Philippinen

Reisebericht
Philippinen - ein Land mit über 7000 Inseln!
Nach Indien und China mit jeweils über einer Milliarde Menschen, suchten wir einen Punkt zum Entspannen und zum ausgiebig Baden gehen. Die Philippinen sind ca. 2 Flugstunden von Hong Kong entfernt und reizen mit traumhaften Stränden. Wir entschieden uns für die südwestlich von Manila gelegene Insel Palawan, um dort eine knapp dreiwöchige Auszeit zu nehmen. Gesagt, getan! Wir waren nun schon zwei Tage unterwegs, ohne richtiges Bett. Gestartet sind wir in Guilin und fuhren mit einem Nachtzug Richtung Shenzhen. Den Folgetag verbrachten wir in der Nähe des Hong Konger Flughafens, inklusive einer Übernachtung auf dem Flughafen. Nach 48 Stunden erreichten wir unser Ziel Puerto Princesa und begaben uns ohne Umwege in ein kleines, familiengeführtes, Bed & Breakfast namens Marie Ville. Sie empfingen uns herzlich und wir verbrachten die nächsten 4 Nächte dort. Wir sammelten Informationen und tauschten uns mit Kristel, von rechts die 2., über mögliche Ziele aus.

Der Touristenmagnet auf dieser Insel liegt im Norden. Es ist ein kleines Fischerdorf namens El Nido. Wir entschieden uns aber dagegen und besuchten einen noch abgelegeneren Ort namens Port Barton. Dieses verschlafene Örtchen liegt auf der westlichen Seite der Insel zwischen Puerto Princesa und El Nido. Der Weg dorthin war sehr abenteuerlich, weil es teilweise noch nicht mal eine richtige Strasse gibt. Wir nisteten uns für die nächsten 11 Nächte im Ausan Beach Front Cottages ein, dass für unser Vorhaben einfach mal nichts tun, perfekt war. Als Erstes übernachteten wir im hinteren Teil der Anlage, dann zogen wir ins Baumhaus um und zum Abschluss ging's ins UFO.

Nach einigen Tagen der Ruhe und des Nichttuns unternahmen wir unseren ersten Ausflug mit einer 3er Gruppe Mädels. Marta aus Österreich, Nadine aus Deutschland und Cecilia aus Dänemark begleitete uns an diesem Tag. Island hopping, also Inselspingen sind angesagte Touren hier, aber das ist auch kein Wunder bei so vielen Inseln. Es ist ein Mix aus schnorcheln an den Riffs und relaxen auf den Inseln. Das Aquarium Riff, das Twin Riff, das Fantastic Riff, sowie die Graswiese vor der German Island, dienten zum Schnorcheln. Auf der Exotic Island nahmen wir unsere Mittagessen zu uns, bevor es dann weiter zur German Island ging. Nochmal ein grosses Lob an unsere zwei Guides, sie zauberten ein absolutes Festmahl und bereiteten uns einen wunderschönen Tag.

