal quer über die Insel und nisteten uns zwei Tage in Cat Ba Stadt ein. Am dritten Tag wechselten wir den Ort und zogen zur neuen Unterkunft, die wir auf unseren Streifzügen über die Insel entdeckt hatten. Sie lag direkt am Strand und war ausserhalb der Stadt, also perfekt zum Relaxen. Wir hatten Glück, die Wolken rissen auf und wir konnten gemütlich am Strand herum lungern. Am Abend machten wir ein Lagefeuer, bevor es ins Zelt zum Schlafen ging. Alles hat mal ein Ende und so mussten wir am nächsten Tag wieder zurück nach Hanoi. Dort verblieben wir noch ein paar Tage, besuchten fast jeden Tag unsere Banh Mi (Brote aller Art) Frau des Vertrauens und verabschieden uns hiermit aus Vietnam.
Die wenigen trockenen Abschnitte nutzten wir und unternahmen dann doch noch den einen oder anderen Ausflug. In der Zeit, in der wir in Kuching waren, blühten die Rafflesien im nahegelegenen Gunung Gading Nationalpark. Sie gehören zu den größten Blüten der Welt. Sie brauchen mehrere Monate um sich zu entwickeln und haben nur eine Blütezeit von maximal einer Woche. Wir hatten also nicht viel Zeit. Der erste Anlauf, um in den Nationalpark zu gelangen, ging schief. Grund war eine zu gemütliche Herangehensweise. Wir verpassten, wie sollte es auch anders sein, den Bus. Beim zweiten Anlauf gab es ein anderes Problem. Durch die immensen Wassermassen dieser Tage, waren viele Straße im Umland von Kuching überschwemmt. Leider auch die Straßen zum Nationalpark. Wir wollten uns diesmal aber nicht geschlagen geben und probierten es am selben Tag auf eigene Faust. Transportmittel war ein Roller. Es dauerte nicht lange und wir kamen zur ersten überfluteten Straße. Augen zu und durch, war unsere Devise. Nach drei durchquerten überfluteten Abschnitten mit knietiefer Höhe, Startschwierigkeiten durch Feuchtigkeit am Roller und einer Umfahrung kamen wir endlich im Nationalpark an. An diesem Tag sahen wir kaum Touris. Keiner machte sich die Mühe es auf eigene Faust zu probieren. Im Nationalpark fanden wir dann zwei Blüten. Die eine war schon am Ende ihrer Blütezeit und die andere war kurz davor. Länger hätten wir nicht warten dürfen.
Wenn man in Borneo ist, möchte man Orang Utans, unsere nächsten Verwanden, sehen. Auch wir wollten das. Nach vielen Recherchen kam aber leider nur das Semenggoh Wildlife Zentrum in Frage. Alles andere war übertrieben teuer. Die Orang Utans leben hier halb-wild. Das heisst, wenn diese nach Semenggoh kommen, werden ihnen alle Fähigkeiten (wieder) antrainiert, die sie in der Wildnis benötigen. Sobald sie selbständig sind, werden sie in das umliegende Naturreservat entlassen. Zweimal täglich gibt es Fütterungen, zu denen die Orang Utans vielleicht erscheinen. Dies ist dann auch der Augenblick, wo man die Tiere zu Gesicht bekommt. Es war schön die Tiere hier zu sehen, aber irgendwie haben uns die ganzen Leute ringsherum gestört. Wir werden in Sumatra, Indonesien eine Dschungeltour machen und mit etwas Glück Orang Utans in der Wildnis sehen.
Des Weiteren ging es zum Bako Nationalpark. Der Nationalpark kann nur mit einem Boot erreicht werden und man hat hier die Gelegenheit, die seltenen Nasenaffen zu beobachten. Im Park gibt es viele verschiedene Pfade und wir planten zwei Tage mit Übernachtung im Park ein. Am Morgen und am Abend - so haben wir es schon in Australien erlebt - ist die beste Zeit, Tiere zu beobachten. Wir wurden belohnt und erspähten einige der seltenen Nasenaffen. Natürlich gibt noch viel mehr zu sehen. Dazu gehören Makaken, Bartschweine, alles Mögliche an Kriechzeug und natürlich der Dschungel.
