Indonesien (Teil 3)

Reisebericht
Der letzte Abschnitt unseres Indonesienaufenthalts endete dort, wo wir einst begannen. In Sumatra mit Bukit Lawang und einer reizenden Familie. Nach einem zwölfstündigen Aufenthalt in Kuala Lumpur flogen wir nach Medan. Von dort aus ging es dann mit drei verschiedenen Bussen nach Bukit Lawang. Endlich angekommen, war die Freude groß. Masa und seine Familie empfingen uns herzlich. Die ersten paar Stunden erzählten wir von unseren Erlebnissen und alle hörten gespannt zu. Keiner von ihnen hatte bis dato Sumatra verlassen und umso größer war das Interesse. Wir übernachteten im Gästehaus der Schwiegermutter von Masa. Es ist direkt nebenan und so waren wir von morgens bis abends direkt im Geschehen. Die Mädels um Masa herum, also Masa's Frau Nur, die Töchter Pida und Lia, die Schwiegermutter Syamsiah und Nur's Schwester Yanti leisten sehr viel. Sie kümmern sich nicht nur um den eigenen Haushalt, und das ist nicht zu vergleichen mit unserem Haushalt daheim, weil elektrische Hilfsmittel komplett fehlen, sondern sie kümmern sich ebenso um das Tagesgeschäft. Das heißt, sie führen die kleinen Läden und bedienen die Laufkundschaft. Sie versorgen die Träger mit Reifen fürs Rafting. Zum Versorgen gehören flicken, aufpumpen und zurechtlegen der Reifen. Die zwei Wochen vergingen wie im Flug. Lydia besuchte wieder ihre Holzwürmer und sie bauten unter ihrer Anleitung eine Vorrichtung zum Glasflaschen schneiden. Sie wusch unsere Wäsche im Fluss und kochte das eine oder andere Mal mit. Auch ihr Geburtstag wurde auf traditionelle indonesische Weise gefeiert. Dafür gab es von allen am Morgen, Eier und was man sonst noch so findet in der Küche, ins Haar. Ich besuchte erneut die Tischtennisplatte und ging auch mal angeln. Nennenswerte Fänge sind nicht zu verzeichnen. Wir stellten auch zwei neue Macheten her. Diesmal half ich beim Schmieden mit. Griff und Scheide fertigten wir für eine Machete komplett selber an und für die andere opferte sich Masa. Natürlich waren unsere ersten beiden Versuche für die Tonne, aber beim dritten Anlauf klappte es dann. An einem Abend stürmte es ein bisschen und das marode Dach von Masa's Haus lies Federn. Wir entschlossen uns dazu, ihnen ein bisschen unter die Arme zugreifen und erneuerten es komplett. Nach zwei Tagen Arbeit war es vollbracht und wir machten damit der Familie eine riesen Freude. Zum Abschluss machten wir ein BBQ und verabschiedeten uns somit, für wer weiß wie lang, von allen.
Persönliches Resümee
Nach gut zweieinhalb Monaten verließen wir Indonesien und das spricht für sich. Hier fanden wir alles was wir suchten. Vom perfekten Strand bis zum aktiven Vulkan. Vom wunderschönen, intakten Riff bis zum unberührten Dschungel. Trotz der hohen Touristenzahlen fanden wir, wie in keiner anderen Destination vorher, unberührte und fast menschenleere Orte. Indonesien ist ein riesiges Land und wir haben noch längst nicht alles gesehen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und der größte Teil, der uns begegneten Leute, waren hilfsbereit und offen gegenüber Leuten von außerhalb. Indonesien half uns auch über unseren Asienkoller hinweg. Es liegt zwar in Asien ist aber gegenüber dem Festland doch wesentlich anderes. "Same, same but different". Wir hatten unter anderem das Glück und lebten gute drei Wochen sehr eng mit einer einheimischen Familie zusammen. Wir verbrachten viele gemeinsame Stunden und hatten so einen sehr tiefen Einblick ins alltägliche Leben, was alles andere als leicht ist. Essenstechnisch gibt es definitiv für uns bessere Orte, aber das eine oder andere Gericht wird den Weg in unsere Küche finden. Wie überall in Asien, verstehen es die Leute auch hier nicht, auf ihre Umwelt zu achten. Trotzdem würde ich behaupten, abgesehen von Malaysia, dass es für asiatische Verhältnisse relativ sauber ist. Indonesien hat sehr mit dem Müll aus den Meeren zu kämpfen. In Afrika zum Beispiel wird die PET-Flasche ins Wasser geschmissen und an Sumatra's Westküste angespült. Indonesien wird auch in Zukunft für uns ein Reiseziel sein. Grund sind die in Sumatra neu gewonnen Freunde. Ebenso gibt es noch viele Ecken zu erkunden, sowie über als auch unter Wasser.
Bilder quer durchs Gemüsebett