Danach brauchten wir erstmal wieder Ruhe und machten das was wir am besten könnten, nichts. Naja, nichts ist gelogen. Lydia mutierte zu einer Leseratte und knallte ein Buch nach dem anderen durch. Ich kaufte mir frischen Fisch und probierte mich im Kochen. 1kg Thunfisch, frisch vom lokalen Fischer und das für nur 1,20€ umgerechnet.
Wir lernten wieder ein Berliner Pärchen kennen, die hier ein paar Tage rasteten. Milan und Caro waren auf der Durchreise nach Palau, was durch seinen Quallensee bekannt ist. Milan der seit Jahrzehnten in die entlegensten Regionen dieser Welt reiste, wurde ausgequetscht wie eine Zitrone. Wir verbrachten einen schönen Tag mit den beiden und als Bonus gab es unglaublich viele neue Ideen und Tipps für die kommende Zeit. Ein ganz grosses Dankeschön nochmal dafür.
Am nächsten Tag buchten wir unter der Hand einen Angeltrip und griffen dabei auf Altbewährtes zurück. Kapitän Wilfredo Dong Ruiz und sein Boot, den wir schon vom island hopping kannten, war unser Mann. Wir angelten zu Beginn vom Boot aus und nichts, aber auch wirklich gar nichts biss an. Zum Mittag gab es Schwein und die Laune war ein bisschen im Keller. Nach dem Essen probierten wir die Schnorcheltaktik aus, dass heisst Maske auf, Schnorchel in die Gusche und schauen wo der Feind lauert. Ich positionierte zwei Köter direkt vor dem Fisch und machte ihm damit ein unwiderstehliches Angebot. Am Ende klappte es auch vom Boot aus und wir hatten genug für das Abendessen. Wir fuhren zu einer Sandbank, bereiteten dort den gefangenen Fisch bzw. das gekaufte Huhn zu und assen mit Sonnenuntergang. Ein unvergesslicher Tag, der seines Gleichen sucht.
An jedem Sonntag in Port Barton finden traditionelle Hahnenkämpfe statt. Wir sind zwar keine Freunde von solch Aktivitäten, aber auch das gehört dazu. Wir fanden uns gegen 11 in einem Gehöft am Ende des Dorfes ein. Ausser zwei Damen, waren wir die einzigsten Ausländer dort und man schaute uns zu Beginn verwundert an. Wie läuft so etwas ab? Ähnlich wie beim Boxen, werden die Kontrahenten im Vorfeld in Gewichtsklassen eingeteilt. Dann schaut man zwischen welchen Hähnen das grösste Aggressionspotential vorhanden ist und bestimmt die Paarungen. Den Hähnen wird ein Messer an das Bein gebunden und dann geht's ganz schnell. Wetten werden abgeschlossen und der Kampf beginnt. Am Ende ist meist ein Hahn tot und der andere schwer verletzt. Verloren hat auch der Hahn, der den Ring verlässt. Es ist ein Spektakel für die Einheimischen und wird auf den ganzen Philippinen betrieben. Es gibt auch grössere Turniere, wo es um mehrere Hunderttausend Pesos geht.
Nach 11 Nächten in Port Barton, ging es wieder zurück nach Puerto Princesa. Wir übernachteten wieder im selben Bed & Breakfast und mussten uns um einen neuen Flug nach Manila kümmern. Unser Rückflug vom 19.11. wurde gestrichen, da zu diesem Zeitraum der APEC Gipfel tagte. Alles ging gut, mit einem Tag Verspätung trafen wir in Manila ein und am nächsten ging es auch gleich weiter nach Hong Kong.
Persönliches Resümee

Palawan, dass ist der Teil der Philippinen den wir besucht hatten, ist perfekt zum Abspannen und zum ausüben jeglicher Wassersportarten. Wir waren zum Ende der Nebensaison dort und es regnete das eine oder andere Mal, aber irgendwie störte es nicht. Man hatte auch nie das Gefühl in einer Touristenhochburg zu sein. Wie es in El Nido im Norden der Insel aussieht, können wir nicht beurteilen, aber Port Barton ist momentan noch ein kleiner Geheimtipp. Milan verglich Port Barton mit Thailand vor 20 Jahren. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen, um am Tubbataha Riff und in Coron zu tauchen. Nach 3 Wochen Aufenthalt, was definitiv zu lang war, heisst es wieder Abschied nehmen. Im Grossen und Ganzen haben wir ein kleines Paradies gefunden und sind viele freundlichen, hilfsbereiten Menschen begegnet.

Ratschläge & Tipps
!!!Vorsicht!!! 
Durch verschiedene Quellen haben wir erfahren, dass auf dem Flughafen Manila, dem einem oder anderen unvorsichtigen Passagier etwas zugesteckt und dann abkassiert wird. Also Augen auf und Gepäck gut sichern.
Port Barton
Wer den Weg nach Port Barton finden sollte und Lust auf private Touren hat, sollte unbedingt Kapitän Wilfredo Dong Ruiz Tel. +63 0908 9890 180 kontaktieren.
Tauchspots
Das Tubbataha Riff liegt östlich von Palawan, ist nur an bestimmten Monaten im Jahr erreichbar und wurde von Jacques Cousteau zu einem der besten Tauchplätze weltweit gekürt. Coron reizt mit seinen Schiffswracks aus dem Zweiten Weltkrieg; dem Barracuda-Lake, einem von heissen Quellen gespeister Süßwassersee und die Cathedral Cave, eine spektakuläre Unterwasserhöhle.
Bilder quer durchs Gemüsebett