Nach gut zwei Wochen zogen wir weiter. Nächstes Ziel Kota Kinabalu und der sich in der Nähe befindende Berg Kinabalu. Er ist mit 4095m der höchste Berg Südostasiens. Eine Besteigung wäre schön gewesen, aber nicht zu diesen Konditionen. Wir haben lange gesucht und man kommt immer wieder auf dasselbe Ergebnis. Für überteuertes Geld ist alles möglich. Nein, danke. Ein Aufstieg wäre in zwei Tagen möglich. Am ersten Tag wandert man bis auf 3300m und übernachtet dort in einer Unterkunft. Am nächsten Morgen geht es in aller Frühe los Richtung Gipfel, wo der Sonnenaufgang wartet. Danach geht es nur noch bergab und man ist am selben Tag auch schon wieder in Kota Kinabalu. Die Unterkünfte waren bis vor einigen Jahren noch staatlich und erschwinglich. Nun ist alles privatisiert und die Preise dementsprechend hoch. Wir werden auch hier auf Indonesien ausweichen und vielleicht einen Vulkan besteigen. Die Tage in Kota Kinabalu verbrachten wir mit angeln, machten noch die eine oder andere Besorgung und relaxten.
Natürlich darf ein Besuch in Malaysias Hauptstadt nicht fehlen. Kuala Lumpur war dann auch der Endspurt für unsere Reise durch Malaysia. Am Ankunftstag gönnten wir uns erst mal ein Essen nach heimatlichem Rezept: ein Schnitzel und ein Paulaner Hefe-Weißbier, lecker. Black Forest heißt die Gaststätte und das Essen hier, ist wie Zuhause. Die nächsten Tage erkundeten wir ein bisschen die Stadt und genossen noch ein bisschen West Feeling.
Malaysia war hauptsächlich zum Akku aufladen da. Da es sehr westlich ausgeprägt ist, findet man auch sehr viel aus der Heimat. Wir nutzten unsere Chance und nahmen das eine oder andere Leckerli mit. Nun sind wir wieder parat und können den zweiten Teil unserer Reise in Angriff nehmen. Malaysia ist ansonsten eher unspektakulär für uns gewesen. Wir denken nicht, dass wir nochmal hierher zurückkommen. Malaysia auf der Do To Liste abgehakt.
Indonesien (Teil 1) - der grösste Inselstaat der Welt.
Normalerweise wollten wir nach diesem Trek einen Tag verschnaufen und dann weiterreisen. Das war nicht möglich. Bukit Lawang hat uns gefesselt, sodass wir gleich zwei Wochen dort verbrachten. Die restlichen eineinhalb Wochen vergingen wie im Flug und das war den netten Menschen im Dorf zu verdanken. Ich spielte regelmäßig mit den Dorfbewohnern Tischtennis, ging Angeln und konnte sogar einmal Guide spielen. Lydia besuchte die Holzwürmer im Dorf und lernte viel im Umgang mit Holzwerkzeugen. Auch ein kleines Souvenir für daheim konnte sie herstellen. Zusammen und mit Hilfe zweier Einheimischen haben wir sogar eine brachiale Machete hergestellt. Die Abende verbrachten wir meist bei Masa und seiner Familie. Wir unternahmen auch einen Tagesausflug mit der ganzen Masa-Bande zum Fluss und machten ein indonesisches BBQ. Des Weiteren besuchten wir Rastas Familie in einem Dorf und hatten dort das Glück an einer traditionellen karonesischen Hochzeit teilzunehmen. Zum Abschluss trafen wir uns alle nochmal. Wir machten ein Lagerfeuer mit BBQ und verabschiedeten uns so von unseren neuen Freunden. Es flossen auch einige Tränen. Wir mussten versprechen zurückzukommen und wer weiss, vielleicht klappt es ja auch noch einmal auf dieser Reise.
