Malaysia

Reisebericht
Malaysia - das am westlichsten angehauchte südostasiatische Land.
Um unseren Asienkoller ein wenig zu besänftigen, sind wir als nächstes nach Borneo, Malaysia gereist. Borneo ist die drittgrößte Insel der Welt und ist aufgeteilt zwischen den Staaten Malaysia, Indonesien und Brunei. Wir hofften auf warmes und halbwegs trockenes Wetter. Wir starteten in Kuching. Es liegt im Nordwesten Borneos. Leider erwischten wir zu dieser Zeit in Kuching und Umgebung, eine warme, aber sehr feuchte Periode. Feuchte Periode, ist sehr milde ausgedrückt. Es goss wie aus Kübeln. So kam es, dass wir den einen oder anderen Tag komplett im Homestay verbrachten. Zum Glück waren wir in einer gemütlichen Bleibe, namens Marco Polo's Guest House, untergekommen. Georgette, Samuel und David sind super Gastgeber und überzeugen mit familiärer Herzlichkeit. Sie waren immer offen für einen Schwatz, interessiert am gegenüber und offen ihrerseits. Das machte die vielen Unterhaltungen mit den Beiden sehr sympathisch. Danke schön ihr beiden und weiter so.

Die wenigen trockenen Abschnitte nutzten wir und unternahmen dann doch noch den einen oder anderen Ausflug. In der Zeit, in der wir in Kuching waren, blühten die Rafflesien im nahegelegenen Gunung Gading Nationalpark. Sie gehören zu den größten Blüten der Welt. Sie brauchen mehrere Monate um sich zu entwickeln und haben nur eine Blütezeit von maximal einer Woche. Wir hatten also nicht viel Zeit. Der erste Anlauf, um in den Nationalpark zu gelangen, ging schief. Grund war eine zu gemütliche Herangehensweise. Wir verpassten, wie sollte es auch anders sein, den Bus. Beim zweiten Anlauf gab es ein anderes Problem. Durch die immensen Wassermassen dieser Tage, waren viele Straße im Umland von Kuching überschwemmt. Leider auch die Straßen zum Nationalpark. Wir wollten uns diesmal aber nicht geschlagen geben und probierten es am selben Tag auf eigene Faust. Transportmittel war ein Roller. Es dauerte nicht lange und wir kamen zur ersten überfluteten Straße. Augen zu und durch, war unsere Devise. Nach drei durchquerten überfluteten Abschnitten mit knietiefer Höhe, Startschwierigkeiten durch Feuchtigkeit am Roller und einer Umfahrung kamen wir endlich im Nationalpark an. An diesem Tag sahen wir kaum Touris. Keiner machte sich die Mühe es auf eigene Faust zu probieren. Im Nationalpark fanden wir dann zwei Blüten. Die eine war schon am Ende ihrer Blütezeit und die andere war kurz davor. Länger hätten wir nicht warten dürfen.

Wenn man in Borneo ist, möchte man Orang Utans, unsere nächsten Verwanden, sehen. Auch wir wollten das. Nach vielen Recherchen kam aber leider nur das Semenggoh Wildlife Zentrum in Frage. Alles andere war übertrieben teuer. Die Orang Utans leben hier halb-wild. Das heisst, wenn diese nach Semenggoh kommen, werden ihnen alle Fähigkeiten (wieder) antrainiert, die sie in der Wildnis benötigen. Sobald sie selbständig sind, werden sie in das umliegende Naturreservat entlassen. Zweimal täglich gibt es Fütterungen, zu denen die Orang Utans vielleicht erscheinen. Dies ist dann auch der Augenblick, wo man die Tiere zu Gesicht bekommt. Es war schön die Tiere hier zu sehen, aber irgendwie haben uns die ganzen Leute ringsherum gestört. Wir werden in Sumatra, Indonesien eine Dschungeltour machen und mit etwas Glück Orang Utans in der Wildnis sehen.

Des Weiteren ging es zum Bako Nationalpark. Der Nationalpark kann nur mit einem Boot erreicht werden und man hat hier die Gelegenheit, die seltenen Nasenaffen zu beobachten. Im Park gibt es viele verschiedene Pfade und wir planten zwei Tage mit Übernachtung im Park ein. Am Morgen und am Abend - so haben wir es schon in Australien erlebt - ist die beste Zeit, Tiere zu beobachten. Wir wurden belohnt und erspähten einige der seltenen Nasenaffen. Natürlich gibt noch viel mehr zu sehen. Dazu gehören Makaken, Bartschweine, alles Mögliche an Kriechzeug und natürlich der Dschungel.

Nach gut zwei Wochen zogen wir weiter. Nächstes Ziel Kota Kinabalu und der sich in der Nähe befindende Berg Kinabalu. Er ist mit 4095m der höchste Berg Südostasiens. Eine Besteigung wäre schön gewesen, aber nicht zu diesen Konditionen. Wir haben lange gesucht und man kommt immer wieder auf dasselbe Ergebnis. Für überteuertes Geld ist alles möglich. Nein, danke. Ein Aufstieg wäre in zwei Tagen möglich. Am ersten Tag wandert man bis auf 3300m und übernachtet dort in einer Unterkunft. Am nächsten Morgen geht es in aller Frühe los Richtung Gipfel, wo der Sonnenaufgang wartet. Danach geht es nur noch bergab und man ist am selben Tag auch schon wieder in Kota Kinabalu. Die Unterkünfte waren bis vor einigen Jahren noch staatlich und erschwinglich. Nun ist alles privatisiert und die Preise dementsprechend hoch. Wir werden auch hier auf Indonesien ausweichen und vielleicht einen Vulkan besteigen. Die Tage in Kota Kinabalu verbrachten wir mit angeln, machten noch die eine oder andere Besorgung und relaxten.

Natürlich darf ein Besuch in Malaysias Hauptstadt nicht fehlen. Kuala Lumpur war dann auch der Endspurt für unsere Reise durch Malaysia. Am Ankunftstag gönnten wir uns erst mal ein Essen nach heimatlichem Rezept: ein Schnitzel und ein Paulaner Hefe-Weißbier, lecker. Black Forest heißt die Gaststätte und das Essen hier, ist wie Zuhause. Die nächsten Tage erkundeten wir ein bisschen die Stadt und genossen noch ein bisschen West Feeling.

Persönliches Resümee

Malaysia war hauptsächlich zum Akku aufladen da. Da es sehr westlich ausgeprägt ist, findet man auch sehr viel aus der Heimat. Wir nutzten unsere Chance und nahmen das eine oder andere Leckerli mit. Nun sind wir wieder parat und können den zweiten Teil unserer Reise in Angriff nehmen. Malaysia ist ansonsten eher unspektakulär für uns gewesen. Wir denken nicht, dass wir nochmal hierher zurückkommen. Malaysia auf der Do To Liste abgehakt.