Der nächste Stopp war Yogyakarta auf der Insel Java. Hier gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Doch wiedermal haben uns die Menschen dort überzeugt. Nett, aufgeschlossen und hilfsbereit. Wir waren im Bus vom Flughafen Richtung Homestay. Ich bekam einen Anruf und mir wurde mitgeteilt, dass das Homestay leider ausgebucht wäre. Okay schnell etwas anderes in der Nähe buchen, kein Problem. Als wir dann dort ankamen war leider niemand da. Selbst über das Telefon war niemand zu erreichen. Eine junge Frau die nebenan saß, beobachtete dies und kam zu uns. Sie machte mit mir eine Spritztour auf ihrem Roller und wir suchten zusammen eine Bleibe für diesen Tag. Mit dem Roller ist man nun mal um einiges schneller. Es war zwar nicht von Erfolg gekrönt, aber wir waren überwältigt von dieser Hilfsbereitschaft. Wir fanden dann noch ein Homestay was zwar ausgebucht war, uns aber für diese Nacht bei einem netten älteren Herren einquartierte. Am nächsten Tag wechselten wir zu dieser Unterkunft und wurden mit vielen hilfreichen Informationen gefüllt. Nun versuchten wir die Hauptattraktionen Borobudur und Prambanan Tempel zu besichtigen. Die zu überhöhten Eintrittspreise hielten uns jedoch davon ab und wir warfen einen Blick aus der Ferne auf diese. Es steht absolut nicht im Verhältnis, wenn man für Tja Mahal und Große Mauer 13€ zahlt und für den Borobudur z.B. 40€. Wir fuhren dann noch zum Merapi, ein aktiver Vulkun. Die letzte Eruption war am 10. März 2014. Wir tranken einen Kaffee am Fuße des Berges und schlossen so Yogyakarta und Umgebung ab.
Weiter ging es Richtung Ost-Java. Als Fortbewegungsmittel diente endlich mal wieder ein Zug. 14 Stunden Fahrtzeit und ein knuffiges indonesisches Mädchen, was uns gut unterhalten hat.
Am selben Tag fuhren wir auch gleich weiter. Bali und Visum verlängern stand auf dem Plan. In der Zeit, in dem die Behörden ihre Arbeit verrichteten, erkundeten wir ein bisschen den Süden der Insel. Denpasar und Ubud sind ohne jeden Zweifel ganz angenehme Städte und es fiel uns nicht schwer, hier die Zeit totzuschlagen. Wir werden in ein paar Wochen nach Bali zurückkehren, um den Norden der Insel zu erkunden. Zwei skurrile und witzige Sachen sind aber zu erwähnen. Wir haben - wie immer - einen Roller gemietet und uns den indonesischen Fahrgewohnheiten angepasst. Da kommt es nun mal vor, dass man das eine oder andere Ampelsignal missachtet. An diesem Tag hatte ich aber kein Glück und wurde erwischt. Oh mein Gott, was kommt nun? Liegestütze! Genau, richtig gelesen; Liegestütze. Der nette Beamte hatte mich und einen anderen Verkehrsrowdy dazu verdonnert 25 Liegestütze für dieses Vergehen zu verrichten. Solch Regeln könnten wir uns gut in Europa vorstellen. Damit würde man Mc Donalds und Co. entgegenwirken. Der eine oder andere Serientäter würde wahrscheinlich fast wie ein kleiner Schwarzenegger aussehen. Die andere Sache war ein Banana Split. Ich liebe dieses Dessert, aber zum ersten Mal in meinem Leben war Käse obendrauf.
Nach einem 3 tägigen Aufenthalt war es Zeit weiter zu ziehen. Es stand eine viertägige Bootstour von Lombok nach Flores an. Die Insel Flores, mit der Stadt Labuan Bajo, ist der Startpunkt für Tagestouren zum Tauchen im Komodo Nationalpark. Wir starteten am 13.04. in Bangsal (Lombok). Insgesamt waren wir 18 Touris, ein Guide und vier Crewmitglieder. Wir buchten die Überfahrt mit Schlafplätzen im Matratzenlager auf dem Deck. Man musste schnell sein, um die guten Plätze zu besetzen. An den Seiten sowie ganz hinten waren die besten Schlaflager. Wir hatten das Glück und ergatterten im hinteren Teil an den Seiten zwei Matten. Anne und Yannik schliefen neben uns. Niemand musste über unsere Bleibe steigen. Ab und zu verirrte sich eine kühle Brise ins Matratzenlager und wir waren mit die ersten, die es genießen durften. Die ersten zwei Tage waren wir viel an Bord und sie waren eher unspektakulär. Wir machten den einen oder anderen Stopp, um uns im Meer abzukühlen, zu schnorcheln und besuchten auf Moyo Island einen Wasserfall. Die restliche Zeit nutzten wir, um uns mit den anderen Mitreisenden bekannt zu machen. Am Morgen des zweiten Tages quälten sich einige Mitreisende, inklusive wir, aus dem Bett und erlebten einen schönen Sonnenaufgang.
Am letzten Tag ging es dann zu den Komodowaranen oder auch Komododrachen genannt. Hierfür besuchten wir die Inseln Komodo und Rinca. Schon nach kurzer Zeit hat man die ersten Drachen zu Gesicht bekommen. Wir waren um die Mittagszeit dort und das war auch gut so. Alle lagen faul im Schatten herum und für Leib und Leben bestand keine Gefahr. Der letzte Tourist der gefressen wurde, war ein Schweizer im Jahre 1974. Es blieben lediglich der Hut und die Sonnenbrille übrig. Schweizerfleisch hat nun mal eine sehr gute Qualität, haha. Die Dachen können eine Maximallänge von 3m erreichen und ein Gewicht von über 70kg erlangen. Sie reißen sogar Büffel. Dafür beißen sie diese und warten geduldig ab. Sie besitzen Bakterien im Maul, die das gebissene Opfer innerhalb einer Woche niederstrecken. Danach kann in alle Ruhe gefressen werden.
Nun war es endlich soweit. Die Unterwasserwelt des Komodo Nationalparks war an der Reihe. Wir trafen uns gegen 7:30 am Hafen. Dort wartete Tanja, unser Guide für die kommenden Tage, auf uns. An Bord waren neben zwei anderen Guides, dem Kapitän Jordan und der Crew, auch noch eine Gruppe Holländer. Am ersten Tag tauchten wir außerhalb des Nationalparks. Schon hier waren wir hin und weg. Eine Vielfalt von Korallen und Meereslebewesen bot sich uns dar. Am zweiten Tag ging es dann endlich in den Nationalpark. Voller Euphorie stürzten wir uns in die Fluten und wir wurden nicht enttäuscht. Batu Bolong war der erste Tauchspot. Es ist ohne jeden Zweifel der schönste Tauchplatz den wir im Komodo betaucht haben. Solch Artenvielfalt sucht seines Gleichen. Die Strömung gab uns die Seite vor. Wir tauchten an der Südseite, gingen runter bis zirka 25m und arbeiteten uns dann zickzackartig nach oben. Wir tauchten vorbei an buntgemischten Korallengärten, an denen etliche Fischschulen ihr Zuhause haben. Moränen, Seeschlangen, Schildkröten und viel Kleingetier, um nur einige zu nennen, konnte bestaunt werden. Weiter im Blauen zogen Weissspitzen-Riffhaie, Napoleons, Schwärme von Makrelen, um auch hier nur einige zu nennen, ihre Bahnen. Es war ein super Tauchplatz und der Wunsch von allen an Bord war, in den kommenden Tagen hierher zurückzukehren. Der zweite Tauchgang war total anders, aber ebenso imposant. Wir fuhren zum Mantapoint. Nun hatten wir die Möglichkeit, die sanften Riesen aus der Unterwasserperspektive zu beobachten. Als wir die ersten Mantas sichteten, sprangen wir ins Wasser. Wir ließen uns treiben und immer wieder tauchte der eine oder andere Riese auf. Aus der Unterwasserperspektive machen diese friedlichen Tiere noch einen viel imposanteren Eindruck, als beim Schnorcheln. Einer schwamm sogar direkt auf mich zu und drehte dann kurz vor mir. Hier wird einem erst mal richtig bewusst, wie groß sie eigentlich sind. Wahnsinn! Den letzten Tauchgang des Tages absolvierten wir am Tatawa Besar. Es war ein Strömungstauchgang und so etwas hatten wir auch noch nicht erlebt. Wir mussten uns immer wieder hinter Korallenblöcken verstecken, um Kräfte zu sparen, weil uns sonst die Strömung wer weiß wohin getrieben hätte. Viel Zeit, etwas genauer zu betrachten, hatten wir nicht. Strömungstechnisch sollte es in den nächsten Tagen noch viel heftiger werden. Wir beendeten den Tag und alle hatten ein breites Grinsen im Gesicht.
Der dritte Tag war ran und der erster Tauchplatz war Castle Rock. Dieser Block liegt im offenen Meer und ist von der Wasseroberfläche aus nicht sichtbar. Man hat hier zwei Probleme. Es herrscht eine starke Oberflächenströmung und wenn das Boot einen an der falschen Stelle absetzt, ist es unmöglich den Block zu finden. Anne blieb diesmal an Bord, weil hier ein negativ Abstieg von Nöten war und sie Probleme mit den Ohren hatte. Yannik bekam einen neuen Buddy. Es war ein neuer Gast und er war sogar Divemaster. Also was sollte da schiefgehen? Wir starteten und gingen direkt auf 25m runter, also ein Teil unserer Gruppe. Divemaster und Yannik schossen bis auf 36m runter und waren schon bald aus unserem Sichtbereich. Tanja musste den beiden in die Tiefe folgen, um sie wieder nach oben zu holen. Lydia und ich blieben zurück und das mitten im Blauen. Es blieb uns nichts weiter übrig als abzubrechen und aufzutauchen. Wieder zurück an Bord, machten wir uns erneut parat und gingen mit einem anderen Guide ein zweites Mal ins Wasser. Nachdem wir dann alle wieder an Bord waren, wurde diesem Möchtegern Divemaster erst mal der Zahn gezogen. Er hatte nicht nur sich, sondern auch Yannik, der OpenWater ist, unnötig in Gefahr gebracht. Der zweite Tauchgang erfolgte am Crystal Rock. Man sieht den Block zwar, aber es herrschten ähnlich schwere Bedingungen wie zuvor bei Castle Rock. Wir machten uns parat und los ging es. Johannes, einer der einheimischen Guides, suchte den falschen Einstiegsort heraus und die Strömung erledigte den Rest. Wir mussten wieder abbrechen und erneut frühzeitig auftauchen. Lydia und ich legten dann erst mal eine Pause ein und warteten auf den letzten Tauchspot des Tages. Es war "The Couldron", auch Shotgun genannt. Unglaublich, einfach nur unglaublich. Reinspringen und ab geht es. Man kann nichts machen, man wird einfach mitgerissen. Am besten kann man es mit einem Schleudergang in der Waschmaschine vergleichen. Am Anfang waren wir etwas skeptisch, doch das legte sich bald. Es war ein riesen Spass. Trotz alledem, war der dritte Tag nicht sehr befriedigend für uns. Naja, es kann nicht immer die Sonne scheinen. Der letzte Tag war ran. Nach diesem unbefriedigenden dritten Tag, steuerten wir erst mal Siaba Besar und Mawan an. Diese beiden Tauchplätze sind sehr gediegen und es ist kaum Strömung vorhanden. Wir hatten zwar nicht das Glück auf Mantas zu treffen, aber wir haben viel Kleingetier bestaunen können. Zum Schluss steuerten wir wieder Batu Bolong an. Die Strömung gab uns wieder die Seite vor. Diesmal war die Nordseite dran. Der Plan war identisch zum letzten Mal. Wir gehen runter und dann zickzackartig nach oben. Doch diesmal kam alles anders. Wir gingen planmäßig runter auf 25m und dann langsam aufwärts. Als wir dann auf zirka 18m waren, änderte sich die Strömung schlagartig. Es war als hätte man einen Schalter betätigt. Sie trieb einen Keil zwischen unsere Gruppe. Lydia und ich wurden links und der Rest rechts um den Block gedrückt. Wir hatten leider das Pech auf der falschen Seite zu sein, sonst hätten wir uns einfach treiben lassen können. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns am Block festzuklammern. Die Strömung war so stark, dass es mir sogar den Regler aus dem Mund gerissen hatte. Nach zirka 15 Minuten schaffte es Tanja zu uns zu kommen und wir robbten uns zusammen an den Korallen entlang zum Rest der Gruppe. Aufgeschnittene Hände und brennen an den Fingern inklusive. Als wir dann endlich im anderen Strömungskanal waren, konnten wir die Finger von den Korallen nehmen und uns treiben lassen. Wir hatten alle so viel Luft verbraucht, sodass wir umgehend auftauchten. Auch die holländische Gruppe, die sehr erfahrene Taucher dabei hatte (mit bis zu 5000 Tauchgängen) waren ebenso überrascht und haben so etwas auch noch nicht erlebt. Das Wichtigste ist, dass wir alle wohlbehalten an der Oberfläche wieder angekommen sind. Es waren vier Tage in denen wir viel gesehen, aber auch viel gelernt haben. Strömungstechnisch kennen wir im Moment keinen vergleichbaren Ort.
In Bali blieben wir zwei Nächte und fuhren dann für eine Woche auf die Gili Inseln. Hier gibt es nicht viel zu erwähnen. Ganz klassisch Urlaub, essen, trinken und Strand. Was hervorzuheben ist, es sind weder Autos noch Roller erlaubt. Alles bewegt sich mit einem Fahrrad oder einer Pferdekutsche fort. Nach den Gili's und zurück in Bali, trennten sich die Wege. Anne und Yannik blieben noch ein bisschen in Bali und wir flogen nach Kuala Lumpur.
Der letzte Stopp in Asien, bevor es dann endlich nach Südamerika ging, war Bangkok. Dort trafen wir uns mit Jenny und Maik aus der Schweiz. Wie es sich für uns als Backpacker gehört, schliefen wir im Double Tree by Hilton. Natürlich war es nicht ganz so. Jenny arbeitet im Hilton in der Schweiz und hat uns deswegen günstiger unterbringen können. Sicherlich war es das teuerste Zimmer, was wir bis dahin gebucht hatten, aber dafür gab es auch eine Menge. Der erste Tag war für alle sehr anstrengend und wir machten - außer uns ausgiebig zu begrüßen, trinken und am hauseigenem Pool herum zuhängen - nicht mehr viel. Am zweiten Tag schipperten wir über Chao Phraya und besuchten im nördlichen Teil einen Markt. Nach den unendlich viel gelaufenen Kilometern gönnten wir uns alle, außer Maik, eine Fussmassage. Maik nahm stattdessen eine Rückenmassage und ein Happy End wäre möglich gewesen. Am darauffolgenden Tag besuchten wir Wat Pho und den liegenden Buddha. Auf dem Rückweg nahmen wir noch einen kleinen lokalen Markt mit und gönnten uns für einen schmalen Taler Hähnchen und ein kühles Getränk aus der Tüte. Wir besuchten Chinatown und schlossen natürlich - wie sollte es auch anders sein - den Abend mit einer Fussmassage ab. Am dritten Tag fuhren wir in die Khao San Road und weil wir viel zu früh dran gewesen sind, entspannten wir uns erst mal im Santichaiprakan Park. Danach ging es zurück zur Khao San Road, wo das eine oder andere Souvenir eingekauft wurde. Wir hätten uns auch einen Schweizerpass kaufen können, aber das überlassen wir dann doch den Schweizer Behörden. Am Abend versuchten wir im Central World einen Blick über Bangkok zu erhaschen, aber leider stimmte unser Dresscode nicht. Nächster Stopp war eine traditionelle Fussmassage, bevor es dann wieder zurück zum Hotel ging. Der letzte Tag war ran und Grand Palace sollte besichtigt werden. Der viel zu hohe Eintrittspreis, sowie die Massen an Chinesen hielten uns davon ab. Wir besuchten unterdessen den Amulettmarkt und verbrachten dann den Rest des Tages am Pool. Also die Mädels taten es. Maik und ich machten nochmal los und erstanden einige Fussballtrikots. Zum Schluss wieder Fussmassage und vorbei war die schöne Zeit. Es war toll mal wieder nach so langer Zeit Freunde von daheim zutreffen. Danke an euch beiden, war ne coole Zeit, aber auch sehr anstrengend. Wir hatten ein super Bett, aber verbrachten viel zu wenig Zeit darin. Spaß.
Mit einer Flugzeit von zirka 2 Stunden sind die Galapagosinseln von Quito aus wunderbar zu erreichen. Dort angekommen, benutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel, um von der Insel Baltra in den Süden der Insel Santa Cruz zu gelangen. Im Örtchen Puerto Ayora befand sich unsere Unterkunft und Rafael, der Besitzer, wartete schon auf uns. Es war ein herzlicher Empfang und viele hilfreiche Informationen wurden auch gleich geliefert. Am nächsten Tag machten wir nichts anderes, als uns vom Ort einen Überblick zu verschaffen und uns mit Informationen und Angeboten zu füttern. Wir besuchten mehrere Tauchschulen und einige Agenturen. Bevor wir etwas buchten, nahmen wir natürlich Rücksprache mit Rafael und buchten schließlich alle Aktivitäten über dem Wasser über ihn. Die Preisdifferenz war enorm, teilweise bis zu 50% günstiger. Der Plan stand und die Galapagosinseln konnten erforscht werden. Als erstes besuchten wir die Charles Darwin Station. Hier gab es zu unserem Erstaunen, außer zwei verschiedenen Arten von Schildkröten, nicht viel zu sehen. Am Nachmittag desselben Tages machten wir mit Rafael eine private Tour. Wir fuhren zum Schildkrötenreservat "El Chato", besichtigten einen Lavatunnel und zwei riesige Einsturztrichter "Los Gemelos". So gut es ging, gab Rafael zu all unseren Fragen eine sachkundige Auskunft. Der Tag war jetzt nicht sonderlich spektakulär, aber dennoch ganz angenehm und informativ. Am nächsten Tag ging es tauchen. Die folgenden drei Tage, mit je 2 Tauchgängen, waren für die Unterwasserwelt eingeplant. Als Tauchspots suchten wir uns North Seymour, Gordon Rocks und Floreana aus. Gordon Rocks ist ein guter Ort um Schulen von Hammerhaien sowie Mondfische zu beobachten. Wir starteten gegen 7 Uhr am Morgen in Puerto Ayora und fuhren in den Norden der Insel zu einem Hafen. Als wir dort ankamen, sahen wir unser Boot sowie die Boote der anderen Tauchschulen. Oh mein Gott, egal wo wir gebucht hätten, es wird eng. Das Tauchequipment wurde einfach auf die Boote geknallt, einsteigen und los ging es. Die Qualität unserer Tauchschule und der dort arbeitenden Guides war sehr schlecht. Wir schwammen viel gegen die Strömung, was man mit einem anderen Einstiegsort hätte umgehen können. Wir fragten nach, aber es wurde gekonnt ignoriert. Hoher Luftverbrauch und eine daraus resultierende kurze Tauchzeit waren das Ergebnis. Ebenso waren Leute an Bord, die sich lieber erst mal aufs Tauchen fokussieren sollten, als Bilder Unterwasser zu machen. Eine gute Tauchschule würde diese Leute darauf hinweisen. Auch hier waren wir es, die versucht haben diesen Leuten den Zahn zu ziehen. Leider ohne Erfolg und nach 15 Minuten Unterwasser musste der Oktopus des Guides angezapft werden, weil man keine Luft mehr in der Flasche hat - super. Als auch der zweite Tag so unterirdisch schlecht verlief, brachen wir ab und schenkten uns Floreana. Dazu kam natürlich auch, dass wir kein Glück mit den Fischen hatten. Wir sahen 3-mal Hammerhaie, aber diese waren so weit entfernt, dass ein genauerer Blick oder sogar ein Foto unmöglich war. Außer einem Seelöwen, der kurz mit uns spielte, waren es sehr triste Tauchgänge mit wenig Fisch. Deprimiert und sauer trafen wir uns am Abend mit unserer Foodstreet-Bekanntschaft. Es war ein Pärchen aus den USA. Angie und Reilly liehen uns ihr Ohr und nach dem wir mal so richtig Dampf abgelassen hatten, ging es uns auch schon bald um einiges besser. Da wir nun den nächsten Tag frei hatten, taten wir uns zusammen und besuchten gemeinsam die Tortuga Bay. Es war ein witziger Tag, der sich bis spät in die Abendstunden zog. Der letzte Tag war ran und ein Ausflug zur Insel Isabela stand auf dem Programm. Auch hier sind wir nicht auf unsere Kosten gekommen. Für dieses Geld, ist es eine Frechheit, was einem da angeboten wird. Wir verließen den darauffolgenden Tag Galapagos und machten uns Richtung Peru auf den Weg.
Zu Ecuadors Festland können wir leider nicht viel sagen, da uns einfach hier die Zeit fehlte. Wir müssen wieder kommen und dann einmal quer durch. Für die Galapagosinseln ist eine Woche genug. Wir wussten ja, dass es teuer ist, aber dass dafür ein solch schlechter Service geboten wird, das war uns nicht klar. Die Touren waren für die Tonne, aber da am Ende eh alle Touristen auf dieselben Boote kommen und der Plan für die Touren der gleiche ist, geht es einzig und allein darum, ein günstiges Angebot zu ergattern. Zum Glück haben wir bei Rafael gebucht und uns so einiges an Geld gespart. Beim Tauchen lief es nicht anders ab. Schlechter Service für viel Geld. Galapagos wird ähnlich wie das Great Barrier Rief beim Tauchen überbewertet. Die Galapagosinseln leben von ihrem Namen und das merkt man auch. Naturwunder? Da haben wir auf unserer Reise schon imposantere Orte gesehen. Klar gibt es das eine oder andere Lebewesen nur dort, aber ein Ausflug deshalb dorthin zu unternehmen, ist in unseren Augen nicht lohnenswert. Wir beenden das Kapitel Ecuador mit schönen Erinnerungen an Quito. Die Galapagosinseln hätte man sich auf jeden Fall sparen können.